Aufrufe
vor 1 Jahr

Musiker Magazin 1/2023

  • Text
  • Musiker magazin
  • Deutscher rock und pop preis
  • Vibes o’ five
  • Miles king
  • Eric burdon
  • Sofia lainovic
  • Nicole jukic
  • Norian
  • Berge
  • Jutta könig
  • Greif tech brody
  • Synyana
  • ötte
  • Nanobeat
  • Magazin
  • Album
  • Musiker
  • Musik
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2023 – Plakat; Deutscher Rock & Pop Preis 2023 – Konzept STORIES: Frank Reinke – »Mit „Apache“ hat alles angefangen – mit „Apache“ hört es auch auf.«; NANOBEAT – Eine Symbiose von traditioneller kurdischer Musik mit Elementen der Rock- und Popmusik; ÖTTE & BAND – Ein Song für den Frieden; SYNYANA – Die gebürtige Hessin ist eine vielseitige talentierte Künstlerin; GREIF TECH BRODY – Die orchestrale Gitarre 2.0; Jutta König – Sie spannt einen musikalischen Bogen von Rocksongs bis singer-songwriter Stücken; BERGE – Zwei Vollblutmusiker aus Berlin; NOR!AN feat. Isi W. – Vibe der Freiheit und Abenteuerlust; Nicole Jukic – »Neue Wege!«; Sofia Lainovic – Musik ist für mich Freiheit; Die Historie der Rock- & Popmusik: Eric Burdon und die Animals; Miles King & The Foolish Knights; VIBES O’ FIVE – Wenn Musik gut gemacht ist, verdient sie unseren Respekt RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

