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Musiker Magazin 3/2017

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• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept • Die PLANK – Musik mit wildem Herzen • MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm • Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop • Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“ • Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt … • APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben • CousCous – „In einer anderen Welt“ • NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“ • Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater • Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness • SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“ • Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen • Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz • Haifische in der Musikbranche • Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit

60 PRODUKT-NEWS

60 PRODUKT-NEWS TRANSPORTVERSICHERUNG – LOGISTIK RICHTIG VERSICHERN Neben den Versicherungsfragen zu Haftpflicht oder Elektronik gibt es noch eine weitere Sparte: Die Ausfallversicherung, auch Contingency-Versicherung genannt Ein Klassiker für die Versicherung von Transporten ist die Transportversicherung: Für Verleihfirmen ist sie eigentlich nur dann notwendig, wenn man in der Equipmentversicherung spart und nur eine klassische Lagerdeckung hat. Dann ist natürlich klar, dass man oben drauf die Transporte versichern muss. Viele Standardmakler und -vertreter greifen zu dieser Lösung, aber einfach nur aus der Gewohnheit und weil sie die Belange der Eventszene nicht kennen. Richtig versichert man sein Equipment komplett über eine sogenannte Elektronik - versicherung. Dort sind die Lagerrisiken, die Trans port risiken, aber auch der Verbleib auf dem Event, die Fehl bedingung, der Vandalismus, Diebstahl und sogar der einfache Diebstahl mitversichert, zumindest dann, wenn man ein wenig auf sein Bedingungswerk achtet. Es sollte auf jeden Fall so sein. Ähnlich ist es mit dem nicht elektronischen Equipment. Das versichert man über eine Ausrüstungsversicherung oder auch Zeltversicherung. Dabei sind auch die Transporte mitversichert. Im Normalfall reden wir von einer Neuwertversicherung, sodass im Schadenfall der Neuwert reguliert wird. Aber auch hier unterscheiden sich die Wordings der verschiedenen Anbieter. Man sollte bei der Bildung der Ver - sicherungssumme nur nicht nach dem Carnet-Wert gehen, das würde zumindest bei den meisten tierisch ins Auge gehen. Auch wenn man das komplette Equipment dort findet, so stimmt dann sicherlich die Versicherungssumme nicht, denn ein wenig spart man beim Zoll ja schon. Die normalen Versicherungen haben eine EU-Deckung, darüber hinaus kann man natürlich weltweit versichern, was einfach ein paar Euro mehr kostet. Somit hätte man nahezu alle Gefahren überall auf der Welt an der Technik abgedeckt. ANMERKUNG: Wenn man Equipment leiht, sollte man wissen, dass der Entleiher gemäß den AGBs in jedem Fall haftet, die Elektronikversicherung daher eine gute Lösung ist. Eine Haftpflicht ist bei der Eventlogistik nicht vordergründig. Es sind zwar Schäden vorstellbar, doch meist werden diese im Rahmen der Nutzung des Kfz passieren, sind somit auch über die Kfz-Versicherung gedeckt. Hat aber schon jemand etwas von einer Hakenlastversicherung gehört? Hört sich lustig an, ist aber für die Logistik auch von Bedeutung. Wenn also für einen Event z. B. ein Porsche am Dach eines Hotels geparkt werden soll, um dort den Kunden gezeigt zu werden, dann haben wir