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Musiker Magazin 4/2017

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46 STORIES »Bruce hatte

46 STORIES »Bruce hatte Ende Oktober 2006 auf dem deutschen Jazzfestivals in Frankfurt am Main mit der hr Big Band ein denkwürdiges Konzert gegeben, bei dem er und die Band mit Verve und traumwandlerischer Sicherheit spielten.« »Vom Krebs endgültig gezeichnet produzierte Bruce mit einer Vielzahl ausgezeichneter Gastmusiker ein stimmiges, überzeugendes letztes Album, das ihn trotz nachlassender Stimmkraft ein letztes Mal als einen der bedeutendsten Musiker unserer Tage ausweist.« Besonders begeistert war Bruce von seiner späteren Band Cuicoland Express, mit der er unter anderem 2001 in The Milky Way und im Sommer 2002 auf dem Canterbury Fayre Music Festival auftrat. Das letztere Konzert erschien 2003 auf DVD. Beide Konzerte sind abwechslungsreiche Querschnitte durch Bruces Karriere seit den CREAM-Tagen. Das Canterbury-Konzert beginnt mit Sprechgesang zu Percussion, ge folgt von ra - santen Versionen bekannter Titel und dem unter die Haut gehenden Song „Milonga“ von Bruces Album „Shadows In The Air“ aus dem Jahr 2001. Dass Bruce von Cuicoland Express als einer seiner besten Bands sprach, ist absolut nicht übertrieben. Nach langjährigem Drogenmissbrauch litt Bruce an Leberkrebs und musste sich 2003 einer Leber transplantation unterziehen. Sie verlief erfolgreich, aber er erholte sich nur langsam. Da auch Baker zu der Zeit an Arthritis gelitten haben soll, soll Clapton sich vor diesem Hinter - grund zur CREAM-Reunion bereit erklärt haben, die 2005 stattfand mit unglaublich erfolgreichen Auftritten in der Londoner Royal Albert Hall und im New Yorker Madison Square Garden. Diese Konzerte waren im Handumdrehen ausverkauft, die Schwarz markt preise stiegen ins Astrono - mische, das Repertoire wurde auf CD und DVD veröffentlicht. Eine angedachte CREAM-Tournee scheiterte am alten Streit zwischen Bruce und Baker. Zu Bakers Ehrung am 7. Dezember 2008 anlässlich des Ziljian Drummers Achievement Awards im Londoner Shepherd’s Bush Empire stand Bruce jedoch mit Tony Allen wieder an Bakers Seite auf der Bühne. Vor seiner erneuten Zusammenarbeit mit Robin Trower 2008, die Bruce trotz seiner zurückkehrenden Krankheit unverändert als kraftvollen Sänger und Bassisten zeigte, hatte er Ende Oktober 2006 auf dem deutschen Jazzfestivals in Frankfurt am Main mit der hr Big Band ein denkwürdiges Kon zert gegeben, bei dem er und die Band mit Verve und traumwandlerischer Sicherheit spielten. 2015 wurde dieses einmalige Ereignis als CD- und DVD-Album unter dem Titel „More Jack Than Blues“ ver öffentlicht, das man nur wärms tens ans Herz legen kann (am besten zuerst die CD hören und dann die DVD ansehen, um aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen). Wie erregend wäre es wohl gewesen, wenn Bruce auch den ohnehin schon vorzüglichen (und für den Rockpalast aufgezeichneten) Auftritt der Herzberg Blues Allstars (mit dabei die Hamburg Blues Band, Clem Clempson und Chris Farlowe) auf dem Burg Herzberg Festival Ende Juli 2006 als Sänger und Bassist quasi als Sahne häubchen veredelt hätte?! Über all die Live-Perlen sollen Bruces Studio- Alben, die nach „Harmony Row“ erschienen sind, nicht vernachlässigt werden. Bei einer so langen Karriere verwundert es nicht, dass nicht sämtliche Alben durchweg gelungen sind. Zum Bei - spiel wirkt „How’s Tricks“ von 1977 seltsam glatt, musiker MAGAZIN 4/2017

da es die Ecken und Kanten von Bruce vermissen lässt. Alben wie „A Question Of Time“ von 1989 (unter anderem mit dem spannungsgeladenen „Life On Earth“) mit Ginger Baker auf zwei Titeln und Something Els (1993) präsentieren hingegen den bestens aufgelegten Aus - nahme musiker. Clapton war 1989 auf dem Bruce-Sampler „Willpower“ an der Lead-Gitarre auf den bis dato unveröffentlichten, 1987 und 1988 aufgenommenen Songs „Ships In The Night“ und „Willpower“ (mit Clem Clempson) zu hören. Auf der CD „Monkjack“ (1995) glänzte Bruce am Keyboard (Klavier und Hammond- Orgel), sei es solo oder im Duett mit Bernie Worrell. Die Ver öffentlichung dieses neuen Materials zog große Aufmerksamkeit auf sich. Für „Shadows In The Air“ (2002), ein Album mit herausragenden Titeln wie „This Anger’s A Liar“, spielten Bruce und Clapton im Studio die CREAM-Titel „Sunshine Of Your Love“ und „White Room“ neu ein. Knapp zehn Jahre nach dem rundum empfehlenswerten Album „More Jack Than God“ (2004) er schien 2014 mit „Silver Rails“ wenige Monate vor Bruces Tod sein letztes Studio-Album. Vom Krebs endgültig gezeichnet produzierte Bruce mit einer Vielzahl ausgezeichneter Gastmusiker ein stimmiges, überzeugendes letztes Album, das ihn trotz nachlassender Stimmkraft ein letztes Mal als einen der bedeutendsten Musiker unserer Tage ausweist. NEU Bereits 2008 hatte das Label Esoteric Records Bruce die sechs CDs umfassende Werkschau „Can You Follow“ gewidmet. Ein vielseitiger Künst ler wie Bruce hat allerdings vermutlich Eini - ges an Musik hinterlassen, was bisher in Archiven schlum mert. Daher wird das letzte Wort über eine noch umfassendere Re trospektive mit weiteren bisher unveröffentlichten Live-Glanzlichtern nicht gesprochen worden sein. NÄCHSTE FOLGE: CREAM – DER ZEITLOSE KLASSIKER WEB: WWW.JACKBRUCE.COM TEXT: NORBERT APING FOTO (S. 15): MAREK HOFFMANN FOTOQUELLE: WIKIPEDIA GLX-D ® ADVANCED DIGITAL WIRELESS MEHRKANAL-SETUP SO EINFACH WIE NIE. Die digitalen GLX-D Advanced Systeme bieten einen Empfänger für die Rack-Montage sowie den Shure Frequency Manager und liefern einen erstklassigen Klang, intelligente Akkutechnologie und sichere Drahtlosperformance, auch bei der Nutzung mit mehreren Systemen. DR. NORBERT APING Geboren 1952, Buchautor und Leiter des Amtsgerichts in Buxtehude. www.shure.de © 2017 Shure Incorporated

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