Aufrufe
vor 3 Jahren

Musiker Magazin 2/2020

  • Text
  • Blues
  • Gitarre
  • Deutschen
  • Bestes
  • Bester
  • Album
  • Magazin
  • Musik
  • Beck
  • Musiker
Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Konzept; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung; STORIES: Volkwin Müller – »Musik wie ein guter Freund«; KANDA – Die Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen; the brothers – More than a family affair; Samira Saygili & Peter Autschbach – Ein musikalischer Dialog der Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang zu einer Einheit verschmelzen; ​ROCKTAIL – Soul, Funk und Rock aus Kassel; Guitar Scale Colours – Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme! Die Singleschallplatten der 60er-Jahre – Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler; 3PLUS – Handgemachter deutscher Pop/Soul mit Rockeinflüssen aus Siegen; Jeff Beck – Who Else? – Einer der drei stilbildenden Gitarristen der British Invasion der 1960er-Jahre; Shure – feiert 95-jähriges Firmenjubiläum; Darkness Light – »The melodic hard rock band from Königsbrunn«; MUSIK & RECHT: Urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.; RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

32 STORIES »Das

32 STORIES »Das Komplizierte ist nicht das Gi tarren-Spezifische, sondern entsteht mit dem Im provisieren. Die Kunst besteht also darin, ein System zu finden, das die Sache beherrschbar macht. So einfach wie möglich machen, aber dabei alle Möglich keiten erhalten, so lautete mein Motto. Mein Ansatz war, das Ganze auf drei (miteinander verwandte) Hauptskalen zu reduzieren.« können, hätte ich das Buch nicht gemacht. Was ich bislang nicht gesehen habe, ist ein Gesamt - konzept, das zeigt, wie man vom harmonisch relativ einfachen kontinuierlich zu Komplizierterem kommt. MM: Zum Buch gehört nicht nur eine CD mit Beispielen und zum Mitspielen. Du hast gleich zeitig viele Beispielvideos ins Netz ge - stellt. Wie lief das Einspielen: erst komponiert und dann gespielt oder improvisiert und danach aufgeschrieben? Wieland Harms: eine mischung aus beidem. im Prinzip hatte ich die stücke und habe sie dann im sWr-studio in Tübingen eingespielt. ich habe dann beim spielen ad hoc manchmal ein paar sachen verändert. das habe ich nachträglich im Text korrigiert beziehungsweise am ende (der arme Verlag – so kurz vor der Veröffentlichung!). Videoaufnahmen hatte ich ursprünglich gar nicht vor. aber Jörg Heinkel vom sWr-studio, selbst Gitarrist, hat darauf bestanden, um die eine oder andere spezielle spieltechnik, die ich einsetze, ganz deutlich zu machen. Wieland Harms: es ist kein anfängerbuch, aber ich habe da schon auch meine schüler im sinn. einer von ihnen, roman länge, hat mich auch über die Jahre bei der entstehung begleitet, manu - skripte Korrektur gelesen und Verbes se rungs - vorschläge gemacht. MM: Und wie lange kann man sich mit deinem Buch beschäftigen? Wieland Harms: das kann lange gehen. ich hab’ mich ja auch 30 Jahre damit beschäftigt. aber spaß beiseite. ich hoffe, das Buch ist so ergiebig, dass man es immer wieder rausziehen kann. MM: Wenn man es durch und drauf hat, dann braucht man aber nicht weiter üben, oder? Wieland Harms: da muss ich leider enttäuschen. ich selbst übe auch noch. aber das ist ja das schöne an der Gitarre. mit dem instrument kann man alt werden und immer noch neues entdecken. MM: Du erklärst und spielst vor, wie sich dein Dominant-System in unterschiedlichsten Stilistiken von Country, Western und Soul über Rock und Blues bis Jazz einsetzen lässt. Vieles auf deiner Demo-CD ist dabei knackigvirtuos. An wen richtet sich das Buch? WeB: WWW.WIELAND-HARMS.DE WWW.ALFREDMUSIC.DE inTerVieW: MUSIKER MAGAZIN FoToqUelle: WIELAND HARMS GraFiKen: © WATERCOLOR_CONCEPT / ADOBE STOCK musiker Magazin 2/2020

