18 STORIES ÖTTE & BAND Ein Song für den Frieden Christian Otte – Künstlername ÖTTE – steht seit nun genau 25 Jahren mit seiner Musik auf vielen Klubbühnen der Republik. Im April 2022 veröffentlichte er mit dem Vinyl-/CD- Album „MAYDAY“ sein inzwischen elftes Studioalbum. MM: Vor genau 40 Jahren hast du dir deinen ersten Bass gekauft. Woher kam für dich damals die Inspiration und Motivation, das Instrument zu kaufen und mit der Musik an - zufangen? ÖTTE: Oh, da hast du dir eine Frage ausgedacht. Mein damaliger Freund aus der Jugendzeit spielte schon eine Weile Gitarre. Ich fand das immer spannend am Lagerfeuer und er kam auch immer gut bei den Mädels an. Eines Tages fragte er: „Sollen wir keine Band gründen?“ Ja, keine Ahnung, ich konnte ja gar nix. Wie dem auch sei, hab ich mir dann eine Bassgitarre besorgt. Einen alten Fender Squire Precision. Dazu ein Basslern - buch von Dieter Petereit und los ging das. Das erste Lied waren, glaube ich, vier Töne – „Bad Moon Rising“. Als das klappte, freute ich mich wie ein Schneekönig. MM: 1997 hast du dann die ÖTTEBAND ge gründet. Ihr konntet einige Erfolge verzeichnen und wart auch mit Musikgrößen wie Nena, BAP und Extrabreit zusammen auf Tour. Was würdest du sagen, war die einprägsamste Erfahrung, die du zusammen mit der Band gemacht hast? ÖTTE: Also die zehn Jahre ÖTTEBAND in wenigen Sätzen zu besprechen ist gar nicht machbar. Wir haben da einfach zu viel gespielt in den ersten Jahren. »Raketen und Bomben fallen vom Himmel Wie ein Geschwür wütet der Krieg Wir sind verdammt und wir bestimmen Für welchen Gott man schließlich stirbt Wohin die Reise geht, wir stehen längst am Scheideweg Darauf ein letztes Stoßgebet für unseren blauen Planet«
STORIES 19 Am einprägsamsten waren natürlich die WM 98, als wir in Frankreich für die deutschen Schlachten - bummler gespielt hatten, unser TV-Auftritt bei Big Brother, erste Staffel, mit sechs Mio. Zu schauern am TV und, ja, unser Gig auf dem Heiligen geistfeld vor 30 000 Leuten zum damaligen Aufstieg von St. Pauli. Das war schon ne coole Sache. Am tiefsten eingraviert ist allerdings unser Benefiz kon zert „Hallo Nadine“ gewesen, ein damals an Leukämie erkranktes Kind. Das war so eine Herzenssache und am Ende auch mit Happy End für Nadine. Das bleibt für immer. MM: Woher kam damals der Entschluss, mit ÖTTEBAND keine Covers, sondern nur noch eigene Songs zu spielen? Und wie kam es zwei Jahre später dann zur Trennung? ÖTTE: Ja, das ist schnell erklärt. Wir waren einfach ausgebrannt und leer. Zu viele Gigs, zu viele Partys und zu viel Stress. Ich hatte auch einfach keine Lust mehr, auf die Coverversionen reduziert zu werden, hatten wir ja doch auch von Anfang an immer eigene Songs mit eingestreut. Wir machten dann zwei recht rockige CDs mit eigenen Sachen und neuen Gitaristen. Das war eigentlich auch eine recht erfolgreiche Zeit, jedoch haben wir es, glaube ich, nicht verstanden, das richtig einzuordnen. Die Zuschauerzahlen wurden kleiner, wir spielten mehr in den Clubs und 8 1/2023 musiker MAGAZIN
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