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Musiker Magazin 3/2019

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept; STORIES: Sigi Schwab – Der vielsaitige Champion; Albert Böhne spricht über seine Karriere und die Zusammenarbeit mit Tony Liotta; Interview mit Linda B.; 50 Jahre Peter Maffay – Pünktlich zu seinem siebzigsten Geburtstag erschien das Jubiläumsalbum »Jetzt!«; Achim Amme – »Ammerica«; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 14: The Rolling Stones – the greatest rock & roll band in the world (Teil 1); HAzel The Nut – »Animal Birthday Party«; DECADANCE DANCE – »We All Get lost ... Sometimes«; UDOMAT & Panikgenossen; MAKIA – Wenn man Musikerherzen öffnet – ist da die ganze Welt zu hause; MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf Youtube Music einnahmen erzielen (teil 2) – Deine Musikkarriere auf andere Arten über Youtube vorantreiben; MUSIK & RECHT: Fundamentale Weichenstellung: EUGH-Urteil über Sampling in der Musikproduktion; RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

36 STORIES Drogen und

36 STORIES Drogen und Alkohol blieben auch künftig eine schwere Bürde der Band. Lediglich Wyman und Watts hielten sich von harten Substanzen fern. Jedoch verfiel Watts über lange Zeit dem Alkohol, von dem er sich aus eigener Kraft wieder befreien konnte. Auch Jones’ Nachfolger Mick Taylor und Ron Wood hatten solche Pro - bleme. Wood sagt von sich selbst, über Jahr - zehnte hinweg nie nüchtern auf der Bühne ge - stan den zu haben. Vor allem belastete Richards’ Drogenkonsum jahrelang die Band. Wie zum Beispiel Eric Clapton kam er von harten Drogen los, verfiel dafür aber dem Alkohol. Ein solcher Raubbau an der Gesundheit hätte vermutlich manch anderen früh ins Grab gebracht, nicht aber Richards. Man sagte, sein Gesicht sehe aus wie ein ungemachtes Bett, und wunderte sich, dass er noch lebte. 2006 überlebte er auf den Fidschi-Inseln den Sturz von einem Baum; zuvor hatte es geheißen, ihm sei dort eine Kokos - nuss auf den Kopf gefallen. Offensichtlich verfügt Richards über eine einzigartige Konsti tu tion, die ihn auch heute noch mit fast 76 Jahren auf der Bühne stehen lässt. Die Anfang Dezember 1969 veröffentlichte LP „Let It Bleed“, ebenfalls ein Meilenstein der Rolling Stones, zählt zu ihren besten Alben. Das umwerfende Stück „Gimme Shelter“, der sinistere Killer-Song „Midnight Rambler“, der kraftvolle Bluesrock „Monkey Man“ mit Richards’ grandioser Gitarre und Nicky Hopkins’ einprägsamem Klavier-Intro sowie der majestätisch anmutende Abschluss „You Can’t Always Get What You Want“ mit Al Koopers Waldhorn und Keyboards stechen aus diesem Klasse-Album hervor. „Gimme Shelter“ und „Midnight Rambler“ gehörten besonders häufig zum Live-Reper toire der Rolling Stones. Taylor wirkte auf „Let It Bleed“ nur bei zwei Songs mit. Ry Cooder spielte bei Robert Johnsons herrlichem Blues „Love In Vain“ Man - doline und bei einem anderen Song eine fantas - tische Bottleneck-Gitarre, was erst später ver öf - fentlicht wurde. Es gab aber auch noch eine Jam-Session mit ihm, Nicky Hopkins, Jagger, Watts und Wyman, die 1972 als „Jamming With Edward“ auf den Markt geworfen wurde. Man hatte ohne Produktionsabsichten gejammt und das Tonbandgerät mitlaufen laufen. Besondere Erwartungen an musikalische Höhenflüge sollte man daher nicht haben. In seinen Liner- Notes schrieb Jagger, hoffentlich verbrächten die Plattenkäufer mehr Zeit mit dem Zuhören als die Musiker mit der Aufnahme. An die Zusammenarbeit mit den Rolling Stones hatte Cooder keine guten Erinnerungen und be - haup tete, man habe ihn ausgenutzt. „Get Yer Ya-Yahs Out“ ist das letzte Album, das die Rolling Stones für Decca eingespielt haben. Es sind Live-Aufnahmen aus vier Kon - »Der Erfolg hatte der Band bald Wohlstand be schert. Das rastlose Leben zwischen Studio, Bühne, Funk, Film und Fernsehen, der Star-Ruhm mit all seinen Möglichkeiten, reichlich Sex zu haben, sowie der verbreitete schnelle Griff zu Drogen bereitete aber zumindest Jagger, Jones und Richards zugleich massive persönliche Probleme.« zerten der Band von Ende November 1969 im New Yorker Madison Square Garden. Ton tech - nisch ist das Album von September 1970 der Live-LP „Got Live If You Want It“ vom Dezember 1966 klar überlegen. Die Band präsentierte sich mit ihrem neuen Gitarristen Taylor in bester Ver - fassung. Ein zeitgenössischer Kritiker bezeich-