DIE SINGLESCHALLPLATTEN DER 60ER-JAHRE Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler STORIES 33 MM: Warum hast du diese drei großen und sehr umfangreichen Bücher/Kompendien ge - schrieben? REINHOLD DEBUS: Wenn man, wie ich, als Samm l er von Singles schon jahrelang auf der Suche nach Platten für seine Sammlung ist, stellt sich oft der Wunsch nach einem Buch ein, in dem diese Singles mit allen Daten, die für einen Sammler wichtig sind, aufgelistet werden. Nach mehr als zwanzigjähriger (!) Arbeit ist dieser Mangel mit den von mir herausgebrachten Büchern für die 60er- Jahre behoben. Die vorliegenden Bände umfassen den Zeitraum Januar 1960 – Dezember 1969. Am Anfang war es nur eine Idee, aber dann wurde mir klar und bewusst, wie wichtig das ist und dass dieses Buch, geboren aus einer Idee, ein Muss werden muss. Jeder, der die 60er-Jahre musikalisch erlebt hat und nicht mein Buch besitzt, dem geht ein Schatz verloren. Ein Schatz an Information und Rückgewinnung von verlorenem Wissen. Diese drei Bände bleiben für immer einmalig! Für jeden Single - sammler und Oldie-Orientierten un ent behr lich. MM: Diese drei großen und umfangreichen Bücher weisen einen außergewöhnlich in for - mativen und enorm umfangreichen Inhalt von veröffentlichten Schallplatten/Ton trä gern aus. Warum hast du dir diese Mühe gemacht? REINHOLD DEBUS: Die Bücher sind nicht nur Nachschlagwerke für den Single-Platten sammler, sie sind aufgrund ihrer Informationsfülle für jeden Oldie- und Musikliebhaber interessant und werden sicher auch für ihn mit der Zeit unentbehrlich. Diese Bücher bieten mehr als nur die reinen Daten, sie bringen zusätzlich noch Information, Wissen, Unterhaltung und farbiges An schau ungs - material. MM: Warum hast du in diesem Buch alle Ton - trägerhüllen oder das Lochcover der Singles aufgelistet? Warum war dir dies so wichtig? REINHOLD DEBUS: Das ist für jeden Platten - sammler essenziell und absolut wichtig, und es hat auch eine finanzielle Seite, das zu wissen. Viele neu erschienene Singles wurden vorab in den damals in fast allen Gaststätten aufgestellten »Ich widme diese Bücher den Künstlern und Musikern, deren Plattenveröffentlichungen unbekannt blieben und denen ein Erfolg versagt war. Wieviel Arbeit, Ängste und Hoffnung steckt in den Aufnahmen. Wieviel Erwartungen wurden nicht erfüllt. Wieviel Fleiss wurde nicht belohnt. Wieviel Schicksal hing von Erfolg oder Misserfolg ab. Wieviel Kunst wurde nicht erkannt oder blieb vergessen. Mit diesen Bänden bleiben sie in unserer Erinnerung, denn ihre Namen sind nicht vergessen.« Musikboxen ein- und vorgestellt. Der Musikbox- Aufsteller selbst konnte mit den Plattenhüllen nichts anfangen. Sie wurden vernichtet, entsorgt oder zerstört (oder es wurde ein sinnloses Loch in die wertvolle Hülle geschnitten). Damit kam für den späteren Plattenmarkt (Plattenauktionen) oft die Frage auf: Gibt es eine oder gibt es keine Plattenhülle zu dieser oder jener Single? In meinen drei Bänden wird diese Frage beantwortet. Ich führe gerne das Beispiel mit den Rolling Stones an. Die Platte erzielt einen Preis von 5 Euro, die Hülle (Fünf-Kopf-Cover) 100 Euro – nur die Hülle allein. MM: Warum hast du in deinem Buch alle An - gaben für die deutsche, die englische und die amerikanische Hitparade veröffentlicht? REINHOLD DEBUS: Auch etwas ganz Wichtiges. In den rechtlich-öffentlichen Rundfunkanstalten wurden Singles, die in den englischen und amerikanischen Charts große Hits waren, selten, um nicht zu sagen sehr wenig gespielt. Man musste bei solchen „Hits“, die in den Discotheken selbst (heute heißt so etwas Club) rauf und runter gespielt wurden, den richtigen Sender finden. Ich nenne hier als Stichwort Piraten sender (auch RTL hat anfangs damit sein Geld gemacht), oder im Westen stationierte Pro - pa gan da sender haben sich damit über den Eisernen Vorhang hinweg im Osten Gehör verschafft. In Deutschland waren sie auch zu hören; man hat kein Wort verstanden, aber sie spielten die amerikanischen und englischen Charthits rauf und runter. Diese Erfolgstitel sind auch heute noch jedem geläufig und in meinen drei Bänden sind sie alle aufgelistet. Deswegen die Angaben „am.“ und/oder „eng.“ Hitparade. Das beantwortet auch die Frage, wieso so viele Singles in Deutschland von Interpreten veröffentlicht wurden, die hier doch fast keiner kennt. Meine Bücher rufen sie mit den Angaben der englischen und amerikanischen Hitparaden - platzierung vielen ins Gedächtnis zurück. MM: Wieso hast du dieses außergewöhnliche Buchformat ausgewählt? REINHOLD DEBUS: Das ungewöhnliche Buch - format ergab sich aus dem Bestreben, die vollständige Information über jede einzelne Single in einer Zeile unterzubringen (mit der B-Seite in zwei Zeilen). 8 2/2020 musiker Magazin

Archiv