Aufrufe
vor 4 Jahren

Musiker Magazin 2/2019

  • Text
  • Preis
  • Deutscher
  • Zeit
  • Bestes
  • Deutschen
  • Bester
  • Album
  • Mayall
  • Magazin
  • Musik
  • Musiker
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept und Anmeldung; STORIES: Axel Nagel – Sänger, Gitarrist, Performer; TICKET TO HAPPINESS – »Mitreis(s)en lassen«; FRIEDRICH CHILLER – »So alltäglich und so dada wie das Leben«; JUST DUTY FREE – »Gute Live-Musik ist keine Einzelleistung«; ÖTTE – »Es ist nie zu spät, noch mal durchzustarten«; Conny Conrad – Über 40 jahre führte er ein spannendes Doppelleben; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 13: john Mayall – The Godfather of British Blues (Teil 2); Lee’Oh – Eine Stimme wie schwarzer, frischer Espresso; EDDy & THE BACKFIRES – Seit zwei jahrzehnten erfolgreich on the road!; OCHMONEKS – Die Hymnen-Experten aus Düsseldorf; Moonshine Records – The 1950’s Recording Studio MUSIK & RECHT: Die Urheberrechtsreform –Welche Auswirkungen hat sie auf die kreativen Musikurheber und Musiker/-innen in Europa?; MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf youTube Music Einnahmen erzielen; RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

36 STORIES Garant für

36 STORIES Garant für die dauerhafte Hochklassig keit der Band. Das erste gemeinsame Album für Silvertone mit Whittington war „Spinning Coin“ von 1995, dem beim selben Label 1997 „Blues For The Lost Days“ folgte. Mayall war wieder derart erfolgreich geworden, dass er ab 1999 beim bekannten Rock-Label Eagle Records unter Vertrag stand. Das erste Bluesbreakers-Album dort war im selben Jahr „Padlock Of The Blues“, erneut mit illustren Gästen: Montoya und kein Geringerer als John Lee Hooker. Die dauerhafte qualitative Kon so lidierung der Bluesbreakers brachte es mit sich, dass Mayall ab 2000 auf seinem Label Private Stash in Eigenregie CDs am Rande seiner Konzerte vertrieb. Auf „Time Capsule“ folgte 2001 die Live-CD „UK Tour 2K“ mit Auf nahmen von der britischen Blues breakers- Tour im Mai 2000 und als reines Mayall-Key - board-Soloalbum „Boogie Woogie Man“. 2003 schloss sich auf CD und DVD das weitere, sehr empfehlenswerte Live-Album „No Days Off“ mit Auf nahmen aus dem Vorjahr an. Bis dahin war 2001 bei Eagle Records die CD „John Mayall and Friends – Along For the Ride“ mit vielen hochkarätigen Gästen erschienen, darunter Steve Cropper, Mick Fleetwood, Billy Gibbons, Peter Green, Jeff Healey, John McVie, Steve Miller, Gary Moore, Billy Preston, Chris Rea, Mick Taylor – und natürlich mit Whittington und Yuele. Schon 1992 wurde das nächste gelungene Bluesbreakers-Album „Stories“ veröffentlicht. Barber war damit zu seinen Wurzeln als Förderer des britischen Blues zurückgekehrt. Clapton war Mayalls Einladung gern gefolgt, denn rückblickend fühlte er sich nach all den Jahren nicht wohl damit, Mayall im Juli 1966 als Bandmitglied verlassen zu haben. Claptons und Taylors Soli sind wahrer Genuss, und Barbers Blues-Posaune zu Claptons Gitarre lässt einen ebenfalls schwärmen. Insgesamt ein singuläres Ereignis, das die Anschaffung sowohl als CD als auch als DVD lohnt, selbst wenn man sonst nichts von Mayall im Regal stehen hat. Wie schon erwähnt, brachte Eagle Vision parallel dazu die DVD „The Godfather Of The British Blues/The Turning Point“ heraus. Bis 2007 entstanden in Mayalls beständigster Bandbesetzung noch drei Alben. Für „Private Stash“ gab Mayall 2003 die Live-DVD „Cookin’ Down Under“ heraus und unterstützte seine zweite Ehefrau Maggie Mayall, von der er mittlerweile ebenfalls geschieden ist, auf einigen Stücken ihrer Private-Stash-CD „Dig This“ von 2006. Eagle Records veröffentlichte 2005 „Road Dogs“, und im selben Jahr wurde Mayall für seine musikalischen Verdienste zum Order of the British Empire (OBE) ernannt. Mit Siche r - heit war er zu dem Zeitpunkt einer der wenigen Musiker, die zu Lebzeiten ungewöhnlich viele Tonträger veröffentlicht hatten. Die letzte CD Eagle Records mit Whittington und Yuele wurde „In The Palace Of The King“ (2007), eine gelungene und würdige Hommage an den früh verstorbenen Blues-Gitarristen Freddie King mit ausgezeichneten Gitarren-Parts von Whittington und dem renommierten Blues-Gitarristen Robben Ford als Gast auf dem Stück „Cannonball Shuffle“. Dann löste Mayall die Bluesbreakers 2008 auf, nachdem Whittington 2007 sein erstes, formidables Soloalbum „Buddy Whittington“ aufgenommen hatte. Whittington, den Mayall rückblickend als „vielleicht größten aller Blues breaker“ würdigte, widmete sich seiner Solo karriere und ließ bisher zwei weitere lohnende Alben folgen. Mayall wollte nach eigenen Angaben mit der Auflösung der Bluesbreakers ein neues Kapitel aufschlagen. Abrupt vor vollendete Tatsachen gestellt reagierte sein langjähriger Drummer Yuele tief enttäuscht. Die neue Band setzte sich aus Mayall, dem Bassisten Gregg Rzab, der sich Mayall in der Vergangenheit mehrfach angeschlossen hatte, dem Drummer Jay Davenport und dem Lead-Gitarristen Rocky Athas zusammen, ein erfahrener Gitarrist, der zum Freundeskreis des 1990 tödlich verunglückten Top-Gitarristen Stevie Ray Vaughan zählte und 2000 mit dessen Band Double Trouble aufgetreten war. Das erste gemeinsame Album „Tough“ wurde 2009 Mayalls letztes Album für Eagle Records. Auch „Tough“ machte deutlich: „Mayall kann es immer noch!“ 2011 verkaufte Mayall bei seinen Auftritten „Live In London“ als CD und DVD. Diese Aufnahmen zeigen Mayall und seine Band als vitale Musiker. Bevor ein neues reguläres Album erschien, förderte Mayall aus seinem Archiv Material gleich für drei CDs bei Private Stash hervor. Unter der Überschrift „Historic Live Shows. Never Before Released“ erhält man einen ausgezeichneten »Zu einem einzigartigen Bluesrock-Fest wurde allerdings Mayalls Liverpooler 70th Birthday Concert. Nicht nur die bewährten und bestens aufgelegten Bluesbreakers standen auf der Bühne, sondern auch Eric Clapton, Mick Taylor und Chris Barber, die Stars des Abends. « musiker Magazin 2/2019