STORIES 37 NEW BOOKS The Singer’s Coach Der Karriere-Ratgeber von LeeZa Nail Flex-Ability Blues for Rhythm Section von Thomas Hufschmidt Buch € 18,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-947998-08-1 Buch €16,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-947998-00-5 nete „Get Yer Ya-Yahs Out“ als „das beste Rock-Konzert, das je auf Platte erschienen ist“. Mitt lerweile sind weitere Aufnahmen aus diesen Konzerten in Ton und Bild erhältlich und dazu Konzerte von B.B. King und Ike und Tina Turner, die im Vorprogramm auftraten. Das Jahr 1969 endete für die Band zum Schluss ihrer US-Tournee am 6. Dezember mit ihrem Auftritt am Altamont Speedway. Während des Konzertes wurde der 18-jährige Meredith Hunter vor der Bühne vor den Augen der Band von einem Mitglied der Rocker-Gang Hells Angels erstochen, die auf dem eintrittsfreien Open-Air-Festival als Ordner eingesetzt wurden. Nicht einmal vier Wochen nach dem berühmten Woodstock-Festival schienen die Hoffnungen der Love-and-Peace-Generation in Chaos und Gewalt versunken zu sein. Fest - gehalten wurde dieses traumatische Ereignis im Film „Gimme Shelter“. Zum Ende des Decca-Vertrages wurde Ende Oktober 1970 noch Jaggers Solo-Single „Memo From Turner“ und „Natural Magic“ mit Cooders herrlicher Bottleneck-Gitarre herausgegeben, beides Aufnahmen aus dem Spielfilm „Perfor mance“ von 1970, in dem Jagger zum zweiten Mal als Schauspieler vor die Kamera getreten war. Die Rolling Stones schulde ten Decca aber noch einen Song. Aus Verärgerung über die Ent wicklung des Vertragsver hältnisses provozierten sie das Label daraufhin mit dem „Cocksucker Blues“. Diesen Brocken schluckte das Label nicht und wollte den Song nicht veröffentlichen. Nur durch ein Versehen kam er 1984 für kurze Zeit doch noch offiziell auf den Markt. Der „Cocksucker Blues“ wurde der Neuauflage der im Vorjahr herausgekommenen LP-Box „The Rolling Stones Story – Part 2 (The Rest Of The Best – Single- Tracks And Rarities From The Decca-Period)“ als Single beigelegt. Ganz schnell wurde das neue Paket wieder aus dem Verkehr gezogen. „Cocksucker Blues“ ist aber (natürlich) als Bootleg zu bekommen. Decca verfügte noch über andere Reste und füllte damit 1971 und 1975 die Alben „Stone Age“ und „Meta mor phosis“, dieses mit der Rolling-Stones-Version von „Memo From Turner“. So etwas hat schon seinen Reiz. Fraglos machen jedoch die Platten-Veröf fent lichungen bis 1970 das Decca-Werk der Rolling Stones aus, mit dem auch eine Ära zu Ende gegangen war. News für KIDS Das Kinderlied Festival Hrsg. Wolfgang Hering Garantiert Rockgitarre Rob Collomb Buch € 21,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-947998-07-4 Heute hau’n wir in die Saiten Norbert Roschauer Buch&CD € 18,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-947998-10-4 Guitar & Bass Garantiert Bass von Christoph Herder nächste FolGe: THE ROLLING STONES – TEIL 2 WeB: WWW.ROLLINGSTONES.COM text: NORBERT APING Fotoquelle: UNIVERSAL MUSIC GROUP; WIKIPEDIA DR. NORBERT APING Geboren 1952, Buchautor und Direktor des Amtsgerichts a. D. in Buxtehude. Buch&CD € 21,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-943638-43-1 Buch&CD € 21,95 NEUERSCHEINUNG ISBN 978-3-943638-29-5 alfredverlag.de | alfredmusic.de

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