50 MUSIKBUSINESS „DIE MUSIKBRANCHE IST EIN HERZENSDING“ Experten lehren das ABC des Musikmanagements am TA Bildungszentrum DIRK VAN GERCUM (MITTE) TEILT MIT GABRIELE PFAFF (2.V.L.) UND DEN ANDEREN SEMINARTEILNEHMERN SEIN FACHWISSEN IN SACHEN MUSIKMANAGEMENT »Die Musikbranche ist ein hoch emotionales Arbeitsfeld. Wer hier tätig ist, der brennt für seine Sache. Aber um als Musikmanager auf dem hart umkämpften Markt Fuß zu fassen, braucht man neben Leidenschaft vor allem eins: das richtige Know-how« Gabriele Pfaff hat sich vor zwei Jahren selbstständig gemacht. Ihr Ziel: neue Talente entdecken, fördern und im Live-Geschäft unterbringen. Wie man das macht, hat die 51- Jährige aus Stuttgart nicht gezielt gelernt. Viel - mehr hat sie sich das Wissen – wie viele andere auch – selbst angeeignet. Angetrieben hat sie die Liebe zur Musik. „Die Musikbranche, das ist so ein Herzensding“, erklärt sie. „Da arbeitet man auf ein bestimmtes Ziel hin. Das ist ein Be - geis terungsjob.“ So kam sie gut zurecht, aber ob ihre Arbeitsweise richtig ist, wo und wie sie noch etwas verbessern kann, wusste Gabriele Pfaff nicht. WEITERBILDUNG ZUM MUSIKMANAGER IN ZWEI WOCHEN Darum entschied sie sich, den Zertifikats-Lehr - gang Musikmanagement IHK am TA Bildungs - zentrum zu absolvieren. Der zweiwöchige Kom - paktkurs behandelt in neun Themenblöcken kauf männische, rechtliche und technische As - pekte und schließt mit dem Erwerb des deutschlandweit anerkannten IHK-Zertifikats ab. „Ich wollte mir die Bestätigung holen, dass das, was ich da mache, richtig ist“, sagt Pfaff. In zwei Wochen intensiven Vollzeit-Unterrichts bekam sie Einblick in verschiedene Tätigkeits - felder: Künstler-, Event- und Live-Management, Booking, Label- und Rights-Management, Musik - produktion und Veranstaltungstechnik. „Musik- management ist ein sehr komplexes Feld. Mir waren vor allem die rechtlichen Rahmen be - dingungen wichtig.“ Da gab es viele Fragen zu klären – und zwar von Profis. ERFAHRENE DOZENTEN AUS DEM MUSIKBUSINESS Einer von ihnen ist Dirk van Gercum. Der Musikproduzent, Künstlermanager und Verleger ist seit 30 Jahren im Musikgeschäft und hat unter anderem als Geschäftsführer der Booya Music Entertainment GmbH Künstler wie die Backstreet Boys, Sarah Connor und Mustafa Sandal produziert. Er kennt die Heraus for de - rungen der Branche ganz genau und schätzt die Weiterbildung am TA Bildungszentrum: „Das Sensationelle an dem Angebot ist das Angebot an sich. Ein solides Basiswissen in 14 Tagen – das gab es zu meiner Zeit nicht. Mir hat niemand gesagt, wie man ein Live-Event für 10 000 Leute organisiert – das war alles learning by doing. Die Absolventen dieses Lehrgangs können mit allen Beteiligten in der Musikbranche auf Augenhöhe kommunizieren.“ In einer dynamischen Branche wie dem Musik - business sei es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das hätten die Ver änderungen der letzten zehn Jahre gezeigt. „Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, im Musik management eigeninitiativ tätig zu werden“, weiß van Gercum. „Aber den Künstler aus der Masse hervorzuheben, das ist die Kunst.“ Darum ist Marketing ein wichtiger Bestandteil des Lehrgangs: Welche Genres funktionieren in welchen Medien am besten? Wie setzt man Social Media richtig ein? musiker MAGAZIN 2/2017
MUSIKBUSINESS 51 Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Teilnehmer er - werben umfangreiches Wissen zum Vertrags - wesen, zu Urheber- und Leistungsschutzrechten sowie deren Auswertungsgesellschaften GEMA und GVL. Aber auch Bereiche wie das Life- und Verlagsgeschäft stehen auf dem Lehrplan. Gabriele Pfaff ist vom Erfahrungsschatz der Dozenten begeistert: „Wir konnten viele Rück - fragen stellen und den Stoff so besser festigen. Dadurch war der Lerneffekt sehr hoch.“ Auch unter den Teilnehmern ergaben sich fruchtbare Gespräche. „Jeder geht Dinge anders an. Da bekommt man neue Perspektiven und Ideen.“ THEORIE UND PRAXIS ENG VERZAHNT Ein Höhepunkt des Lehrgangs war der Praxis - tag im Tonstudio. Die Teilnehmer konnten sich selbst am Mischpult versuchen und einen Rough Mix zusammenstellen. Eine Erfahrung, die die Möglichkeiten im Tonstudio aufzeigt und das eigene Hörverständnis schult, findet Gabriele Pfaff: »Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, im Musik management eigeninitiativ tätig zu werden. Aber den Künstler aus der Masse hervorzuheben, das ist die Kunst.« „Jetzt kann ich bei neuen Talenten besser einschätzen, was da noch rauszuholen ist.“ Und das ist nicht alles. „Mit dem neuen Wissen aus dem Lehrgang fühle ich mich souveräner. Ich werde den Weg, den ich eingeschlagen habe, weiterverfolgen, aber professioneller.“ In rechtlichen Fragen wisse sie besser Bescheid, auch ihre Arbeitsweise habe sich verändert. „Mit neuen Künstlern werde ich anders starten: mit einem kompletten Plan, einfach zielorientierter.“ Die Weiterbildung am TA Bildungszentrum empfiehlt die Absolventin nicht nur Neuein stei gern. „Ich denke, viele in der Branche wissen viele Dinge nicht. Darum ist der Lehrgang auch für er - fahrene Kollegen geeignet.“ Ebenso für Künstler, die sich selbst vermarkten wollen. Denn der Job, in den man sein Herzblut steckt, macht noch mehr Spaß, wenn man ganz genau weiß, was man tut. DIE NÄCHSTEN LEHRGANGS-TERMINE Die nächsten Vollzeit-Lehrgänge Musik ma na - gement IHK starten an den TA-Standorten in Hameln, Hannover und Göttingen am 19. Juni, 04. September und 13. November 2017. FOTOQUELLE: TA BILDUNGSZENTRUM ALLE INFOS UNTER: WWW.TA.DE/MUSIKMANAGEMENT-IHK.HTML Oder persönlich und unverbindlich per Telefon: 05151-95776-0
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