16 dass das Leben eigentlich viel besser und schöner sein könnte, wenn wir uns gegenseitig res pek - tieren und Menschenrechte für alle gelten würden. Als Musiker hat man auch eine gesellschaftliche Verantwortung: Musik ist nicht nur tanzen und feiern. Musik soll ja auch zum Nachdenken und zur Reflexion anregen. MM: Wie schon angesprochen, habt ihr einen ganz besonderen Sound: den „NANOBEAT Style – A New Global Sound“. Was macht diesen Stil aus und warum grenzt ihr euch von dem Genre World Music ab? NANOBEAT: Bei der World Music geht es ja im Grunde um traditionelle Musik verschiedener Völker, die überwiegend mit den jeweiligen traditionellen Instrumenten dargeboten wird, ohne große Veränderung und Weiterentwicklung. Unser Ziel mit NANOBEAT ist es, eine Symbiose zwischen traditioneller Musik und mo derner Populärmusik zu schaffen. Dem ent sprechend erfahren unsere Songs eine komplette Neu aus - richtung und Weiterentwicklung. Das spiegelt sich auch in unserer instrumentellen Besetzung wider. Mit NANOBEAT wollen wir musikalisch Brücken bauen. »Als Musiker hat man auch eine gesellschaftliche Verantwortung: Musik soll ja auch zum Nachdenken und zur Reflexion anregen.« www.musiker-online.tv
STORIES 17 Mix hat einen großen Einfluss auf die Dynamik und den Sound, den man rüberbringen möchte. Mit dem Ergebnis müssen auch alle Bandmitglieder zufrieden sein, und das ist nicht immer ganz leicht, weil die Ohren von jedem etwas anders funktionieren und wir hier die Stücke sehr oft hören mussten, um zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Nach so viel Arbeit haben wir uns natürlich wahnsinnig gefreut, dass wir ausgezeichnet wurden. Das ist ganz schwer in Worte zu fassen. Wir haben uns sogar extra Sticker mit dem Aufdruck „38. Deutscher Rock und Pop Preis 2020 Gewinner“ drucken lassen und auf die CDs geklebt, damit man sieht, dass wir eine Auszeichnung erhalten haben und Preisträger sind. MM: Während des Corona-Lockdowns habt ihr unter anderem ein Streaming-Konzert abgehalten. Wie war das für euch und wie habt ihr sonst noch eure Zeit genutzt? NANOBEAT: Das Streaming-Konzert war für uns eine ganz neue Erfahrung. Wir haben noch nie online gespielt ohne Zuhörer. Wir haben uns beim Spielen voll auf uns konzentriert und versucht, unsere eigenen Zuhörer zu sein. Sehr aufregend war die ständige Sorge, dass die Technik nicht funktionieren könnte oder bei der Übertragung etwas nicht richtig läuft. Statt des Applauses des Publikums haben wir uns im Nachgang des Kon - zerts den Livestream angeschaut; das war ein sehr positives Feedback, das wir bekommen haben. Darüber haben wir uns natürlich auch sehr gefreut. Der Vorteil eines Livestreams ist natürlich, dass man auf einen Schlag quasi die ganze Welt erreichen kann. Aber dennoch bevorzugen wir ein Konzert mit echtem Publikum. :) MM: Wie entstehen eure Songs? NANOBEAT: Das ist unterschiedlich: Einmal greifen wir auf traditionelle Me - lodien und Texte zurück, die uns besonders ansprechen. Wir haben auch schon zeitgenössische Texte musikalisch umgesetzt, weil die Botschaft hinter den Texten zu unserem Motto passt. Ansonsten werden wir vom Tages ge - schehen inspiriert. Wenn ein Song ausgewählt ist und die Melodie steht, setze ich mich ins NANOBEAT-Studio und beginne mit der Vorproduktion. Ich gebe dem Song eine grobe Struktur, lege den Rhythmus fest, kümmere mich um die Har - monien und hole dann die Bandmitglieder dazu. Das ist immer eine sehr intensive Arbeit im Studio. Bestimmte Stellen muss man gefühlte tausendmal hören, um eine Entscheidung treffen zu können, was musikalisch passt und von allen Bandmitgliedern mitgetragen wird. MM: 2000 habt ihr euer Album „New Ways“ veröffentlicht, das den 2. Platz beim 38. Deutschen Rock und Pop Preis in der Kate gorie Bestes Alternativ-Album gewann. Wie war es, an dem Album zu arbeiten und für eure Arbeit ausgezeichnet zu werden? NANOBEAT: Für uns war es wichtig, dass wir uns unserem Publikum besser präsentieren können. Mit dem Album wollten wir aufzeigen, wie breit NANOBEAT musikalisch aufgestellt sind. Deshalb sind die Songs sehr unterschiedlich und der Titel des Albums „New Ways“ soll das noch mal herausstellen. Die Arbeit an dem Album hat sehr viel Spaß gemacht, ist aber auch ganz schön herausfordernd, vor allem, was den finalen Mix anbelangt. Denn der Insgesamt haben wir uns bemüht, den Corona-Lockdown gut zu nutzen. So hatten wir mehrere Radio-Interviews, zum Beispiel bei Radio Cosmo, Radio Washington, Radio Alex Berlin. Wir haben einige Produktionen vorangetrieben, einen virtuellen Covid Jam online gestellt und versucht, über Social Media den Kontakt mit unseren Fans aufrechtzuerhalten. MM: Im Mai 2021 habt ihr eure neue Single „Ay Mang“ veröffentlicht und 2022 ist das Album „Everything“ erschienen. Was können eure Hörer davon erwarten? NANOBEAT: „Ay Mang“ ist ein bekanntes kurdisches Gedicht, bei dem es um ein Zwiegespräch zwischen einem unglücklich Verliebten mit dem Mond geht. Die Melodie stammt nicht aus unserer Feder, sondern von einem jungen kurdischen Musiker. Das hat uns sehr angesprochen, weshalb wir es unbedingt im NANOBEAT-Style produzieren wollten. Herausgekommen ist ein schöner Song zum Träumen, den man als Single bei den bekannten Musikplattformen hören kann. Das neue Album steht ganz im Zeichen unseres Mottos „Botschafter des Friedens durch Musik“. Mehr wollen wir jetzt jedoch nicht verraten, lasst euch einfach überraschen. WEB: WWW.NANOBEAT.ME INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER | FOTOQUELLE: NANOBEAT NANOBEAT „Ay Mang“ – Single | „Everything“ VÖ: 10.06.2021 | VÖ: 04.11.2022 WWW.NANOBEAT.ME WWW.FACEBOOK.COM/NANOBEAT 1/2023 musiker MAGAZIN
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