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Musiker Magazin 02/2014

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Deutscher Rock & Pop Preis 2014 – Anmeldung Katrin Medde & Band Marteria – "Zum Glück in die Zukunft II" Charlie Chaplin – Das Künstlergenie – Interview mit dem Buchautor Norbert Aping Plain Folly – Einzigartiger Alternative Pop-Rock mit Elementen aus Progressive Rock, Art Pop, Trip Hop und Elektro Session Pro – Professionelle Dienstleistungen im Bereich Veranstaltungstechnik und Installation Birgit Bachstein – Erst mit 50 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Album "Ich klopfe an" Danny June Smith – Die bunte Musikwelt des blonden Wirbelwindes Weltweiter Eigenvertrieb für Musiker Fuck the Facts – give us ideas – Ideen für Selbstvermarkter Was sind deine Facebook-Fans wert?! Der Urheberbeweis

24 STORIES nur

24 STORIES nur miteinander, sondern sind richtige Freunde geworden. Wir sind eine Familie und schätzen uns sehr. Es gibt eine große Wert schät - zung uns gegenüber aber auch gegenüber, der Band und dem ganzen Tote-Hosen-Umfeld, das sind alles unfassbar tolle Menschen. Bei mir gibt es keine musikalischen Mauern, nur Brücken. Ich mag Musik – egal welche Musikrichtung. Ich lege mich nicht auf eine Richtung fest. MM: Das Musikvideo zu „Welt der Wunder“ zeigt großartige Bilder von deinen Reisen mit dem Fotografen Paul Ripke. Inwiefern haben dich die dort gemachten Erfahrungen künst - lerisch inspiriert und bereichert? MARTERIA: Reisen bereichert jeden. Andere Kulturen kennenlernen und fremde Länder sehen, das inspiriert mich. Jeder Mensch entscheidet, was für ihn wichtig ist – für mich ist es das Reisen. Ich habe oft Fernweh, daher will ich unterwegs sein und so viel wie möglich von der Welt sehen. Nicht nur in einem Hilton-Hotel am Pool abhängen. Ich versuche, im Land herumzureisen, mir das Land anzusehen und die Menschen kennenzulernen. Das macht mir sehr viel Spaß. MM: Früher war es üblich, dass Songs und Alben auf VIVA und MTV promotet werden. Du und viele andere Künstlern nutzen mittlerweile Videoplattformen im Internet, um Videopre mie - ren zu feiern. Woher kommt diese Entwicklung, deiner Mei - nung nach? MARTERIA: Das kann ich nicht sagen. Alle regen sich auf, dass die Menschen sich im Restaurant gegenübersitzen und nur auf ihren Smart phones herumtippen, aber das ist nun mal die Entwicklung in der Welt. Informationen werden in unfassbarer Art und Weise über tragen. Ich bin aber kein Geschäftsmann, sondern einfach ein Musiker. MM: Der Rapper Kollegah hat für die Promotion seines Albums einen YouTube-Channel eröffnet, wo er mehrmals wöchentlich Videos veröffentlicht, in denen er sein lyrisches Können zeigt, seine Fans aber auch mit hinter die Kulissen von Auf tritten nimmt. Wie bewertest du diese Promotions mö glich keit? MARTERIA: Stark. Ich finde es super, wenn ein Künstler seine Fans mitnimmt und persönliche Sachen sagt. Das machen wir ja auch. Wir haben eine Diatour gemacht und in vielen kleinen und großen Städten Fotos von unserer Weltreise gezeigt – somit waren unsere Fans quasi mit auf Weltreise. Ich finde es wichtig, dass man mit seinen Fans liebevoll umgeht und was anderes macht, als sich ins Studio zu setzen und zu sagen „Track 3 ist für meine Ex-Freundin, weil ich sie so sehr hasse, und Track 4 ist über meine Mutter, die ich auch so sehr hasse …“. Das ist langweilig. Musiker sollten sich den Arsch aufreißen, für das Glück, das man hat, wenn man Musik machen darf. Es ist wichtig, dafür was zu geben. MM: Miss Platnum, Casper, Sido, Peter Fox. Die Liste deiner Featuregäste ist lang. Gibt es einen weiteren deutschen Künstler, mit dem du in Zukunft gerne zusammenarbeiten möchtest? Ist eventuell schon etwas in Planung? MARTERIA: Till Lindemann von Rammstein. Es ist aber nichts in Planung. Ich bin ein großer Verehrer von Rammstein und mag die Musik sehr, sehr gerne. MM: Du arbeitest mit dem Produzententeam „The Krauts“ zusammen. Was zeichnet eure Zusammenarbeit aus? MARTERIA: Wir sind Freunde. Wir stehen alle auf denselben Scheiß. Es macht total viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Bei unserer Zusam - menarbeit entsteht ganz viel Energie und Feuer. Wenn das mal jemand nicht hat, wird er von den anderen in dem Energietopf wieder hochgezogen. Ich arbeite aber nicht nur mit den Krauts zusammen, sondern auch mit z.B. Kid Simius, Nobodys Face und Dead Rabbit. Wir sind alle sehr eng befreundet und uns verbindet sehr viel. Wir kennen uns zum Teil seit über 20 Jahren. Als ich 6 Jahre alt war, »Musikalischer Erfolg heißt für mich, dass man sich als Künstler weiterentwickelt, dass man versucht, neue Wege einzuschlagen und verschiedene Sachen ausprobiert. Die Platte sollte nicht gleich klingen wie die vorherige Platte. Das ist mir wichtiger als Plattenverkäufe.« musiker MAGAZIN 2/2014

