Aufrufe
vor 4 Jahren

Musiker Magazin 4/2019 – 1/2020

  • Text
  • Singen
  • Jagger
  • Zeit
  • Bestes
  • Deutschen
  • Bester
  • Album
  • Magaz
  • Musiker
  • Musik
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

52 MUSIKBUSINESS Leeza

52 MUSIKBUSINESS Leeza Nail WIE KANN ICH SINGEN ZUM BERUF MACHEN? Geht das überhaupt? Muss ich dazu berühmt sein? Wie kann man davon leben? Was ist neben dem Singen noch wichtig für den Beruf? Muss ich Noten lesen können oder geht es auch ohne? Und was ist mit Ansagen auf der Bühne? Kann ich das üben? MM: Wie wichtig sind die eigenen Erwar tun - gen ans Singen? LEEZA NAIL: Ich finde es wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Erwartungen ich habe, wenn ich singen (lernen) will. Denn es ist ein Unterschied, ob jemand einfach „just for fun“ singen oder das Singen zu seinem Beruf machen möchte. Es ist ein Unterschied, ob jemand plant, nur für sich allein oder in einem Chor mit vielen anderen oder als Frontsängerin in einer Band zu singen. Und es ist ein Unterschied, ob man „nur“ singen lernen will oder auch an Grund lagen zu weiteren Bereichen wie z. B. der Rhythmik, der Melodik, Harmonik usw. interessiert ist. Jemand, der Singen zu seinem Beruf machen will, sollte am besten noch vor dem Studium in Erfahrung bringen, was denn noch alles außer dem Handwerk Singen zu dem Beruf ge hört. Das habe ich versucht, in meinem Buch zu verdeutlichen selbstverständlich ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. MM: Wie stellt sich ein*e Anfänger*in den Beruf des Sängers/der Sängerin vor? LEEZA NAIL: Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, gibt es eine Menge Teilbereiche, mit denen sich ein*e zukünftige*r Berufssänger*in zusätzlich zu den musikalischen Grundlagen beschäftigen muss. Vielen ist das aber zu Beginn ihres Stu diums nicht klar. Man hat natürlich schon mal was von der Künstlersozialkasse gehört, und irgendwie weiß man auch, dass man ein Mikrofon und coole Kla - motten für den Auftritt braucht, aber da ist noch einiges mehr. Und was es dann letztlich wirklich bedeutet, als freiberufliche*r Sänger*in für Jobs, für effektives Üben, für Tricks gegen Lampen fieber, für eine vernünftige Absicherung und darüber hinaus für die Erhaltung der eigenen Gesundheit zu sorgen, wird oft erst klar, wenn man schon mittendrin steckt. Ich glaube jedoch, es ist gut, sich mit dem ein oder anderen dieser Themen schon im Vorfeld zu beschäftigen, um wenigstens ungefähr zu wissen, was auf einen zukommt. MM: Was sind die Ziele? LEEZA NAIL: Geld zu verdienen ist für Berufs sän - ger*innen nicht nur mit Auftritten möglich. Und vielleicht bin ich ja auch gar nicht der Typ für die große Bühne, aber dennoch leidenschaftliche*r Musiker*in, dann ist vielleicht eher die Studioarbeit was für mich. Ob ich damit meinen Lebens unter - halt bestreiten kann und will, muss ich natürlich herausfinden, oder nach weiteren Alternativen suchen. Zum Beispiel unterrichten. Ganz generell sollte ich mich fragen: Ist die Freiberuflichkeit, bei der ich größtmögliche Freiheit in der Arbeits - gestaltung, aber auch ein höheres Risiko habe, überhaupt etwas für mich? Oder bin ich vielleicht als fest angestellte Sängerin in einem Theater oder Gesangslehrerin in einer Musikschule, wo ich meine Absicherung habe und mein festes Gehalt beziehe, besser aufgehoben? Auch sich mit diesen Fragen zu befassen, dazu soll mein Buch anregen. MM: Es reicht doch, wenn ich gut singen kann, oder? LEEZA NAIL: Manchmal denken das Anfän - ger*innen. Vielleicht haben sie es so von anderen erzählt bekommen oder bisher nur Erfahrungen gemacht, die diese Annahme bestätigen. Doch wer Singen zum Beruf machen will, kann damit sehr schnell an seine Grenzen geraten. Darum kann ich auch in diesem Fall nur dazu ermuntern, sich bei Berufssänger*innen, die schon lange im Geschäft sind, zu informieren und zu überlegen, ob und wie man den eigenen Weg gestalten will. Gerade auch dafür habe ich die Interviews eingefügt, in denen vier Berufssänger*innen und ein Bandleader sehr detailreich von ihren Erfah run - gen berichten. MM: Muss ich unbedingt Noten lesen/schreiben können? musiker Magazin 4/19 1/20

