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Musiker Magazin 3/2017

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• Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept • Die PLANK – Musik mit wildem Herzen • MATIJA – Die Ruhe vor dem Sturm • Jenny Bright – Die 19-jährige Singer-Songwriterin macht leidenschaftlichen Country-Pop • Peer Frenzke – Profigitarrist und Initiator der „1st Class Session“ • Lisa Vuoso – Charmant, authentisch und ein bisschen verrückt … • APRIL ART – Ihre rockende Musik soll ins Ohr gehen und mit einer inhaltlichen Aussage im Kopf bleiben • CousCous – „In einer anderen Welt“ • NOBODY KNOWS – „Nehmt uns nicht für bare Münze“ • Unnachahmlicher Reiz – „Marie-Luises last Show“ entzückte im Theater • Musiker, Moderator und Musicaldarsteller Johnny Silver über das Leben im Musikbusiness • SUPERUSE – „Wenn wir Musik mit Fußball verbinden könnten, wäre das kaum zu toppen …“ • Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 8: Peter Green und Fleetwood Mac – Griff nach musikalischen Sternen • Eva Kyselka – Live berührt sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang und ihrer magisch-sinnlichen Bühnenpräsenz • Haifische in der Musikbranche • Erst Tageshonorare ab 420 Euro (Beispiel: Editoren) sind Argument gegen Scheinselbstständigkeit

16 STORIES Angst groß

16 STORIES Angst groß ist, übervorteilt zu werden. So kursieren auch jede Menge falsche Informationen ge - gen über Plattenfirmen und Agenturen, sodass echte Scheinheilige nicht mehr trennscharf von denen unterschieden werden, die wirklich gut für ihre Künstler arbeiten. Dadurch bleibt so viel echtes musikalisches Potenzial auf der Strecke und das finde ich sehr schade. MM: Gibt es dadurch konkrete Dinge, die du heute bewusst anders handhabst als damals? JULIA: Na klar. Ich weiß heute einfach selbst viel mehr und gehe konkreter an die Dinge heran. Ich brauche keine Angst mehr zu haben, über den Tisch gezogen zu werden, weiß, worauf grundsätzlich zu achten ist, und ich weiß auch, wann ich für besondere Fragen einen Spezialisten hinzuziehen sollte. MM: Inspiration zu einem zweiten Versuch als Sängerin fandest du auf einer Kuba- Reise. Was hat dich dort so fasziniert? DIE PLANK – „Wildes Herz“ VÖ: 21.10.2016 WWW.JULIA-PLANK.DE WWW.FACEBOOK.COM/JULIA.PLANK.FANS JULIA: Ganz prinzipiell ist Kuba ein wunderschöner inspirierender Ort, zum Lachen und zum Weinen. Größte Lebenslust liegt da direkt neben tiefster Verzweiflung und mangelnden Zukunfts - perspektiven. Aber die Menschen haben Herz. Dieses Gefühlsgemenge, in Verbindung mit den vielschichtigen ethnischen, kulturellen und religiösen Hintergründen seiner Bewohner, ist ein Brutkasten für Kultur. Und weil Kultur auch Unter - haltung ist und Unterhaltung ein politisches Instru - ment, werden alle künstlerischen Disziplinen dort staatlich extrem gefördert. Aber auch der gesellschaftliche Wert ist enorm. Jeder Künstler wird dort hochgehalten wie bei uns Atomphysiker oder Astronauten. Ich kam mir dort vor wie eine verwunschene Prinzessin. Meine Reise ist nun zehn Jahre her, aber sie fand zu einer Zeit statt, in der ich noch sehr grün hinter den Ohren war, unsicher in vielerlei Hinsicht und versucht habe, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Kuba hat mich in der Seele gepackt, dort wo ich am empfindsamsten bin, und ich habe verstanden, dass, egal welche sehr irdischen und pragmati- schen Fähigkeiten ich sonst noch habe, mein größtes Wesensmerkmal sicherlich dort in der Tiefe liegt, in dem was singt, pulsiert, tanzt. MM: Die daraus entstandene Band „Plank- ton“ löste sich 2012 auf. Warum kam es zur Trennung? JULIA: Wie vieles haben auch musikalische Pro - jekte Lebenszyklen. Ich wollte einfach immer schon mehr machen aus meiner Musik, mehr Menschen erreichen als den eigenen Landkreis. Und so haben wir damals ganz ehrlich und einvernehmlich miteinander entschieden, dass sich die Wege trennen. MM: Durch deine gesammelten Erfah run gen und mithilfe deines Pianisten Jörg Müller wurdest du schließlich zu „Die Plank“. Was habt ihr für die Zukunft musikalisch ge plant? JULIA: Ja, die Zusammenarbeit mit Jörg ist wirklich klasse. Es gibt wenige Pianisten, die Sänger auf diese besondere Weise begleiten können. Ab 2018 werden wir wieder Konzerte geben. Das aktuelle Jahr steht erst einmal noch ganz im Zeichen unseres Albums WILDES HERZ, das wir den Menschen in Interviews aller Art vorstellen. Und dann hab ich wie immer schon Ideen, um das Ganze weiterzuentwickeln. Aber die verrate ich natürlich jetzt noch nicht. INTERVIEW: JANA MOYSICH FOTOS: PICTURE LIFE, DOROTHEA PERL GRAFIK: © SINNA-NYAN/FOTOLIA.COM

STORIES 17 MATIJA Die Ruhe vor dem Sturm Matija fühlen sich bereit, ihr Album ist produziert, die erste Single „Song for Celine“ bereits veröffentlicht. Um an diesen Punkt zu kommen, haben die vier Münchner einen Neuanfang gewagt und ihren alten Bandnamen abgelegt. Auch am eigenen Sound wurde gefeilt, um sich die Albumproduktion zu erarbeiten. Wir haben mit Matija Clupacek, Sänger, Blockflötist und zweiter Gitarrist, über die Entwicklung der Band, Inspiration und das kommende Debütalbum gesprochen. MM: Ihr habt als Schülerband in München unter THE CAPITOLS angefangen. Nun kommt der musikalische Neuanfang mit MATIJA. Was nehmt ihr von THE CAPITOLS mit und was lasst ihr bewusst hinter euch? MATIJA: Von THE CAPITOLS nehmen wir eine große Menge an Erfahrung, besonderen Momenten, prägenden Konzerten und wegbereitenden Erinne - rungen mit. THE CAPITOLS ist unsere Vergangenheit und definitiv unsere erste Entwicklungsstufe; es wäre fahrlässig, sie zu verleugnen oder zu ignorieren. Bewusst hinter uns lassen wir allerdings einen musikalischen Farbton, den des britischen Klischee-Indie-Rocks. Wir spielen sicherlich noch einige der alten Indie-Tanz-Nummern live, ihre Funktionalität in einem bunten Liveset ist unumstritten, aber unser erstes MATIJA-Album wird eine andere Hausnummer sein und eher in die Alternative-Pop-Schiene fallen. MM: Vor Kurzem ist das Video zu „Song For Celine“ erschienen. Song und Video wirken träumerisch, aber auch sehr dramatisch. Wieso habt ihr euch für dieses Lied als erste Single-Auskopplung entschieden? MATIJA: „Song For Celine“ soll Ruhe vor dem Sturm ausstrahlen. Es ist ein Song voller unterdrückter Emotionen, man kann die Anspannung spüren, der Vulkan brodelt, bricht allerdings noch nicht aus. Lasst euch mal über- 3/2017 musiker MAGAZIN

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