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Musiker Magazin 2/2022

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2022 – Plakat; Deutscher Rock & Pop Preis 2022 – Konzept STORIES: Lisa Fitz – Die renommierteste deutsche Kabarettistin und Trägerin des Bayerischen Verdienstordens; Rockenbolle – Die Cowboys aus der Hölle; TOKUNBO – »Golden Days«; David Beta – Seine Songs sind ein Mix aus Pop und Singer-Songwriter mit Hip-Hop-Einflüssen; ​Brennpunkt – Rockt dich mit authentischen deutschen Texten; EDELMEER – Zwei top-erfahrene Musiker mit Spaß und Hingabe für den deutschen Popschlager; Buffy Wallborn – (Ist) keine für eine Schublade; Die Geschichte von Epos; Ole Ohlendorff – Let The Good Times Roll; Die Historie der Rock- & Popmusik: Drei Pioniere: Alexis Korner, Cyril Davies, Graham Bond; Seyran – Ein musikalisches Gesamtpaket; Birds on Planes – Sie liefern eine energiegeladene Liveshow, bei der die Ohren Augen machen; Melissa Kross – Ich bin ein „Showgirl“ ; 25 Jahre Alfred Music Publishing GmbH RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

38 STORIES OLE

38 STORIES OLE OHLENDORFF Let The Good Times Roll www.musiker-online.tv

STORIES 39 MM: Bei dir hat es nicht mit dem Malen angefangen, sondern zuerst warst du Polizist, unter anderem auch auf der Hamburger David - wache. Wie ist es letztlich dazu gekommen, dass du deinen Job an den Nagel ge hängt hast, um Künstler zu werden? OLE OHLENDORF: „Ich war von 1975 bis 1981 bei der Hamburger Polizei. Als 17-Jähriger wollte ich durch diese Berufswahl gewissermaßen „die Welt retten“. Räuber und Gendarm spielen für Erwachsene. „Gut gegen Böse“ lautete damals die wohl etwas naive Devise. Doch in meiner Freizeit verspürte ich einen unglaublichen Drang nach Freiheit und den musste ich natürlich auch bestmöglich ausleben. Das Hamburger Nachtleben und die Musikszene boten einem damals beste Bedingungen. So tauchte ich hin und wieder ab in diesen unglaublichen Schmelztiegel von Sex, Crime und Rock & Roll. Es ergaben sich dadurch ständig Konflikte mit meinen Dienst vor - gesetzten. Der sogenannten „Wohlverhaltenspflicht des Beamten“ wurde ich hierbei selten gerecht. Das enge Korsett des Beamtenstatus ließ meinem Freiheitsdrang so gut wie gar keinen Spielraum und somit musste zwingend die Reißleine ge zogen werden. Ich bin dann erst einmal auf Weltreise gegangen. Mal über den Tellerrand zu gucken ist charakterbildend ja auch keine schlechte Alter native. Bis zur entsprechenden Künstlerkarriere dauerte es aber noch ein paar Jahre. MM: Wie waren deine ersten Jahre als Künstler? Mit welchen Schwierigkeiten hattest du zu kämpfen, wie hast du dir das Malen beigebracht und wie hast du deinen Stil gefunden? OLE: „Die ersten Jahre waren geprägt durch einen Spagat zwischen vielen Jobs. Werftarbeiter, Kurierfahrer, Roadie, Koch etc., aber auch schon erste Ausflüge in die Welt der schönen Künste. Auf Bleistiftzeichnungen (Easyrider- Motive) folgte dann sehr schnell das Genre Ölmalerei auf Leinwand. Das Befreien meiner Dämonen und Ängste war hier vordergründig Thema. Ich lebte zu dieser Zeit Mitte der 80er-Jahre in Lüneburg im alten Wasserviertel über einer Kneipe mit Mietvertrag auf dem Bierdeckel … mehr Bohemien geht ja nicht. Die kreativen Kräfte wurden somit wiedererweckt, denn schon in meiner Kindheit und Jugend hatte ich die Ausdruckskraft künstlerischen Outputs verinnerlicht und mächtig Farbe auf Schulhefte, Bücher und Zimmer - wände gezaubert. Alles andere kam dann später wie durch Zauberhand von ganz alleine – ich habe es einfach fließen lassen. Mit dem nötigen Urvertrauen – ausgelöst durch eine gravierende Lebens - krise (Alkohol und Drogen) und das Kappen der gesellschaftlichen Mario - netten fäden – habe ich mich dann im Jahr 1990 in das Abenteuer, Künstler zu sein, gestürzt. Seitdem lebe ich als freischaffender bildender Maler und übrigens auch ganz konsequent im „Trockendock“. Unzählige Museen, Atelier- und Galeriebesuche haben mir dann das nötige Rüstzeug bereitgestellt, um aus der Kunstgeschichte und den damit verbundenen Ent - wicklungen der Malerei zu lernen. Learning by doing … immer ausprobieren und experimentieren lautet auch heute noch meine Devise. Und mit den Jahren entwickelte sich dann auch folgerichtig meine ganz persönliche Hand schrift. Meine Stilistik lässt sich wohl am besten irgendwo zwischen Neo realismus und Pop-Art ansiedeln. MM: Wann und warum warst du dir sicher, dass du mit den „Dead Rock Heads“ dein Thema gefunden hast? 8 2/2022 musiker MAGAZIN

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