06 SHORT-TAKES Musikstreaming: ZEIT FÜR EIN SYSTEMUPDATE Musikindustrie zu leiten. Solange die Kündigungs - rate überschaubar und der Abo-Zuwachs stabil bleibt, sind alle beteiligten Parteien glücklich. Der komplizierte Aspekt in der Streamingdebatte ist aber die Art und Weise wie die Ausschüttungen der Dienste auf die Songs verteilt werden. Aktuell ist der Marktanteil entscheidend, ge - zählt wird ein Stream ab einer Länge von 31 Sekunden. Ideen für Alternativen gibt es viele – nur eben auch viele Interessen. Wenn Warner Music- Chef Kyncl beispielsweise vorschlägt, dass der zuerst gestreamte Song eines neuen Abon nen ten Foto: © JCM / Adobe Stock Mit Spotify hat kürzlich auch der Markt führer die Preise erhöht. In der Diskussion über die Aus - zahlungsweise der Musikstrea ming-Dienste wäre es nach vielen Jahren mit dem alten System ebenfalls Zeit für konkrete Fortschritte. Ende Juli war es so weit: Auch Spotify erhöhte die Preise, und das in mehr als 50 Ländern. Vor allem die symbolträchtigen 9,99 für ein Einzel- Abo sind damit nun auch beim Marktführer in den USA, Großbritannien und anderen Ländern Geschichte. In Deutschland dürfte der Schritt ebenfalls bald anstehen. Spätestens mit dem An - ziehen der Inflation waren die Forderungen aus der Musikindustrie vielfältiger und lauter geworden. Natürlich waren die Dienste auch vorher schon alles andere als teuer, immerhin bieten sie permanenten Zugriff auf mehr als 100 Millionen Songs. Preiserhöhungen sind aber auch schlicht der einfachste und schnellste Weg, mehr Geld in die oder eines Nutzers generell höher vergütet werden solle, weiß er natürlich um diverse besonders gefragte Stars, die mit Warner zusam menarbeiten. Andere unken entsprechend, ein solches Mo - dell würde am Ende vor allem teures Marketing belohnen. Auf mehr Gegenliebe dürfte stoßen, aktiv gewählte Songs gegenüber vom Algorith - mus vorgeschlagenen besser zu stellen. Auch hat sicher niemand etwas dagegen, besonders passionierten Fans mehr Angebote direkt über Spotify und Co zu machen. Konkreteres als starke Worte und viele Vor - schläge gibt es noch nicht. Klar ist aber in jedem Fall: Nach mehr als zehn Jahren mit dem aktuellen Auszah lungs modell und einem längst vom Streaming dominierten Markt ist es Zeit für ein Update. TEXT: Benjamin Fischer | QUELLE: www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/spotify-erhoehte-preise-zeit-fuer-ein-systemupdate-im-musikstreaming-19112619.html#void/ DAS FINDET SKI AGGU AN TIKTOK „SEHR GEIL“ DER RAPPER FINDET ES NICE, WIE TIKTOK DAS MUSIKBUSINESS BEEINFLUSST Im Interview mit „Musik express“ sagt der Mu - siker, dass TikTok Künstlern die Möglichkeit bieten würde, sich selbst zu vermarkten und „groß rauszukommen“. Durch TikTok würde die Abhängigkeit von großen Labels kleiner werden. Dafür sollte TikTok Lob bekommen, so der Rapper. Auch er selbst QUELLE: www.dasding.de/newszone/ski-aggu-tiktok-einfluss-100.html habe von der Plattform profitiert, weil sich sein „Stuff“ dort wie ein „Lauffeuer“ verbreitet habe. Ski Aggu erklärt in dem Interview auch, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Hörer immer ge - ringer wird. Es könne laut ihm sein, dass Künstler sich gezwungen fühlen, ihre Musik an die Platt - form anzupassen. Zum Interview: www.musikexpress.de/ski-agguund-charlotte-stahl-im-interview-tiktok-wirdimmer-wichtiger-2346613 Fotoquelle: Wikipedia www.musiker-online.tv
SHORT-TAKES 07 KI-KOOPERATION VON UNIVERSAL MUSIC UND YOUTUBE Künstliche Intelligenz wird in vielen Bereichen ein immer wichtigeres Thema. Nun kündigen zwei Riesen der Musikbranchen eine Zusam men ar beit an, die Einfluss auf die gesamte Industrie haben könnte. Der weltgrößte Musikkonzern Universal Music und Googles Videoplattform YouTube wollen beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Branche zu - sammenarbeiten. Youtube veröffentlichte Grund - sätze für den Umgang mit der Technologie. Dazu gehört, dass man sie verantwortungsvoll erkunden und dabei die Interessen der Künstler schützen wolle. Als Teil der Partnerschaft sollen Musiker Zugang zu KI-Technologien erhalten und