zumindest dann ein Thema, wenn dieser über einen Kran auf das Dach gehoben wird. Was passiert, wenn der Flitzer vom Haken fällt und dabei, wie man sich vorstellen kann, zu Schrott wird? Genau dieser Part wäre über eine Haken - lastversicherung abgedeckt. Es ist schon sehr spannend, was man alles versichern kann. Ausfälle versichern Machen wir gleich mit der nächsten Exotenversicherung weiter: der Ausfallversicherung. Eigentlich eine ganz tolle Versicherungslösung, die sehr klare Versicherungs bedin gun - gen kennt, die sehr kurz sind und sich nicht im Dschungel von Paragrafen und Ein- und Ausschlüssen verlieren. Ja, ich weiß, eher ungewöhnlich für das extrem erotische Thema Versicherung. Wie sieht es also aus, wenn man eine Event - reihe quer durch die Republik oder vielleicht auch quer durch Europa organisiert hat (von der Welt gar nicht zu sprechen, ist aber übertragbar). Der Event in Frankreich war ein absoluter Bringer, alle waren begeistert und als Nächstes steht Köln an. Dumm nur, dass die französischen Fernfahrer einmal mehr streiken. Gut, an dieser Stelle könnten wir auch gerne die Italiener aufzählen oder wie unlängst in Deutschland auch immer wieder geschehen die Fluglotsen, das Bodenpersonal oder die Piloten der Fluggesell schaften. Alles Ereignisse, die den planmäßigen Event beeinflussen bzw. verhindern können. Aber nicht nur der Streik, sondern auch die Aschewolke, ein liegengebliebener bzw. verunfallter Lkw mitsamt des darauf transportierten Equip ments für die Veranstaltung und noch viele weitere Gründe mehr beeinflussen die Logistik bzw. die vereinbarte Er brin gung der Leistung. Das kann man ganz einfach über die Ausfall - versicherung absichern. Der Event findet dann zwar immer noch nicht statt, aber man bekommt die Verle gungs kosten (sofern dies möglich ist) oder eben auch den Totalausfall erstattet. Dabei bezahlt die Versicherung die Produktions - kosten, evtl. auch den Gewinn. Wichtig dabei ist nur, dass man als Versicherungsnehmer nicht an dem Ausfall schuld ist, sondern der Vertragspartner oder ein Dritter. Diese Aus fall - versicherung könnte natürlich auch den ganzen Event abdecken, aber das ist heute hier nicht die Frage, wir be - schäftigen uns erst einmal nur mit der Logistik. Wenn man mich jetzt fragt, ob so etwas wirklich passiert, dann kann ich nur sagen: Ja, und zwar gar nicht so selten. Im Laufe der Jahre hatten wir einige Schäden in diesem Bereich und diese wurden anstandslos bezahlt. Es waren genau die oben genannten Dinge, die passiert sind, also der Streik der Lkw-Fahrer, die Aschewolke, aber auch noch weitere Gründe wie Blitzeis auf der Straße, gesperrte Grenzen oder, oder, oder ... Wie immer stellt sich die Frage, wo jetzt der Haken ist. Selten, aber hier kann man es wirklich sagen: Es gibt keinen. Okay, den einen oder anderen gibt es vielleicht dann doch, wir können nämlich nicht die finanziellen Schwierigkeiten des Fuhr un ternehmers versichern und eben auch nicht die fehlerhafte Planung im eigenen Haus. Sprich, wenn der Termin gar nicht gehalten werden kann, weil man beim Location- Wechsel das Nachtfahr ver bot oder sonstige Beschränkungen für die Lkws nicht berücksichtigt hat. DIE NÄCHSTE FRAGE BETRIFFT DEN PREIS: Es geht knapp unter einem Prozent der Versicherungssumme los. Diese wird entweder durch die Produktionskosten oder auch incl. des Gewinns definiert. Hat man also eine Eventreihe mit einem Budget von 500 000 Euro, dann reden wir im Einstiegs - bereich von knapp unter 5000 Euro Prämie. Der Versiche - rungsnehmer kann natürlich auch die Agentur sein, aber auch der Veranstalter oder der Dienstleister für