STORIES 25 habe ich mit Nobodys Face angefangen, bei Hansa Rostock Fußball zu spielen. Uns alle verbindet ein Band. Vielleicht waren wir in unserem früheren Leben eine Robbenkolonie, haben alle zusammen auf einem Felsen gelegen und haben deshalb eine so enge Verbindung. Es macht sehr viel Spaß, mit diesen Men - schen zu arbeiten. MM: Dein Album kann man nicht nur digital und auf CD erwerben, sondern auch auf Vinyl. Warum erfreuen sich Schallplatten bei Künstlern wieder so großer Beliebt - heit? MARTERIA: Ich glaube, es gibt einen Retro-Geist. Retro-Sachen sind immer beliebt. Die Leute kaufen Oldtimer und alte Schuhe, manche machen sich Haarschnitte wie vor 50 Jahren – und lieben eben Vinyl. In der neuen Vinyl-Ära haben wir so viel Vinyl verkauft wie sonst noch nie. Ich bin großer Fan von Vinyl und finde es gut, dass die Kids Plattenspieler kaufen oder den alten Plattenspieler von Papa aus der Garage holen und bei Amazon oder im Laden eine Vinyl kaufen. Die Vinyl lebt wie selten zuvor und das finde ich stark. MM: In den letzten Jahren konnte man bei deinen Ver - öffentlichungen ein klares Muster erkennen. Wird das nächste Album wieder unter dem Namen deines Alter Egos Marsimoto erscheinen? MARTERIA: Wer weiß, wer weiß. MM: Was macht „Musiker sein“ zum Traumberuf? MARTERIA: An „Musiker sein“ ist alles perfekt. Man kann sogar ausschlafen! Mit 14, 15 hätte ich nicht gedacht, dass ich später mal was machen kann, bei dem ich ausschlafen kann. Das Beste ist aber, dass man jung bleibt. Ich habe viele Freunde, die in ihrem Job hängen geblieben sind und sich geistig mit vielen Sachen abgefunden haben, auf der Couch sitzen und „Verbo- tene Liebe“ schauen. Musiker zu sein bedeutet, jung zu bleiben, und das ist das Allerschönste an diesem Beruf. MM: Kannst du dem musikalischen Nachwuchs noch einen Tipp mit auf den Weg geben? MARTERIA: Man sollte versuchen, seine eigene Musik zu machen, und nicht auf seine vier besten Freunde hören, die sowieso sagen, dass immer alles perfekt ist und dass die Songs voll geil sind. Man muss sich dafür den Arsch aufreißen und Eier haben. Wenn mal etwas nicht so läuft, muss man noch mal alles überdenken und noch mal neu anfangen. Jeder sollte versuchen, seine eigene Schiene zu finden. Und dass sie Marteria und Marsimoto hören sollten, das ist natürlich auch sehr, sehr wichtig. WEB: WWW.MARTERIA.COM INTERVIEW: JANA MOYSICH | FOTOS: PAUL RIPKE 2/2014 musiker MAGAZIN

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