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Musiker Magazin 3/2018

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Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Festivalkonzept; Schraubenyeti – Ein Tier am Klavier; MICAST– »Der Markt ist überschwemmt«; Christine Helms – »Ich hatte eine große Menge Glück«; Joachim Griebe – »Etwas mehr Solidarität und Hilfe unter Musikern wäre mehr als hilfreich für uns alle«; »We Call It Blues« – Interview mit Jörg Klein; Interview mit Alwin Smoke; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 12: Eric Clapton – The Golden Sound; Stefan Lauterbach – »Es gibt nichts, was dieser Mann nicht selbst macht«; KINGS OF FLOYD – Die ultimative Pink Floyd Tribute Band; ETERNAL FLAME – »Smoke On The Mountain« – neues Album nach 16 Jahren; Google will der beste Freund der Plattenfirmen sein; Jule Neigel Band – 4. Akt...; Die andere Meinung: Ins Netz gegangen – Interview mit der EU-Abgeordneten Catherine Stihler; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

28 STORIES Eric Clapton,

28 STORIES Eric Clapton, genannt „Slowhand“, prägte die Entwicklung des Bluesrock seit den 60er-Jahren wesentlich mit und gilt als einer der bedeutendsten Gitarristen. Er ist 17-facher Grammy-Gewinner und durch seine beispiellose Karriere als einziger Musiker dreifaches Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame.

STORIES 29 ERIC CLAPTON THE GOLDEN SOUND irgendwie mit Rockmusik in Berührung gekommen ist, hat den Namen Clapton gehört. Clapton- Wer Hits wie „Layla“, „I Shot the Sheriff“, „Cocaine“, „Wonderful Tonight“ und „Tears In Heaven“ gehören zum Kanon der zeitgenössischen Musik, genauso Cream-Klassiker wie „Badge“, „Sunshine Of Your Love“ und „White Room“, die bereits 50 Jahre alt sind, aber heute noch als originelle und frische Stücke wahrgenommen werden. Solcherlei einzigartige Songs scheinen frei von Alterserscheinungen zu sein. Auch Claptons Spitzname Slowhand wird geläufig sein, den der frühere Yardbirds-Manager Girogio Gomelsky dem an sich schnellen Gitarristen als Wortspiel gab. Und wenn die Sprache auf die besten Gitarristen kommt (womöglich auch mit dem zweifelhaften Zusatz „aller Zeiten“), fällt wie selbst - verständlich der Name des 17-fachen Grammy-Gewinners, der durch seine beispiellose Karriere gleich dreimal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde: 1992 und 1993 als Mitglied der Yardbirds und von Cream, 2000 dann als Solo-Künstler, der Gitarre wie kein anderer spielt und besonders artikuliert singt. Begonnen hatte Claptons professionelle Laufbahn 1963 bei der Band The Roosters, die Anfang der 1970er-Jahre in einer Solokarriere mündete. In deren Verlauf wurde er 1992 durch sein populäres MTV-Unplugged-Album zum internationalen Superstar, der den von ihm geliebten Blues live akustisch wie elektrisch mit einer unglaublichen Intensität spielt, ohne Show-Effekte zu bemühen. Auf seinen Kon - zerten geht es dem sensiblen, einfühlsamen Musiker offensichtlich um die Musik, sodass er nicht viel mehr Worte macht als „Thank You“ und mit sehr wenigen Ansagen auskommt. Dafür lässt er seine Gitarre singen und überrascht seine Zuhörer mit abwechslungsreichen Soli und Phrasie - rungen, die stets dem Song dienen. Deswegen sind Claptons Konzerte ein besonderes emotionales Erlebnis, wie jüngst dasjenige am 3. Juli 2018 in der Hamburger Barclaycard Arena, nachdem er am Vortage in der Kölner Lanxess Arena gespielt hatte. Da dies die beiden einzigen Auftritte seiner diesjährigen Tournee auf dem europäischen Festland waren, waren Clapton-Verehrer aus ganz Europa angereist, viele aus Portugal und Spanien, um den mittlerweile 73 Jahre alten Meistergitarristen (geboren 1945), der mit einer hochkarätigen Band angereist war, unbedingt noch einmal live zu erleben. So mancher trug ein T-Shirt mit dem „Clapton Is God“-Graffiti von 1967, bei dem der Sprayer „God“ versehentlich statt „Good“ auf die Wand gebracht haben will. Clapton selbst hält das Ganze ohnehin für einen Werbegag, mit dem er nichts zu tun gehabt habe. Eric Clapton and His Band nennt man sich schlicht und hat den Schneid, den Trauersong „Tears In Heaven“ mit dem Abstand der Jahre nun in einer gelösten Reggae-Version zu spielen. Doch das geht genauso unter die Haut. Ganz im Kontrast dazu das lang ausgespielte fulminante Stück „Got to Get Better In A Little While“, das die Band geradezu völlig entfesselt auf die Bühne bringt mit erregenden Gitarren-Duellen von Clapton und seinem bewährten zweiten Gitarristen Doyle Bramhall II. Das Hamburger Konzert zeigt, dass eine tief empfundene Musik, die durch die heutigen hervorragenden Verstärker- und Lautsprecher anlagen natürlich wunderbar zur Geltung kommt, es nicht nötig hat, musikalischen Modeströmungen zu folgen. Können, Em - pathie, Wollen und musikalische Spannkraft sind die entscheidenden Ingredienzen, Showeffekte sind dafür überflüssig. Ob es noch viele Auftritte dieser besonderen Art geben wird, wird sich an Claptons Gesundheit entscheiden, die bedauerlicherweise seit 2013 angeschlagen ist. 8 3/2018 musiker Magazin

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