die Technik (Licht, PA, Video etc.) und somit der Auftraggeber der Agentur. Das hat den Vorteil, dass man nicht über sein Honorar diskutieren muss, wenn der Event komplett ins Wasser fällt. Das ist nicht möglich? Ein Beispiel hierzu: Man stelle sich vor, auf dem Weg vom Probeaufbau zur ersten Location findet sich der Lkw im Graben wieder. Dem Fahrer ist nichts passiert, aber der Messe stand bzw. die Promotion-Deko liegen weit verbreitet im Feld, es regnet und man sieht die Logos des Auftraggebers schön dahinschwimmen. Wie immer natürlich alles Einzel - stücke, die speziell für den Event gebaut wurden. Das wäre der worst case – so was kann die ganze Eventreihe zerstören. Auch hierbei ist die Lösung die Ausfallversicherung. Wir sehen also, es kann fast alles versichert werden, ein ganz grandioses Tool mit sehr weitreichender Deckung. Natürlich ist in der Ausfallversicherung auch die höhere Gewalt abgedeckt. ZUM SCHLUSS WIE IMMER: Wendet euch bei Fragen an die wenigen Spezialmakler in der Branche. Nur so kann sichergestellt werden, dass man die besten Lösungen bekommt. Und natürlich hilft ein spezialisierter Rechtsanwalt im Vorfeld, dass man die Verträge richtig schließt und die Haftung so weit es geht minimiert. Der Rest ist dann Versicherungssache. Weitere Informationen: www.erpam.de Grafik: © alazur/ Fotolia.com musiker MAGAZIN 3/2017

CD-REZENSIONEN 61 TRANCE »The Loser Strikes Back« Es waren die goldenen Achtziger, als der deutsche Hard rock immense internationale Erfolge feierte. Im Wind schatten der Scorpions und Accept positionierte sich auf Rang drei eine Band namens TRANCE. Ende des Jahrzehnts verstummte das Projekt wieder. Gitarrist Markus Berger ließ TRANCE 2011 wieder auferstehen. Als maßgeblicher Songwriter ist er das einzig verbliebene Original-Bandmitglied. Er scharte versierte Musiker um sich wie den Drummer Andreas Neuderth, der auch bei den US-Metall arbeitern MANILLA ROAD die Felle zum Klingen bringt. Am Mikrofon macht Joachim Strubel den melodiösen Metal Shouter für das aktuelle Vinylalbum „The Loser Strikes Back“. Eine feurig-bunte Plattenhülle verrät den Inhalt der Vinylrillen: Power Metal und Hardrock. Die Rhythmus- und Saitensektion erhält hier und da stimmungsvolle Key-Teppiche. Der Opener „Thunder- bird Rising“ verrät dem aufmerksamen Metalhead und Hardrocker, wohin die Reise geht. In Dimensionen, die Accept oder Vicious Rumors wohl schon bereisten. „Loser“ (eine Neuaufnahme des Klas sikers), als mein Anspieltipp, variiert mit einem bluesigen Thema aus dem Dunstkreis eines Billy Gibbons. Somit aber schon genug mit Genre- Ausflügen. „Open Skies“ und schließlich „Trust And Glory“ bilden die Schlusssongs von Seite B als typische Metal- Hymnen im Stile von Saxon. Wer, wie bei TRANCE, der textlichen Philosophie „Es wird ein Held kommen … und der Verlierer schlägt zurück“ einfachen Erklärungen für das Chaos unserer Welt etwas abgewinnen kann, ist bei der Hardrock-Legende gut aufgehoben. Es ist gut, dass Metal- Helden wie TRANCE zurückkehren. www.trance-live-and-heavy.de C.S. CINEMA »The Discovering Of Time« Jürgen „Pöngse“ Krutzsch entdeckt die Zeit. Gemeinsam mit Brigitte Grafe hob der ehemalige TIBET-Gitarrist das Projekt CINEMA 2011 aus der Taufe. Den Krautrock hinter sich gelassen, beschäftigt sich Krutzsch mit Sphären - klängen, tanzbaren Beats oder orchestralen Kompositio - nen. Für das Album „The Discovering Of Time“ holte sich Krutzsch Verstärkung mit AXXIS-Trommler Dirk Brand, dem Gitarristen der Julia Neigel Band Jörg Dudys sowie dem Gitarristen Benjamin Peiser, u. a. bei LORD BISHOP. Auch Christian Schwarzbach, hervorragender