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MM: Wann hat es bei dir mit der Musik an - gefangen? MELISSA KROSS: Schon sehr früh durch meinen Vater, der selbst Musiker (Gitarre, Gesang) ist. Dadurch stand ich schon mit drei Jahren zusammen mit ihm auf der Bühne. Zuerst habe ich Flamenco getanzt, da wir oft in einem spanischen Lokal bei Freunden waren. Die Bühne hat mich einfach angezogen. Später habe ich mit meinem Vater Beatles-Lieder gesungen. MM: Wenn man sich deinen Lebenslauf an - schaut, sieht man, dass dich viele Inter pre ten aus verschiedenen Genres inspirieren. Von den Beatles und ABBA bis hin zu Judy Garland und Dean Martin. Inwiefern beeinflussen diese Musiker deine Musik und in welchem Genre fühlst du dich letztendlich am wohlsten? MELISSA KROSS: Das stimmt, ich bin sehr fasziniert von den Vintage-Jahren, von Disco bis Jazz und auch französischem Chanson. Es ist schwer zu sagen, bei welchem Genre ich mich am wohlsten fühle. Ich würde sagen, das kommt auf die Situation an. Allerdings bin ich ein „Showgirl“ und fühle mich am besten, wenn ich in die Lieder meine ganze Seele hineingeben kann. Gerne singe ich theatralische Chan sons wie „Non, je ne re grette rien“ von Edith Piaf und auch Jazz - lieder wie „Cry Me A River“, aber auch wiederum stimmungsmachende Swing- oder Pop lieder. Als ich das Lied geschrieben habe, dachte ich daran, dass echte Liebe auf keinen Fall verurteilt werden sollte. Da ich durch meine Liebe zu diesen Vintage-„Old Hollywood“-Jahren schon immer etwas anders war als viele in meiner Generation, fühlte ich mich oft nicht verstanden. Darum dachte ich, dass es sicherlich auch vielen Liebespaaren so geht. MM: „Different“ ist eine Ballade, deine anderen Songs haben eher einen Dance-Sound. Welche Musikrichtung würdest du gerne noch ausprobieren? MELISSA KROSS: Ich denke, dass ich noch sehr viele Richtungen ausprobieren werde, darum habe ich jetzt bei meinen eigenen Liedern einmal etwas anderes als Dance-Musik ausprobiert, was mir sehr viel Spaß macht. Vielleicht möchte ich für mich noch einen eigenen Stil finden. Etwas zwischen Vintage und Modern. MM: Dein nächstes Ziel ist dein erstes eigenes Album. Hast du schon eine Ahnung, wie es aussehen und in welche Richtung es gehen soll? MELISSA KROSS: Meine ersten selbst komponierten Songs sind viel im Pop-Dance-Stil, da ich einfach in dieser Zeit Lust hatte, die Leute zum Tanzen zu bringen. Es gibt aber auch ein paar Balladen wie „Different“ und andere, an denen ich noch arbeite. STORIES 55 Ich bin ein „Showgirl“ und fühle mich am besten, wenn ich in die Lieder meine ganze Seele hineingeben kann. MM: Nach der Schule hast du an der Stage & Musical School Frankfurt eine Aus bil dung gemacht. Als was wurdest du ausgebildet und woher kam der Entschluss, Mu si kerin als Beruf anzustreben? MM: Wir haben schon über deine Fas zi na tion zu Dean Martin gesprochen. Tatsächlich hast du eine Freundschaft zu seiner Tochter Deana Martin aufgebaut. Wie ist es dazu gekommen? MELISSA KROSS: Ich bin ausgebildete Musical - darstellerin, das heißt, ich habe drei Jahre lang Tanz, Schauspiel und Gesang studiert. Auch wenn ich mich eher als Solosängerin sehe als in Musicals, war es wichtig für mich, die Basis meiner drei Passionen zu erlernen. Durch viele Mu - sicalfilme von damals wie mit Judy Garland, Gene Kelly usw. wollte ich unbedingt auch so etwas machen. MM: Im Lockdown hast du angefangen, deine eigenen Lieder zu schreiben. Daraus ist der Song „Different“ entstanden, der mit dem Deutschen Rock & Pop Preis ausgezeich net wurde. Wovon handelt er? MELISSA KROSS: „Different“ handelt von Paaren, die einfach anders sind und von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Das Faszinierende an der Musik ist, dass sie Menschen vereint. So stieß ich vor zwei Jahren übers Internet auf Deana Martin, als sie begann, jeden Freitag Livestream-Shows zu machen. Sie hat dann dazu aufgerufen, ihr zu schreiben, wie wir auf die Musik ihres Vaters aufmerksam wurden. Darauf habe ich ihr geschrieben und auch gleichzeitig Videos von mir geschickt. Sie hat mir gleich geant wortet und mich ins Herz geschlossen. Seitdem erzählt sie immer wieder von mir in ihren Shows und hat mich eingeladen, mit ihr zu singen. Es bedeutet mir wirklich viel und sie macht mir so viel Mut. Ich bewundere sie für ihr Können, ihre Disziplin und vor allem für ihre Menschlich keit. Sie ist da ein gutes Vorbild und ich bin sehr dankbar für unsere enge Freundschaft. MM: Was sind deine Ziele für die Zukunft? MELISSA KROSS: Lernen, so viel ich kann. Meine Musik mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen und ihnen Freude zu bereiten. Ich habe da noch viele Ziele wie nach Ameri ka zu gehen, um Deana zu treffen, und auch mal nach New York. So wie es in dem Lied von Liza Minnelli heißt „If I can make it there, I’m gonna make it anywhere“, aber auch nach Schweden zu gehen, zu meinen Freunden, welche die Mikrofon-Firma EHRLUND gegründet haben und die mich auch unterstützen. WEB: WWW.MELISSAKROSS.COM INTERVIEW: OLE SEELENMEYER FOTOQUELLE: MELISSA KROSS 2/2022 musiker MAGAZIN
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