08 SHORT-TAKES FRAUEN IM

08 SHORT-TAKES FRAUEN IM MUSIKBUSINESS Musikerinnen berichten über Knebelverträge und Sexismus Mädchen, in der Mercedes Benz Arena gehen und eine Band oder Künstlerin Mega cool finden. Dann hat das seine Daseinsberechti gung.“ Foto: © tryama / Adobe Stock Laut einer US- Studie liegt die Frauenquote im Bereich der Musikproduktion bei nur 2,6 Pro zent. Außerdem verdienen Frauen in der Musikbranche laut statistischem Bundesamt bis zu 30 Prozent weniger als Männer. In der Musikindustrie herrscht schon lange ein Ungleichgewicht. Beispielsweise liegt der Frauenanteil auf Festivalbühnen in Deutsch land laut der MaLisa Stiftung unter 20 Prozent. Mit 13 erfüllt sich Sentas-Sofia Dellapontis Traum: Sie fährt mit ihrer Mutter nach Hamburg zum Casting bei „Starsearch“. Weil sie so wenig Geld haben, übernachten sie im Auto. Senta holt den 2. Platz. Endlich macht sie, was sie immer wollte: Auf der Bühne stehen und singen. Schnell be - kommt sie einen Plattenvertrag bei einem großen Label. „Und da habe ich alles mitgemacht, ich war sehr naiv“, sagt sie heute. Eine Marionette sei sie gewesen, alles wurde von den Managern – fast ausschließlich Männer entschieden: Haarfarbe, Piercing und Musik. Trotzdem lief die erste Single nicht: „,Nimm fünf Kilo ab, dann wird die zweite Single sicherlich besser funktionieren‘ – es war schon sehr toxisch in der Branche“, sagt die Potsdamerin. Sie habe damals gedacht: So funktioniert die Musik in dus - trie. Heute bereue sie am meisten, dass sie das alles einfach mitgemacht und natürlich auch die fünf Kilo abgenommen habe. Damals war sie 15. „Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, sexistisch behandelt zu werden“, sagt sie heute. Bei Meetings sei sie häufig die einzige Frau gewesen. Wenn Zeitweise arbeitet sie auch in der Branche – zum Beispiel als Stagemanagerin: „Frauen haben da ein Problem, wir müssen zeigen: Hey, ich kenn mich mit Musik aus und ich kann sogar das Kabel in den Stecker stecken, mega verrückt, weil es gibt ganz viele Techniker, die mir das nicht zugetraut haben.“ Das Problem, so Jule Detlefsen, sei die „Kum pelei“ der Männer. Alle kennen sich und viel würde eben bei einem Bier ausgehandelt werden und so werden gerade im Livebusiness, die Jobs vergeben. Mit ihrem Magazin will sie jungen Mädchen und Frauen zeigen, dass es auch für eine 13- Jährige ganz normal sein kann, eine E-Gitarre zu spielen und eine Band zu gründen. Sie hat jetzt erst angefangen, selbst zu spielen. Charlotte Brandi sagt von sich, sie sei schon immer Musikerin gewesen. Ihre Eltern hätten Musik gemacht und in Bands gespielt. Schon als Kind Frauen zu laut gewesen seien, sei ihr suggeriert sei sie mit auf Tour gewesen. worden, man könne nicht mit ihr arbeiten. Auch über andere Künstlerinnen sei so gesprochen worden, sie seien schwierig und zickig. Gleich zeitig Nur kurz sei sie mal bei einem Plattenlabel gewe- Die großen Plattenfirmen finde sie „gruselig“. habe es geheißen: „Du bist auch eine Frau, also sen, um ihr Urteil zu überprüfen. spiel auch mit deinen Reizen, zeig sie benutze sie.“ Genau diese Schubladen habe sie bedient, Es überrasche sie nicht, dass der Frauenanteil erzählt Dellaponti. Und ist damit schließlich mit der in der Musikbranche sinke: Denn es gäbe so einen Kunstfigur Oonagh erfolgreich. Mit einer Mischung Effekt von „Verliebtheit unter Männern“: Die alteingesessenen in den Schaltzentralen der Musik - aus Mittelaltermusik und Pop verkaufte sie nach eigenen Angaben mehr als 900 000 Platten – branche würden sich selbst in jungen männlichen und kann trotzdem kaum ihre Miete zahlen, wie Newcomern wieder entdecken und sie dann fördern. „Und so bleiben Seilschaften aufrechterhal- sie sagt. Corona ist für sie ein Wendepunkt: Sie sieht sich ten, die von Männern einmal aufgebaut wurden, ihre Verträge nochmal genauer an und stellt fest, andere Männer reinholen und da wird sich der dass sie selbst die letzte ist, die an ihrem Erfolg Staffelstab weitergereicht“, sagt die 37-Jährige. verdient. Heute ist Senta-Sofia Delliponti ihre eigene Chefin – hat ein eigenes Team, ihr eigenes Label Ihr aktuelles Album „An den Alptraum“ hat sie und bald auch ein eigenes Ton studio. nur mit Frauen produziert. Ein „Experiment“, wie sie sagt, denn „meines Wissens gibt es noch keine Mit 13 Jahren entdeckt Jule Detlefsen ihre Liebe Alben, bei denen kein Mann mitgemacht hat“. zur Musik. Schnell merkt sie aber, dass es bei Platten, die ausschließlich von Männern produziert werde, gebe es hingegen schon. ihren Freundinnen anders ist: „Ich glaube nicht, dass meine Freundin keine Lust hatten auf Kon - In drei Tagen haben sie gemeinsam neun Songs zerte zu gehen. Aber ich glaube, dass die gar eingespielt. „Ich glaube, das war die schnellste nicht so dachten, das ist irgendwie ein Thema für Albumproduktion, die ich je hatte“, sagt die 28- sie ist.“ Vielmehr hören ihre Freundinnen eher die Jährige. Niemand habe ihre Position in Frage Musik aus den Charts. gestellt, alles sei sehr professionell gewesen. Heute ist Jule Detlefsen 25 Jahre alt. Vor zwei Sie fordert, dass auch die Männer in der Mu - Jahren gründete sie das Musik-Onlinemagazin sikindustrie Stellung beziehen. Denn, so Charlotte „Flutwelle-Magazin“. Explizit für junge Frauen und Brandi, „es kann sich nur etwas ändern, wenn Mädchen. Sie war selbst überrascht, dass es so Männer untereinander anfangen ehrlich mit sich etwas noch nicht gab. Sie fordert: „Akzep tiert zu sein und sich eben auch öffnen für Selbstkritik doch einfach, wenn 16 000 Leute, hauptsächlich und Kritik an anderen.“ TEXT: Nathalie Daiber | QUELLE: https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2023/07/musik-musikbranche-frauen-sexismus-berlin-brandenburg.html www.musiker-online.tv

DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V. DEUTSCHE POPSTIFTUNG, MUSIKER MAGAZIN UND TASCAM PRÄSENTIEREN FESTIVAL 09 Bundeswettbewerb für Rock- und Popmusikgruppen und Sänger*innen aller musikstilistischen Bereiche In 2023 werden zum 41. Mal zahlreiche „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten musikalischen Bereiche an herausragende Nachwuchs - musikgruppen, Nachwuchseinzelkünstler*innen sowie an durch eine Fachjury ausgewählte professionelle Musikgruppen und Einzelkünstler*innen mit und ohne Tonträgervertrag verliehen. So sollen auch in diesem Jahr Künstler so unterschiedlicher musikstilistischer Bereiche wie Rock, Pop, Country, Hard & Heavy, Alternative, Weltmusik, Reggae, Funk & Soul u.v.a. geehrt werden. Einziges Kriterium ist dabei der künstlerische Anspruch. In ihrer kulturellen und künstlerischen Ausrichtung steht diese Kulturveranstaltung damit im bewussten Gegensatz zu anderen Veranstaltungszeremonien von Industriepreisen und kommerziellen TV-Anstalten. Durch die Aus zeich - nung in über 125 verschiedenen Musikgenres wird der heutigen musikalischen Vielfalt im Bereich der Rock- & Popmusik Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden, dass sich möglichst viele Musikgruppen und Einzel - künstler*innen in ihrer Stilistik wiederfinden. Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als Plattform des kreativen Nachwuchses, aber auch als Treffpunkt einzelner etablierter Künstler*innen und Persönlichkeiten des musikalisch-wirtschaftlichen Umfeldes dienen. + ZIEL / KONZEPT FINANZIERUNG ihrer Bewerbung und folgenden möglichen Nominierung einen Teilnahme - betrag pro (von ihnen selbst gewählter) Musik sparte, um die Selbstfinanzierung dieses musikereigenen Kulturfestivals auf Bundesebene zu gewährleisten. Normalerweise bewerben sich die Teilnehmer nur in einer Sparte. Es bleibt aber den Entscheidungen der Bewerber überlassen, ob sie sich zusätzlich in weiteren Sparten bewerben (Beispiel: Band/Musiker*in bewirbt sich in fünf Sparten: 5 x 100 Euro = 500 Euro). Diese solidarische Gemeinschafts finan - zierung ist in Deutschland einmalig: Damit wird auch der 41. Deutsche Rock & Pop Preis wieder gemeinschaftlich finanziert durch die Stiftungs- und Verbandsträger, die ca. 3 000 Musikgruppen, Musi kerinnen und Musiker im Deutschen Rock & Pop Musikerverband e.V. sowie durch die Teilnehmer dieses Festivals. KATEGORIEN Im Gegensatz zu anderen deutschen Musikpreisen werden die Deutschen Rock & Pop Preise 2023 in über 125 verschiedenen musikstilistischen Bereichen verliehen. Weitere Preise können an herausragende etablierte Musikgruppen, Musikerinnen und Musiker sowie in den Sonderkategorien „Bester Gitarrist“, „Bester Keyboarder“, „Bester Schlagzeuger“, „Bester Bassist“, „Beste Komposition“ etc. verliehen werden. Hierfür kann man sich direkt bewerben. Die Bundesjury entscheidet, ob besondere Leistungen in diesen Bereichen vorliegen. Diese Kulturveranstaltung wird im Wesentlichen – wie in den vergangenen 20 Jahren auch – durch die gemeinnützige Deutsche Popstiftung, den Deutschen Rock & Pop Musikerverband e.V. und die am Wettbewerb beteiligten Musikgruppen und Künstler*innen gemeinsam finanziert. Von allen Bewerbern dieses bundesweiten kulturellen Wettbewerbs wird – ebenfalls wie in den Jahren zuvor – ein Solidarbeitrag in Form einer geringen Anmeldegebühr (20 bzw. 30 Euro) erhoben. Alle durch die Bundesjury nominierten Preis träger der Haupt- und Sonderkategorien zahlen erst nach Folgende Einzelkategorien werden ausgeschrieben: » 8 HAUPTKATEGORIEN « » 119 SONDERKATEGORIEN « 8 1/2023 musiker MAGAZIN

Archiv