MUSIKBUSINESS 53 LEEZA NAIL The Singer’s Coach Der Karriere-Ratgeber Alles, was ambitionierte Sänger*innen wissen sollten! ISBN13: 9783947998081; DIN A4, 160 SEITEN; 18,95 EURO WWW.ALFREDMUSIC.DE Versicherungen für alle Eventualitäten ® LEEZANAIL.DE | FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN Diese und viele andere (brennende) Fragen werden in den insgesamt 15 Kapiteln von The Singer’s Coach, dem Karriere-Ratgeber für ambitionierte Sängerinnen und Sänger, behandelt. Neben der Praxis des Singens und der Vermittlung handwerklicher Grundlagen behandelt sie alle die Themen, die sowohl für Hobbysänger als auch für eine professionelle Gesangskarriere relevant sind. LEEZA NAIL: Es ist ein kontroverses Thema, das mit den Noten. Natürlich gibt es zahlreiche Beispiele von fantastischen Musiker*innen, die niemals Notenlesen oder -schreiben gelernt haben. Sie machen im besten Fall ein Leben lang aus dem Bauch heraus ihre Musik und es funktioniert prima. Dennoch kann ich nur empfehlen, Notenkenntnisse zu erwerben zumindest Grundkenntnisse. Sicher muss nicht jede*r Sänger*in perfekt vom Blatt singen können, man kommt vielleicht sogar gut ohne durch, aber es erleichtert die Sache sehr, wenn man Ahnung von der Materie hat, also auch, was die Themen Harmonielehre, Rhythmik, Gehörbildung usw. betrifft. Nicht zuletzt steigert es das eigene Selbstbewusstsein und lässt Kollegen/Kolleginnen Vorschläge, die man macht, eher respektieren. MM: Wie finde ich beim Singen meinen eigenen Stil? LEEZA NAIL: Auch das ist eine Frage, mit der sich viele umtreiben. Manch eine*r denkt vielleicht, man dürfe auf gar keinen Fall andere Sänger*innen kopieren. Aber das halte ich für falsch. Im Gegenteil: Ich rufe gerade zu Beginn der Gesangsausbildung dazu auf, so oft wie möglich die Lieblings - sänger*innen zu kopieren und dabei zu versuchen, genauso wie sie zu singen. Natürlich sollte sich das nicht auf nur ein einziges Vorbild beschränken. Und ob mit oder ohne Kopieren gilt: so oft wie möglich üben denn je mehr ich mich generell mit dem Singen beschäftige, umso besser entwickelt sich meine eigene Stimme, mein eigener Stil. Der bildet sich dann ganz von allein, als eine Mischung aus meinen Vorbildern, der Musik, die ich liebe, und meinen eigenen physischen und psychischen Vorausset - zungen. Ganz gleich, gegen was Sie sich schützen möchten: Wir sind seit über 30 Jahren Ihr kompetenter Versicherungspartner rund um das Thema Entertainment und Events. Und sogar freundlicher Besuch aus dem All ist bei uns mitversichert. MM: Muss ich auch reden/moderieren können? 8

Archiv