14 STORIES »Im Alltag gibt es natürlich die üblichen Ehe-Nervigkeiten, aber Musik ist ein wunderbares Kommunikationsmittel und bringt uns schnell wieder zusammen. Nach spätestes drei Takten ist die Welt in Ordnung und der gemeinsame Groove steht wieder.« Musik überwiegend funky angelegt, entwickelte sich über die Jahre aber absolut vielseitig. Unsere Live Gigs sind extrem dynamisch. Im Pro gramm gibt es vom sprichwörtlichen „Stecknadel-fallen-Hören“ bis zum Sound ge - witter alles Mögliche. Rock und Soul sind weitere wichtige Elemente. Wir haben sie hinzugefügt, um auch denen, die uns noch nicht gehört haben, eine bessere Vorstellung zu bieten. MM: Wie entstehen eure Songs? ANNINA STRUVE: Die meisten Songs stammen aus meiner Feder. Oft steht der Text oder zu - mindest eine Textzeile an erster Stelle. Mit der Gitarre finde ich schnell Harmonie, Melodie und Groove dazu. Die Jungs verstehen sofort, in welche Richtung meine Ideen gehen. Was sie spontan dazu spielen, ist oft schon so rund, dass wir die Songs direkt ins Programm nehmen und live spielen können. Mit der Zeit entwickeln sich die Songs weiter. MM: Im Dezember habt ihr den Deutschen Rock & Pop Preis in der Kategorie „Funk & Soul“ gewonnen. Was war das Besondere an diesem Event und eurem Auftritt? ANNINA STRUVE: Es war gar nicht so einfach, unseren Song „Unbreakable“ auf die geplante Zeit von drei Minuten zu kürzen. Wir haben ihn vorher oft live ohne Zeitbegrenzung, mit Im - provisation und Interaktion mit dem Publikum gespielt. Das ist stark im Unterbewusstsein verankert, sodass wir den gekürzten Ablauf oft proben mussten, damit die Gewohnheit nicht durchbricht. Da gab es kurz vor dem Event noch Unsicherheiten. Live hat es gut geklappt und unsere gewohnte Spielfreude kam auf. MM: Wie geht es nun mit Hugoonion weiter? ANNINA STRUVE: In erster Linie: spielen, spielen, spielen! Unser langfristiges Ziel ist es, be - kannter zu werden. Im Moment arbeiten wir mit einem mit uns befreundeten Produzenten, Robert Schuller, im Studio an einigen unserer Songs. Unsere bisherigen Aufnahmen haben wir selbst gemacht, auch das Bewerbungs-Demotape zum DRPP. Robert, der schon mal mit den Foo Fighters ge arbeitet hat, gibt uns Impulse, wie wir die Songs radiotauglicher arrangieren, ohne ihnen den Flair zu rauben, der die Songs live auszeichnet. MM: Einige Lieder von euch gibt es auch bei Soundcloud. Warum? ANNINA STRUVE: Um Veranstaltern und Kon - zertgängern einen schnellen Höreindruck zu ver - mitteln, ist es gut geeignet. Da wir uns um unser Booking selbst kümmern, ist Sound cloud ein unkomplizierter Weg, um Kontakt aufzunehmen und die Band kurz vorzustellen. MM: Wie beurteilt ihr Streaming? ANNINA STRUVE: Mit gemischten Gefühlen. Für die meisten User ist es sicherlich sehr praktisch, aber mal abgesehen von der oftmals schlechten Bezahlung der Künstler geht in unseren Ohren viel verloren. Viele tolle Künstler sind vor allem für die großen Anbieter uninte - ressant. Ein Album, das als Gesamtkunstwerk angelegt ist, wird wegen des Streamings oftmals nie komplett gehört. Vieles dreht sich nur um den einen großen Hit. Das ist für uns als Musiker – und als Musikhörer – eher kritisch zu sehen. MM: Mit wem – egal, ob schon gestorben oder noch voll am Rocken – würdet ihr gern mal gemeinsam musizieren? Warum? ANNINA STRUVE: Wir haben zwar in vielen musi kalischen Belangen ähnliche Vorlieben, aber nach einem gemeinsamen musikalischen Idol haben wir noch nicht gesucht. Zwiebel würde gerne mal mit Eddie Van Halen spielen, weil es sein größtes musikalisches Vorbild ist. Für Markus ist schon ein Traum in Erfüllung ge - gangen, als wir als Vorgruppe von Frank Zappas „(Grand)Mothers of Invention“ aufgetreten sind. Ich würde gere mal die Bläser von „Tower of Power“ in unseren Proberaum einladen, ein Glas Wein mit Sting in der Toskana trinken und dabei eine Akustiksession machen. WEB: WWW.HUGOONION.DE INTERVIEW: JANINA HEINEMANN FOTOQUELLE: ANNINA STRUVE musiker MAGAZIN 3/2016
STORIES 15 »TANZMUCKE ADE, WILLKOMMEN EIGENE PLÄNE.« Interview mit Linda Schinkel Nach neun Jahren als Sängerin in einer Top-40-Band singt Linda heute ihre eigenen Songs. Nebenbei schreibt und komponiert sie erfolgreich Kinderlieder. Im Interview hat sie uns erzählt, wie sie den Sprung geschafft hat. MM: Bis ins letzte Jahr bist du als Sängerin mit Top-40-Musik aufgetreten. Warum hast du das hinter dir gelassen? Welchen Tipp kannst du anderen Musikern mitgeben, die von Covermusik auf eigene Songs wechseln wollen? LINDA SCHINKEL: Schon immer wusste ich: Nach der Schule werde ich Sängerin und spiele meine eigenen Songs. Nach meinem Abitur 2007 stieg ich sofort in eine Top-40-Band ein, um erste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Ab dem 7. Jahr Sängerin in ein und derselben Band sang ich zusätzlich in weiteren Bands als Aushilfe. Jedes Wochenende und jeden Feiertag ging’s ab auf die Bühne. Nebenbei studierte ich erst Sozio logie in Bremen und danach Musik auf Lehramt in Oldenburg. Beide Studiengänge habe ich nicht abgeschlossen. Es war durch die hohe Auftrags - lage einfach nicht möglich, seriös zu studieren. Überhaupt gab es für mich keinen Freiraum mehr, geschweige denn Zeit für meine eigenen Lieder und meine Freunde. Zusätzlich eine Karriere als Singer-Songwriterin – nicht dran zu glauben, keine freien Termine. Mein ursprüngliches Ziel verlor ich aus den Augen. Erst nach sage und schreibe neun Jahren riss ich mich endlich los. Auf der Top-40-Bühne war ich „Die-da, oder Lisa oder Lena oder wie-war-das-noch-mal?“. Auf der Singer-Songwriter-Bühne bin ich „Linda“. Hier sind die Beweggründe des Publikums ganz anders. Und auch ich habe als Musiker eine andere Aufgabe: Menschen emotional durch Musik zusammenführen und eine starke Ge mein - schaft bilden. Genau das möchte ich ihnen mit meinem Gesang und meiner Musik geben. Wenn auch mit weniger Gage, aber das ist mit steigendem Bekanntheitsgrad ausbaufähig. Ich stütze mich auf verschiedene musikalische Standbeine. Es gibt viele Arbeitsmöglichkeiten für Musiker. 3/2016 musiker MAGAZIN
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