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Musiker Magazin 2/2022

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2022 – Plakat; Deutscher Rock & Pop Preis 2022 – Konzept STORIES: Lisa Fitz – Die renommierteste deutsche Kabarettistin und Trägerin des Bayerischen Verdienstordens; Rockenbolle – Die Cowboys aus der Hölle; TOKUNBO – »Golden Days«; David Beta – Seine Songs sind ein Mix aus Pop und Singer-Songwriter mit Hip-Hop-Einflüssen; ​Brennpunkt – Rockt dich mit authentischen deutschen Texten; EDELMEER – Zwei top-erfahrene Musiker mit Spaß und Hingabe für den deutschen Popschlager; Buffy Wallborn – (Ist) keine für eine Schublade; Die Geschichte von Epos; Ole Ohlendorff – Let The Good Times Roll; Die Historie der Rock- & Popmusik: Drei Pioniere: Alexis Korner, Cyril Davies, Graham Bond; Seyran – Ein musikalisches Gesamtpaket; Birds on Planes – Sie liefern eine energiegeladene Liveshow, bei der die Ohren Augen machen; Melissa Kross – Ich bin ein „Showgirl“ ; 25 Jahre Alfred Music Publishing GmbH RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

26 STORIES Mal singt er,

26 STORIES Mal singt er, mal rappt er, mal ist es ein flowiger Sprechgesang. Seine Songs sind ein Mix aus Pop und Singer-Songwriter mit Hip-Hop-Einflüssen. DAVID BETA „WENN ICH SCHONMAL HIER BIN“ VÖ: 29. OKTOBER 2021 DAVIDBETA.DE FACEBOOK.COM/DAVIDBETAMUSIK INSTAGRAM.COM/DAVIDBETAMUSIK »Wenn ich schon mal hier bin, will ich nicht nur zuseh’n, will am Ende sagen, ich war wirklich dabei.« www.musiker-online.tv