STORIES 37 Konzert-Querschnitt mit den be sonderen For mationen aus der Zeit von The Turning Point und USA Union. Der Schwerpunkt liegt aber auf Auftritten mit den Spitzen gitarristen Montoya und Whittington von 1990 bis 1998. Nach „Tough“ wechselte Mayall 2014 zum Label Forty Below Records. Die CDs „A Special Life“ (2014) mit dem Zydeco- Musiker Clifton Chenier, der Live-Mitschnitt „Find A Way To Care“ von 2015 und Talk About That (2016) mit dem Gitarristen Joe Walsh als Gast setzen Mayalls solide, kompetente Musik fort, wovon man sich auch auf der CD „Recorded Live At The 2016 New Orleans Jazz & Heritage Festival“ des Labels jazzfest live überzeugen kann. Der nächste Umbruch ließ allerdings Mayall-typisch nicht lange auf sich warten. Athas wollte künftig mit seiner eigenen Band touren. Dieses Mal fand Mayall nicht umgehend Ersatz, sodass die 2018 erschienene CD „Three For The Road“ Live-Aufnahmen mit Mayall, Rzab und Davenport enthält, mit Mayalls Keyboard im Zentrum. Eine Dauerlösung war dies nicht, und auf dem von Ende Januar bis Anfang Februar 2018 aufgenommenen und im Februar 2019 erschienenen neuen Album „Nobody Told Me“ sind gleich mehrere ausgezeichnete Lead-Gitarristen mit von der Partie. Zu den illustren Gästen gehören unter anderem der Star-Gitarrist Joe Bonamassa (mit hervorragenden Soli auf zwei Stücken), der kanadische Gitarrist Alex Lifeson (vom Magazin Rolling Stone zu den 100 besten Gitarristen aller Zeiten gezählt), der vielfach ausgezeichnete Blues-Gitarrist Larry McCray, der unverwüstliche Steven van Zandt und der Multi-Instrumentalist und Produzent Todd Rundgren sowie die Blueserin Carolyn Wonderland. Mit Wonderland ist Mayall auf seiner im Herbst 2018 begonnenen Tournee im März 2019 auch in der Hamburg Fabrik aufgetreten. Dass das Spiel der Blueserin zuweilen mit der unglaublich flüssigen Gitarre von Stevie Ray Vaughan verglichen wird, ist wirklich nicht weit hergeholt. Mayalls Blick für Könner ist also ungetrübt. Standhaft in Heim & Studio „Nobody Told Me“ ist ein weiteres qualitätsvolles Bluesalbum geworden. Im Studio wie auch live ist Mayall als Instrumentalist und Sänger nach wie vor kraftvoll. Verständlicherweise hört man hin und wieder seiner Stimme an, dass er gealtert ist. Dem Vergnügen tut das aber keinen Abbruch, denn über die Vitalität des mittlerweile 85-jährigen Mayall, der sich das Etikett „Godfather of the British Blues“ schon lange redlich verdient hat, kann man nur staunen. Nächste FolGe: THE ROLLING STONES – GREATEST GROUP ON EARTH WeB: WWW.JOHNMAYALL.COM text: NORBERT APING Fotoquelle: JOHN MAYALL GrAFik: © KISHIVAN / FOTOLIA.COM DR. NORBERT APING Geboren 1952, Buchautor und Direktor des Amtsgerichts a. D. in Buxtehude. Der König & Meyer Gitarrenständer »Carlos« 17650 · Einzigartiger Gitarrenständer im Säulen-Design · Für Akustik- oder E-Gitarren · Kann schnell und flach zusammengelegt werden · Instrumentenschonende Filzauflagen www.k-m.de 5 Jahre Garantie

Archiv