Aufrufe
vor 5 Jahren

Musiker Magazin 3/2018

  • Text
  • Musik
  • Musiker
  • Clapton
  • Album
  • Magazin
  • Zeit
  • Blues
  • Claptons
  • Arbeit
  • Youtube
Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

14 STORIES MICAST »Der

14 STORIES MICAST »Der Markt ist überschwemmt« Michael Steffen aka Micast konnte im letzten Jahr den Deutschen Rock und Pop Preis für das beste Musikvideo nach Hause holen. Im Interview haben wir über den Song „Daydream“, elektronische Musik und die Probleme als junger Musiker gesprochen. *Dreharbeiten für das Video zu „Daydream“ MM: Unter dem Namen Micast bist du als Musik produzent tätig. Kannst du kurz be - schreiben, was genau du machst? MICAST: Eigentlich würde ich mich als Kom po nist, Songwriter und Produzent beschreiben, der von Anfang bis Ende seine eigenen Songs kreiert. Ich verbringe die meiste Zeit im Studio zum Musi zie - ren. Ich bin im normalen Leben auch noch Lehrer und mache das alles nicht hauptberuflich. Die meisten Künstler gehen eher den Weg, erst als DJ zu arbeiten und später mal eigene Songs zu produzieren oder, leider immer häufiger, Pro - duktionen einzukaufen. Bei mir lief es umgekehrt: Ich produziere seit meiner Kindheit Musik, weil ich meine vielen Ideen umsetzen möchte, und sehe die Arbeit als DJ eher als Zusatz, der mittlerweile einfach dazugehört, wenn man Musik macht. Nur DJ zu sein, gerade im Genre der elektronischen kommerziellen Musik, ist heute auch keine Kunst mehr. MM: Besonders elektronische Musik wie House hat es dir angetan. Wie bist du dazu gekommen? MICAST: Ich hatte mit acht Jahren kurz Klavier - unterricht und fand es langweilig, nur klassische Stücke zu spielen, während im Radio die elektronischen Dance-Songs der 90er liefen: Eiffel 65, Vengaboys, Scooter und Co. Ich habe angefangen, diese Songs auf dem Keyboard nachzuspielen und war begeistert von den verschiedenen Sounds, die alle aus meinem Keyboard kamen. Mehr oder weniger durch Zufall habe ich dann mit 10 Jahren eine Demoversion vom MagixMusic - Maker bekommen als Beilage einer PC-Zeitung und war gleich davon angetan, eigene Ideen im PC umsetzen zu können. MM: Wie entstehen deine Songs? MICAST: Ich habe bei meiner Arbeit selten eine bestimmte Vorgehensweise, daher ist es schwierig zu beschreiben, was ich genau mache. Meis - tens läuft es so, dass mir eine Melodie spontan in den Kopf kommt und ich sie zur Erinne rung im Handy aufnehme. Zu Hause spiele ich sie mit ver schiedenen Synthesizern ein und höre es mir an. In den seltensten Fällen bin ich so zu frieden, dass ich meine Ideen dann komplett aus pro du - ziere und noch einen Songtext schreibe, sodass ich gefühlte 1000 unfertige Lieder auf meiner Fest - platte habe. Bin ich aber begeistert nach den ersten Versuchen, geht es meistens recht schnell, fast wie von selbst, dass in wenigen Tagen eine erste Version eines kompletten Songs fertig ist. Ich arbeite auch teilweise für andere Künstler als reiner Produzent, also nur an der Umsetzung von bereits komponierten und geschriebenen Stücken. Das ist jedoch nicht die Arbeit, die mich wirklich begeistert. MM: Hast du Vorbilder, an denen du dich orientierst? MICAST: Ich mag die Musik, die gerade aktuell im Elektro-Genre läuft und auch Chart-Musik. Ich weiß, das ist ein ganz schrecklicher Musikge - schmack. Ich gehe also sehr nach dem Trend, was Synthies und Musikstile angeht bei meinen Produktionen. Künstler, die mir aktuell sehr gut gefallen, sind DonDiablo, Kygo, Martin Garrix, Alan Walker und Felix Jaehn. Als Vorbilder orientiere ich mich an den Künstlern, die noch wirklich das meiste an ihren Songs selbst machen und nicht nur als Werbefigur mit gekauften Pro duk - musiker Magazin 3/2018

