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Musiker Magazin 4/2019 – 1/2020

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

28 STORIES Kompromisslos

28 STORIES Kompromisslos taktvolle Drumbeats, sensibel-energetische Gitarrensoli, ein fundamental verspielter Bass, gepaart mit bildhaften deutschsprachigen Texten in brachialzartem Stimmgewand ergeben Burn Out Laut. Therapeutischer Soulrock Aus dem Burnout heraus Laut geworden. MM: Die Musik ist für euch wahrscheinlich auch persönlich noch bedeutsamer als für manch andere Bands, Burn Out Laut nicht einfach nur ein gut klingender Bandname. Was steckt dahinter? SEaN WarWIcK (Gesang): Ich hatte einen Burn - out, konnte meinen Beruf als Kameramann überhaupt nicht mehr ausüben und entschied mich etwa sieben monate später, nur noch musik machen zu wollen. Ich verkaufte meine Eigen tums - woh nung, um dies tun zu können, und tat mich mit meinem Freund und Gitarristen Tom Plück zu - sammen. Wir begannen im mai 2017, Songs zu komponieren. So sind wir aus dem Burnout „laut“ geworden. Letztendlich stehen wir als Band und jeder einzelne für den Transformations pro zess, aus einer schweren Lebenskrise etwas Tolles zu gestalten. Dieses Thema findet sich in vielen Texten wieder, z.B. in „Nur ein Typ“, „mein Es“, „Gib mir Kraft“, „Vertrau“ und viele mehr. Tom PLücK (Gitarre): Der Burnout ist der auf - hänger für den Namen. Jeder von uns hat seine persönliche Krise erlebt. Die Depression von Sascha (Bass), die gesundheitlichen Probleme unseres Schlagzeugers und meine komplette Er - blindung, die Ende 2018 eingetreten ist. MM: Aus negativen Erlebnissen etwas Schö - nes gestalten. Was möchtet ihr mit eurer Musik erreichen? Tom: Wir wollen zeigen, dass es wichtig ist, achtsam miteinander umzugehen und sich nicht fertigzumachen, nur weil man anders aussieht, eine Behinderung oder sonstige macken hat. SEaN: Ich finde es toll, wenn wir eine Vor bild - funktion einnehmen können. Egal was einen umhaut, man kann wieder zu sich finden. mach das, was du liebst, umgib dich mit Leuten, die dir gut tun, und es geht wieder bergauf. D. h. für mich auch manchmal abschied nehmen, von menschen, die mir nicht gut getan haben. So habe ich mich nach meinem Burnout von drei meiner engsten Freunde distanziert, was ich immer noch als eine gute Entscheidung empfinde. MM: Was sind eure musikalischen Ein flüsse? Tom: Ich habe Soulmusik mit der muttermilch aufgenommen. Zu Hause wurden früher viel James Brown und Wilson Picket gehört. Später kamen dann die Blues-Klassiker hinzu. Und natürlich die großen Bands der 70er-Jahre, z.B. Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Van Halen u.v.m. Ich mag aber musiker Magazin 4/19 1/20

STORIES 29 BURN OUT LAUT „Sitzung Eins“ VÖ: 12. DEZEMBER 2019 BURNOUTLAUT.DE WWW.FACEBOOK.COM/BURNOUTLAUT.DE BESETZUNG: SEAN WARWICK GESaNG, orGEL | TOM PLÜCK GITarrE SASCHA MANDELKOW BaSS | MIRKO GRUSA ScHLaGZEUG auch John coltrane, Zappa, genau so gerne auch mal moderne Sachen aus dem Bereich Hip-Hop wie z.B. N.E.r.D. SEaN: Da ich früher eine art Verbot gespürt habe, mich mit musik zu beschäftigen, habe ich mich mit anfang 20 viel eingesperrt und statt musik zu hören einfach Klavier gespielt und gesungen. Ich habe sehr gerne Jazz-Standards für mich ge - spielt. Wenn ich dann doch musik gehört habe, waren das immer Sänger, die sich die Seele aus dem Leib geschrien haben, wie Kurt cobain, Joe cocker, Janis Joplin und James Brown. Später habe ich dann gerne mal Soul-musik gehört. Ein schöner abend mit ner heißen Braut, rotwein und marvin Gaye. Herrlich. MM: Deutsche Texte, gesungen von einem halb englischen Belgier. Warum habt ihr euch für Songs in Deutsch entschieden? SEaN: Wir haben eine message und die soll ankommen. Wer hört denn bei englischen Texten schon genau hin? Darüber hinaus mag ich die deutsche Sprache sehr gerne. Sie ist sehr genau, eignet sich für mich sehr gut, um schöne Bilder und Emotionen zu erzeugen oder auch mal albernen Kram loszuwerden, wie z.B. im Song „Ich Krach Das“, wo dann einige Zeilen übrigens doch wieder tiefe Wahrheiten beinhalten. Tom: Ich würde es sogar noch deutlicher formulieren. Bei deutschen Texten ist man gezwungen den Text zu hören und zu verstehen. Da kann man gar nicht anders. Das nutzen wir, um unsere Botschaft zu übermitteln. 8 4/19 1/20 musiker Magazin

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