damit experimentieren können. Universal Music und YouTube sind so einflussreich, dass ihre Kooperation die Regeln für die Branche etablieren könnte. Die Musikindustrie ver - sucht, einen geordneten Weg für den Um gang mit KI-Werkzeugen zu finden, die das Geschäft umkrempeln können. Denn es ist nicht nur möglich, Songs mit Hilfe von Software zu schreiben – KI kann dabei auch Musikstars imitieren. So hatte Universal Music im Frühjahr ein Lied von YouTube entfernen lassen, in dem künstlich erzeugte Stimmen der Künstler Drake und The Weeknd zu hören waren. Universal-Music-Chef Lucian Grainge betonte zu gleich, dass generative KI aus seiner Sicht die Musik bereichern werde. Man müsse aber die richtige Balance finden. „KI wird nie die menschliche Kreativität ersetzen“, zeigte er sich in einem Blogeintrag überzeugt. Software werde immer der „unentbehrliche Fun - ken“ fehlen, der die talentiertesten Künstler dazu bringe, ihre besten Werke zu erschaffen. „Von Mozart zu den Beatles zu Taylor Swift: Genie ist nie ein Zufall“, schrieb Grainge. Foto: © Nattakorn / Adobe Stock QUELLE: www.stern.de/digital/musikindustrie--ki-kooperation-von-universal-music-und-youtube-33755618.html DEEZER KÜNDIGT NEUES STREAMING-MODELL AN Grafik: © Christian Horz / Adobe Stock Seit vielen Jahren wird über ein neues Ab rech - gen aus dem Markt in dem betreffenden Zeit raum nungsmodell der Streamingdienste diskutiert. an die Rechteinhaber dieses Songs. Deezer will nun zum vierten Quartal in Frankreich in Partnerschaft mit Universal Music ein solches Das „Pro Rata“-System wird seit dem Start des einführen. Streamings von allen Diensten genutzt. Nur die Plattform Soundcloud arbeitet seit einiger Zeit in Über die Art und Weise, wie Spotify, Apple, Teilen mit einer nutzerzentrierten Abrechnung, bei Amazon, YouTube Music oder Tidal und Deezer der die Gelder eines Nutzers nur unter den tatsächlich die jeweils rund zwei Drittel ihrer Umsätze an die von ihm gehörten Songs verteilt werden. Musikindustrie ausschütten, wird seit Jahren diskutiert. Diverse Punkte des „Pro Rata“-Modells stehen seit Bis dato erfolgt die Auszahlung nach dem Langem in der Kritik, etwa die 31-Se kun den- „Pro Rata“-Modell. In diesem fließen alle Einnah - Gren ze. Unter anderem Lucian Grainge, der Chef men für jeden Markt gesondert in den jeweiligen von Marktführer Universal Music, und sein Pen - Ländertopf. Gezählt wird ein Stream ab einer Länge dant bei Warner Music, Robert Kyncl, kritisierten von 31 Sekunden. Die Verteilung aus den Töpfen zuletzt auch mehrfach, dass jeder Song bei der erfolgt im Anschluss nach Marktanteilen: Auf jeden Abrechnung gleich behandelt werde, bloßes Rau - Song fällt eine Summe ab, bemessen an der Ge - schen also genauso vergütet wird wie ein Taylorsamtzahl seiner Abrufe. Kommt ein Werk in einem Swift- oder Ed-Sheeran-Song. Unter anderem Markt so zum Beispiel auf 10 Prozent aller Streams, dies soll sich beim französischen Dienst Deezer dann verteilen sich 10 Prozent der Ausschüt tun - vom vierten Quartal dieses Jahres an ändern. QUELLE: www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/verteilung-der-gelder-deezer-kuendigt-neues-streaming-modell-an-19155394.html Im Rahmen einer im März angekündigten Zu sam - menarbeit mit Universal (der Konzern arbeitet auch mit Tidal zusammen) sei ein neues, „Artist Centric“ genanntes Modell erarbeitet worden, das zu nächst in Frankreich und perspektivisch auch in weiteren Märkten eingeführt werden soll, teilen beide Unter - nehmen mit. Grainge hatte zu Beginn des Jahres ein neues Modell gefordert, das „alle Abonnenten wertschätzt und die Musik belohnt, die sie lieben“, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. Deutlich wurde, dass er etwa die riesige Masse an Songs auf den Diensten und Inhalte wie bloßes Rau - schen, das „echten Musikern“ Tan tiemen streitig mache, als problematisch erachtet. Um das gegenwärtige „Ungleichgewicht“ zu beheben, brauche es daher ein Modell, das Künst lern jeden Genres zugutekomme, sagte Grainge im Januar. 1/2023 musiker MAGAZIN
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