Gitarrist aus München, spielte das Album mit ein. „Riding The Iron Horse“, der Opener, beginnt mit nervös pulsierenden Beats, steigert seine Themen bis zu einem virtuosen Gitarrensolo. „Lost in Space“ wirkt düster, „Frozen Time“ erinnert an Mike Oldfield oder Steve Vai. Der Titeltrack ist dagegen komplexer und hat eine kühle Industrial-Attitüde. Das Album ist ein wabern - der Instumental-Trip im Stile von TANGERINE DREAM. Nie belanglos plätschernd, sondern Geschichten und Eindrücke erzählend. Das funktioniert durch die Korrelation der elektronischen mit der analogen Musik der Gitarren. Ein intensives Klangerlebnis, wie CINEMA die Zeit entdecken. www.sireena.de C.S. YANNICK MONOT »Chansons de voyages entre amis« Yannick Monot ist ein wahrer Lebenskünstler, Welten - bummler und vor allem ein großartiger Musiker. Mit seinen „Chansons de voyages entre amis“ (übersetzt: Lieder aus Reisen unter Freunden) nimmt er die Hörer mit auf Aben - teuer reise. Immer im Gepäck: eine Liste von befreundeten Künstlern. Sie alle, egal ob sie in Schweden, Paris oder sogar auf Madagaskar leben, sollen eine persönliche Note auf dem Album hinterlassen. Und das haben sie auch. Yannick Monot selbst sagt über die Arbeit an diesem Projekt: „Ich fühlte mich manchmal wie ein Maler, der hier und da noch einen Tupfen Farbe mehr auftragen kann, weil er Glück hat und wieder jemand gefunden, der als Freund vorbeikommt und mitspielt.“ So kommt es, dass Jazz und Blues auf Country und Folk-Musik treffen, genauso wie auch auf afro-kreolische Rhythmen. Die meist französischen „Chansons de voyages entre amis“ stecken voller Lebensfreude und Energie. Sehr hörenswert! www.yannick-monot.de C.H. MY FRIEND THE IMMIGRANT »About Life, Death And Trees« Das Album „About Life, Death And Trees“ kommt locker und leicht daher. Mit sanften Rhythmen und Melodien erzählen die vier Stöbener-Brüder und „ihr Freund, der Immigrant“, Rinat Rashapov, Geschichten. Von Angst und Verlust, davon, wie es ist, mit der Natur aufzuwachsen in einer schneller werdenden Welt und über das, was das Leben lebenswert macht – eben von „Leben, Tod und Bäumen“. Bei „Wooden Heartbeat“ und „Fields“ spaziert man förmlich mit der Band durch einen Wald und durch weite natur. Wunderschön arrangieren die fünf Musiker ihre Songs, die allerdings dadurch drohen, vor sich hin zu plätschern. Ab wechslung bringen lediglich das rockige „The Writer“ und das hüpfende „Electric Souls“. Trotzdem ein schönes Debüt album der Indie-Popper, das auf mehr hoffen lässt. myfriendtheimmigrant.de J.H. LAUSCH DAS! »Seerosengleich« Öffnet man die Debütsingle „Seerosengleich“ der fünfköpfigen Band LAUSCH DAS!, fällt einem erst mal ein Bier deckel in Holz-Look entgegen. Sehr sympathisch! Der nächste Blick fällt auf die lächelnden Gesichter der Bandmitglieder. Na dann: Prost und Aufgelauscht. Sänger Florian W. Huber, von so manchen „Grönemeyer des Südens“ genannt, ist beim Deutschen Rock & Pop Preis schon lange kein Unbekannter mehr. Auch mit seiner neuen Band LAUSCH DAS! schafft er im Debütjahr 2016 gleich zwei Nominierungen: als beste Pop- und als beste Rock band. Mit deutschem Rockpop zieht auch der Song „Seerosen- gleich“ die Zuhörer in seinen Bann. Dabei sticht neben der klassischen Rockbandbesetzung ein Instrument besonders RECHTSANWALT WOLFGANG KRÜGER Wir beraten Sie in allen Fragen mit Bezug zur Musik- und Veranstaltungsbranche: GEMA, GVL, Umsatzsteuer, Namensrecht, Vertragsrecht, Markenrecht etc. Weg beim Jäger 75 | 22453 Hamburg Fon. 04057008781 wolfgangkrueger44@googlemail.com 3/2017 musiker MAGAZIN

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