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Musiker Magazin 1/2023

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2023 – Plakat; Deutscher Rock & Pop Preis 2023 – Konzept STORIES: Frank Reinke – »Mit „Apache“ hat alles angefangen – mit „Apache“ hört es auch auf.«; NANOBEAT – Eine Symbiose von traditioneller kurdischer Musik mit Elementen der Rock- und Popmusik; ÖTTE & BAND – Ein Song für den Frieden; SYNYANA – Die gebürtige Hessin ist eine vielseitige talentierte Künstlerin; GREIF TECH BRODY – Die orchestrale Gitarre 2.0; Jutta König – Sie spannt einen musikalischen Bogen von Rocksongs bis singer-songwriter Stücken; BERGE – Zwei Vollblutmusiker aus Berlin; NOR!AN feat. Isi W. – Vibe der Freiheit und Abenteuerlust; Nicole Jukic – »Neue Wege!«; Sofia Lainovic – Musik ist für mich Freiheit; Die Historie der Rock- & Popmusik: Eric Burdon und die Animals; Miles King & The Foolish Knights; VIBES O’ FIVE – Wenn Musik gut gemacht ist, verdient sie unseren Respekt RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

46 STORIES ERIC BURDON

46 STORIES ERIC BURDON und die Animals Der 1941 geborene Eric Burdon ist ein Urgestein des Bluesrock und Überlebender der British Blues Invasion, der tief mit afroamerikanischer Musik verbunden ist. Besonders in der Zeit von 1963 bis 1971 war es ihm wiederholt gelungen, seiner Musik immer wieder neue Richtungen zu geben. Seine Bedeutung in der Rockgeschichte verdankt er nicht zuletzt seiner einzigartigen Gesangsstimme die für Blues, Rhythm and Blues und Rock ’n’ Roll wie geschaffen ist. Helden der Vergangenheit www.musiker-online.tv

Rolling Stone Brian Jones nannte Burdon den größten weißen Blues-Sänger aller Zeiten, und seine Stimme zählt neben Jack Bruce, Chris Farlowe, Mick Jagger, Janis Joplin, Freddy Mercury, Jim Morrison und Robert Plant zu den bedeutendsten des Rocks. Davon zeugen zahlreiche einprägsame Songs, die sich dadurch aus - zeichnen, ausgetretene Bahnen zu vermeiden. Burdons Geschichten, die er mit seinen Songs erzählt, berühren die Zuhörer und nehmen sie mit, weil sie das, was den Blues ausmacht, erleb - bar machen. Höhen und Tiefen des Lebens stehen dicht nebeneinander. Und nicht nur in Burdons Geschichten. Er hat mittlerweile zwei Auto bio - grafien vorgelegt. Danach waren sein Leben und seine Karriere eine Achterbahnfahrt. Noch bevor Ian Dury den Begriff „Sex and Drugs and Rock and Roll“ nach dem gleichnamigen Song seines Debütalbums „New Boots and Panties“ aus dem Jahr 1977 endgültig in der englischen Sprache verankerte, war Burdon dessen lebender Aus - druck. 1961 trampte Burdon von seiner Geburtsstadt Newcastle nach London in der Hoffnung, in Alexis Korners Blues Incorporated singen zu dürfen. Korner war von Burdons Gesang beeindruckt und ließ ihn auftreten. Durch diese Chance lernte er den Keyboarder Alan Price kennen. Beide gründeten mit dem Bassisten Chas Chandler, dem Gitarristen Hilton Valentine und dem Drummer John Steel 1962 The Animals. Der Ursprung des Bandnamens ist schon des - wegen ungeklärt, weil Burdon unterschiedliche Versionen erzählte. Entweder wurden damit das wilde Auftreten der Band oder die animalischen Aspekte der Rockmusik benannt, oder aber der Spitzname eines Mitglieds einer anderen New - castler Band hatte Pate gestanden. Jedenfalls galten die Animals mit ihrem Repertoire aus folkorientierten Songs und Blues schon bald als eine der härtesten britischen Bands. Bereits mit ihrer zweiten Single „The House of the Rising Sun“ schrieben die Animals Rock ge - schichte. Die treibende Version dieses US-Folk- Songs ungeklärten Ursprungs mit Burdons eindringlichem Gesang und Prices intensivem Orgelspiel wurde zu dem mit Abstand größten Erfolg der Animals. Sie war 1964 nicht nur der erste Track der ersten LP „The Animals“, die heute als „The Complete Animals“ mit reichlich Bonus - material auf zwei CDs vorliegt, sondern blieb die folgenden Jahrzehnte ein Favorit von Animalsund Burdon-Konzerten. Laut Burdon stammte die Bearbeitung des Traditionals von der gesamten Band. Auf Single und LP stand aber nur Price als Bearbeiter und er war somit der alleinige Nutznießer des Songs. Als Price im April 1965 die Animals verließ, gingen die Darstellungen über die Gründe des Ausscheidens auseinander. Entweder gab es mit ihm Streit über die Tantiemen an „The House of the Rising Sun“, oder ein interner Streit über seine Unpünktlichkeit war der Auslöser, weil Price die Kritik seiner Kollegen nicht ertragen konnte. Nach dem Erfolg ihres Debütalbums wurde 1965 die LP „The Animals On Tour“ mit Live-Auf - nahmen aus dem Jahr 1963 nachgelegt. Aus dem Jahr 1963 stammte außerdem die Aufzeich nung eines Live-Auftritts des US-Blues-Musikers Sonny Boy Williamson mit den Animals als Begleitband, die allerdings erst ab 1972 unter immer wieder verschiedenen Titeln als LP erschien und heute auf der CD „The Animals With Sonny Boy Williamson“ gemeinsam mit den Tracks von „The Animals On Tour“ versammelt ist. Schon nach der ersten LP hatte die Band ihr Repertoire mit Covern von Standards um unbekanntere und um eigene Stücke erweitert, die meist von Burdon und Price stammten. Bereits auf dem dritten Album „Animal Tracks“ von 1965, das bis auf einen Track noch mit Price aufgenommen wurde, wurde das auch für Schallplattenkäufer deutlich. Auf diesem be - finden sich zudem prägende Stücke wie die Animals-Version des Nina-Simone-Songs „Don’t Let Me Be Misunderstood“ (1969 auch von Joe Cocker für seine zweite LP erfolgreich gecovert und 1977 als Disco-Hit der Band Santa Esmeralda auf den Markt gekommen), „The Story Of Bo Diddley“ und „We Gotta Get Out Of This Place“, die allesamt auch Live-Klassiker wurden. Spätestens jetzt stand fest, dass die Animals abseits des Schlagergeschäfts mit ihrer rauen Musik Weg be - reiter des British Blues waren. Bis November 1966 brachte die Band mit Dave Rowberry als neuem Keyboarder die drei weiteren erfolgreichen Alben „Animalism“, „Ani ma - lisms“ und „Animalization“ heraus. Auch diese drei LPs wurden dem eigenen Anspruch gerecht. Sie klingen auch heute noch frisch. Zu den herausragenden Stücken dieser Phase zählt der Song „Inside Looking Out“ von Burdon und Chandler, 8 1/2023 musiker MAGAZIN

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