STORIES 27 MM: Du bist in Kiel aufgewachsen und später nach Hamburg gezogen. Warum ist Hamburg deine Wunschstadt? DAVID BETA: Mich hat Hamburg schon immer irgendwie fasziniert. Natürlich Hafen, Reeper bahn, Beatles, aber auch die große, bunte Musikszene mit einigen meiner frühen Lieblingsbands und -musiker*innen. Mit 16 habe ich viel Tomte, Kettcar und Tocotronic gehört, aber auch die Hamburger Rap-/Hip-Hop-Szene mit den Beginnern, Samy Deluxe, Dendemann etc. mochte ich extrem. MM: Neben deinem Umzug gab es in deinem Leben schon viele Neuanfänge. Zum Beispiel dich von deiner Band zu lösen und eine Solo - karriere zu starten. Woher holst du dir den Mut, diese Schritte zu gehen? DAVID BETA: Solche Schritte brauchen weniger Mut, wenn man einfach richtig doll Hummeln im Hintern hat. Als ich nach Hamburg kam, war ich schon ganz schön nervös, was alles so kommen wird, aber die Vorfreude und die Lust auf was Neues haben klar überwogen. Zu lange am selben Fleck zu bleiben – räumlich, aber auch innerlich –, das kann auf Dauer noch anstrengender sein, als den Arsch hochzukriegen und loszulegen. MM: War Musik schon in deiner Kindheit ein wichtiges Thema? DAVID BETA: Tatsächlich eher weniger. Ich fand Musik früher nicht so interessant, habe zwar gerne mal ein bisschen mitgesungen, aber ein Instrument lernen wollte ich, bis ich 13 war, gar nicht, habe mich im Musikunterricht sogar ganz schön verweigert. Erst später habe ich mir mal die Gitarre meines Vaters ausgeliehen und da hat es irgendwie ge - klickt. Zack – hier bin ich! MM: Durch deine Eltern bist du mit Musik von Reinhard Mey aufgewachsen. Damals war er für dich „uncool“. Wie stehst du heute dazu und wie hat er deinen musikalischen Werdegang beeinflusst? DAVID BETA: Klar, früher wollte ich Nu Metal, Rap und Punk hören, da fehlte mir als Kind natürlich der Zugang. Mittlerweile habe ich aber einen großen Respekt vor diesen „alten Meistern“ unserer Musik, ob jetzt Reinhard Mey, Grönemeyer, Lindenberg und so weiter. Mittlerweile höre ich das alles unglaublich gerne und merke immer mehr, was für geniale Songs und Texte da überall stecken, an denen sich die heutige Popmusik immer noch orientieren kann und vielleicht auch sollte. MM: Da du in Kiel aufgewachsen bist, hast du eine starke Bindung zum Meer. Wenn du dich entscheiden müsstest: Meer oder Berge? DAVID BETA: Meer! Auch wenn beides natürlich dieses Gewaltige, Monumentale und gleichzeitig Beruhigende hat. Am Meer bin ich einfach zu Hause, und Meer symbolisiert auch noch mehr den stetigen Wandel, das Auf und Ab, diese krasse Flexi bilität, die Berge nun ja nicht gerade haben. MM: Mit früheren Bands, aber auch solo hast du schon einige Konzerte gegeben. Was ist das Beste an einem Livekonzert mit Pu bli - kum? DAVID BETA: Dass ich direkt eine Reaktion auf meine Musik und meine Ansagen erlebe. Das kann kein noch so gelungener Livestream ersetzen. MM: Mit 14 hast du angefangen, englische Songs zu schreiben. Mit 15 folgte dann der erste Song auf Deutsch. Warum hast du dich entschieden, auf Deutsch zu schreiben und zu singen? DAVID BETA: Ich vermute, mein Englisch ist einfach zu schlecht, um mich darin wirklich gut auszudrücken. Tatsächlich höre ich zurzeit sehr viel englischsprachige Musik, aber ich finde es schon schwer genug, auf Deutsch meine Gedanken richtig in einen Text zu packen. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann noch mal, denn Englisch ist immer noch die beste Sprache für große Pop - songs. ;) MM: Wie gehst du beim Songwriting vor? Woher kommt deine Inspiration? DAVID BETA: Die Ideen kommen unterwegs, die muss ich dann irgendwie festhalten. Meistens Sprachnotiz im Handy. Zu Hause kommt dann die Fleißarbeit, da sitze ich an guten Tagen ein paar Stunden, bis ich aus der Richtung, die die erste Idee vorgibt, etwas Brauchbares gebastelt bekomme. Nicht immer wird aus einer ersten guten Skizze auch ein Song, aber manche mittelmäßig klingende Melodie kann sich mit etwas Durch - halten zum neuen Lieblingssong machen. Immer dranbleiben! MM: Mitten in der Produktionsphase deines Debütalbums „Wenn ich schon mal hier bin“ kam die Pandemie. Woher hatten du und dein Produktionsteam die Motivation weiter - zumachen und wie hat diese Situa tion dein Album beeinflusst? DAVID BETA: Es gab eigentlich gar keine Alter na - tive. Das war teilweise ganz schön frustrierend, aber so ging es ja allen Kolleginnen und Kollegen, die Releases, Auftritte, ganze Touren verschieben mussten. Irgendwie musste es ja weitergehen, denn der Traum vom ersten Album war dann doch viel größer und wichtiger, als jetzt ein Jahr früher oder später fertig zu sein. Es hatte auch seine Vorteile, über manche Songs konnte man noch mal entspannt drüberschauen und hier und da etwas verbessern, was man sonst übersehen hätte. MM: Was sind deine Pläne für die Zukunft? DAVID BETA: Viele neue Songs schreiben, da bin ich jetzt schon dran, und irgendwann hoffentlich die erste Tour, vielleicht Support spielen für größere Acts, um ein bisschen bekannter zu werden. Auf jeden Fall hoffe ich, meinen Sound und meine Texte noch viel weiter entwickeln zu können. Da geht wie immer noch einiges! WEB: DAVIDBETA.DE INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER FOTO: VIKTORIA MICHEEL 2/2022 musiker MAGAZIN