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Musiker Magazin 04/2015 – 01/2016

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Rückblick – Deutscher Rock & Pop Preis 2015 Anmeldung –Deutscher Rock & Pop Preis 2016 SO IZZY – Interview THE JUKES – Deutscher Rock-Preisträger 2015 Petti West – Singen für die Seele Abi Wallenstein – „Vater der Hamburger Blues-Szene“ Berlin Syndrome – Indie-Postrock mit einem düsteren Hoffnungsschimmer Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 4 – Die Beatles Flutepower Cordelia Loosen-Sarr – Living flutes with heart & soul Michael Mellenthin – Ein Leben voller Musik MS SINGER’S SWINGERS – Berlin’s 1st Swing-Fusion Orchestra Session Pro – Alexander Schad berichtet von den besonderen Herausforderungen und seiner Liebe zu Veranstaltungstechnik Hätt’ ich bloß nicht gefragt! – Wer selbst gemachte Videos mit Musik unterlegen will, braucht die Nutzungsrechte daran

38 STORIES FLUTEPOWER

38 STORIES FLUTEPOWER CORDELIA LOOSEN-SARR Living flutes with heart & soul MM: Was willst du mit deiner Musik erreichen? CORDELIA LOOSEN-SARR: Ich will mit meiner Musik Menschen berühren. Durch mein Spiel soll Resonanz in Körper und Seele entstehen. Brücken zu schlagen ist mir wichtig. Als Kind lernte ich Musik und Menschen verschiedener Kulturen kennen. Dieser multikulturelle Einfluss bewog mich zum Spiel mit Musikern aus aller Welt. Nach dem Motto „Musik ist der kürzeste Weg von Herz zu Herz“ sehe ich Musik als Kommunikationsform zwischen Menschen aller Nationalitäten, Kul tu - ren, Religionen und gesellschaftlichen Schichten. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich in Projekten und Ensembles mit einem Scratcher, Rapper oder jamaikanischen Rasta, mit afrikanischen, vietnamesischen oder Jazzmusikern spiele. Ohne ein Wort der Landessprache zu beherrschen, öffnen sich durch mein Spiel die Herzen für mich. Das ist gelebte Völkerverständigung. Ich liebe es, Ver - bindungen zwischen verschiedenen Musik genres und Kunstformen zu erschaffen. Durch die Ent - wicklung dieser Ausdrucksformen kann die Flöte in nicht klassischer Musik Platz finden. Hier will ich sie etablieren. MM: Wie bist du zur Musik gekommen? CORDELIA: Ich bin in einer künstlerischen und spirituellen Familie aufgewachsen. Meine Eltern liebten Musik und Kunst. Meine Mutter tanzte mit uns. Da mein Vater leidenschaftlicher Flöten samm - ler war, probierte ich, auf einer seiner Flöten zu spielen. So beschloss ich, Querflöte zu lernen. Ich ging zur Musikschule, spielte in En sembles, im Orchester und in einer Folklore gruppe. Mit elf Jahren hatte ich meine ersten Auftritte. Mit 16 spielte ich in einer Band, wo ich Improvisieren und Musikstile wie Blues, Afro, Latin und Jazz kennenlernte. Ich machte die Erfahrung, dass ich Menschen mit meinem Flötenspiel tief berühren kann. Erlebnisse, wo mir Zuhörer weinend die Hände küssten, sind Geschenke für mich. Das waren Glücksmomente, die mich dazu be wogen, Musik als meinen Beruf zu wählen. musiker MAGAZIN 4/15 | 1/16

STORIES 39 »Nach dem Motto „Musik ist der kürzeste Weg von Herz zu Herz“ sehe ich Musik als Kommunikationsform zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und gesellschaftlichen Schichten.« MM: Was ist das Besondere an deiner Musik? Welche Spieltechniken benutzt du gern und warum? CORDELIA: Ich spiele Instrumente aus der Querund Blockflötenfamilie und Flöten aus Kultur - kreisen rund um den Globus. In meinen Kompo - sitionen und Improvisationen sind Einflüsse unterschiedlichster Spieltechniken und Musik stile zu entdecken: vom Jazz über orientalische, latein - amerikanische, asiatische, spanische, afrikanische und meditative Klänge bis hin zu Reggae und Funk. Durch das Benutzen des Atems und meiner Stimme habe ich die Ausdrucks möglich keiten des Flötenspiels erweitert. So entstehen neuartige Klänge. Ich zeige, was auf einer Flöte möglich ist: vom klassischen Flötenton bis zum explosiven Schrei. Qualität, Intensität und Authentizität der Musik sind wichtig. Dass jemand mit Herz und Seele dabei ist, ist genauso ausschlaggebend wie Liebe zum Detail, Lebendigkeit, Flexibilität, Prä senz und Improvisationsgabe. Ich spiele fast ausschließlich eigene Kompositionen. Dadurch habe ich eine innere Verbundenheit mit dem Konzertprogramm.