STORIES 15 MAKE MUSIC NEW BASS BOOKS Bass Ensemble von Eddi Andreas Garantiert Bass mit Christoph Herder NEU! Buch&DVD € 23,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-943638-37-0 NEU! Buch&CD € 21,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-943638-29-5 NEW DRUM BOOKS Single Strokes von Roy Burns Avdanced Groove von Sam Aliano tionen auf einem Festival spielen. Großen Respekt habe ich zum Beispiel vor dem belgischen Mu - siker Stromae, der seine Songs selber komponiert, Texte schreibt, produziert und sogar selbst singt. Das ist für mich ein richtiger Künstler. Der leider gerade verstorbene Musiker Avicii ist auch ein Vorbild für mich. Auch er hat das meiste selbst produziert und Melodien komponiert, die einem nicht aus dem Kopf gehen. MM: Deinen Song „Daydream“ hast du selbst getextet, komponiert und produziert. Wo holst du dir eine zweite Meinung ein? MICAST: Im Grunde habe ich immer ein gutes Gespür dafür, welche Melodien gut klingen und eingängig sind, daher behalte ich schon immer meinen eigenen Kopf. Ich arbeite aber unter dem Namen „Audiolutions“ mit vier weiteren befreundeten Produzenten zusammen, sodass immer ein reger Austausch stattfindet und schnelles Feed - back kommt. Meistens nehme ich dann aber nur die technischen Ratschläge an und be harre auf meiner Melodie. Was die Texte angeht, tue ich mich immer sehr schwer und lasse sie auch mal gegenlesen, ob die englische Grammatik wenigstens halbwegs stimmig ist. Das Songwriting ist eher aus der Not entstanden, da ich keinen guten Songwriter kenne. Ich hatte auch nur zwei Jahre Englisch in der Schule, sodass meine Texte sicher keinen Lite ratur nobelpreis verdienen. Aber es reicht meistens dann doch, um eine eingängige und rhythmische Vocal-Line auf die Beine zu stellen. MM: Auch den Videodreh hast du selbst or - ganisiert. Wie hast du für dich das passende Team von Kameraleuten, Postprodu zenten etc. gefunden? MICAST: Vorab dachte ich, das wird bestimmt nichts: Ich hatte weder viel Budget, noch kannte ich Leute, die filmen können, und eine Laienschau - spielerin für eine solche Rolle zu bekommen, schien mir im kleinen Trier auch nicht die einfachs - te Aufgabe. Dazu kommt mein sehr hoher eigener Anspruch. In keinem Fall wollte ich mich mit einem Video blamieren, und ich gebe zu, ich achte, leider zu viel, darauf, was andere über mich denken könnten. Ich habe dann in einer Trierer Facebook-Gruppe eine Anfrage gestellt und bekam relativ schnell Angebote. Darunter waren auch die zwei Jungs 8 NEU! NEU! NEUERSCHEINUNG ISBN 978-1-4706-3762-0 Camp Duty Update von Claus Hessler Jetzt auch in ENGLISCH! Buch € 11,95 Buch&CD € 19,95 TOPSELLER Deutsch ISBN 978-3-943638-93-6 Englisch ISBN 978-3-943638-19-6 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-1-4706-4000-2 Fill Book von Jost Nickel Jetzt auch in ENGLISCH! Buch&DVD €19,95 Buch&CD € 21,95 TOPSELLER Deutsch ISBN 978-3-943638-94-3 Englisch ISBN 978-3-943638-35-6 alfredverlag.de | alfredmusic.de

Archiv