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Musiker Magazin 1/2022

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FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2021 – Gewinner; Deutscher Rock & Pop Preis 2022 – Konzept STORIES: 40 Jahre Deutscher Rock & Pop Musikerverband e. V. – Ein kleines, aber feines Jubiläum ...; Alwin Smoke – »Six String Stories«; Peter Volland – »Losgelöst von Markt und Umsatz bleibt das Musizieren weiter Teil meines Lebens«; Lili Czuya – »Andere haben mit 20 ein Auslandsjahr gemacht, ich hab auf dem Kiez als Sängerin gearbeitet.«; FEDERNELKEN – Populärmusik zwischen Hirschbachstüberl und Mittlerem Ring; LOOPAHEAD – Musikalische Strukturen, mit den Wurzeln im Blues, Rhythm ’n’ Blues, Latin, Rock & Jazz; Sandra Ajtner – »My future«BARRY ALEXANDER KING – Singer-Songwriter; DER SCHWEIGER – Mit seinen philosophisch-poetischen Songs ist er mittendrin in der deutschen Poesie; SANDRA DELL’ANNA – »Ich möchte nicht aufhören, an Musik zu wachsen«; Die Historie der Rock- & Popmusik – THE DOORS MUSIKBUSINESS: Online musizieren – verzögerungsfrei; The Singer’s Coach von LeeZa Nail – Teil 3: VOCAL SKILLS RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; Titelschutzanzeigen; CD-Rezensionen; Kleinanzeigen; Impressum

10 STORIES Jahre

10 STORIES Jahre DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 43 Jahre Musiker Magazin 20 Jahre Deutsche Popstiftung Ein kleines, aber feines Jubiläum ... Liebe Freundinnen und Freunde, eil es niemanden gab, der sich um die W künstlerischen, die musikalischen und die Arbeitsinteressen der Rock- & Popmusiker aller musikstilistischen Bereiche in Deutschland gekümmert hatte, gründeten 1982/83 ein paar Idealisten in Lüneburg eine „Arbeitsgemeinschaft Rockmusiker in Deutschland“ (AGRD) als Dis kus - sionsforum auf Basis und Grundlage einer selbst entworfenen gemeinnützigen Vereinssatzung (und nicht einer gewinnorientierten GmbH oder GmbH & Co. KG). Damals berichtete ich im Fachblatt Musik - magazin, dem damals größten Fachblatt für Mu - sikerinnen und Musiker in Deutschland, von den Ziel set zun gen und auch Schwierigkeiten dieser beispiellosen Idee eines Verbandes/einer Gewerk - schaft für die Rock-, Pop-, Folk- und Blues musiker etc. 1986 änderten wir den Namen dieser Arbeits - gemein schaft in „Deutscher Rock Musiker Ver - band“ und 1988 in Deutscher Rock & Pop Mu - sikerverband e. V., unserem heutigen Namen. Nach diesen 40 Jahren Aufbauarbeit wird es Zeit für einen Rück blick und ein Resümee ... 1. Unsere mit Abstand wichtigste damalige Ziel - setzung war es, einen Verband für die Musi ke - rinnen und Musiker aller musikstilistischen Be - reiche in Deutschland zu gründen und aufzu- bauen. Das Ziel ist weiterhin, dass der Verband finanziell und organisatorisch völlig unabhängig und unbeeinflusst seitens der Musikindustrie, der GEMA, der GVL und der staatlichen Kultur & Partei - politik arbeiten kann. 2. Um dieses Ziel zu erreichen, musste dieser Künstlerverband an erster Stelle finanziell unabhängig werden. Genau dies ist aber nur möglich, wenn seitens dieser Kulturorganisation ange mes - sene Mitgliederbeiträge erhoben werden. Von anderen Verbänden in anderen musikalischen und musikwirtschaftlichen Bereichen wussten wir, wie hoch dort die Mitglieder-Beitragsgebühren waren: im Jahr (nach heutiger Rechnung) zwischen 200 und 600 €. Und so fingen wir damals ganz vorsichtig bei 50 € Jahres ge bühr an und erhöhten diesen Jahresbeitrag nach und nach auf heute 100 €, weil anders kein Über leben eines professionellen Musikerverbandes mit den umfangreichsten Leistungen, Fach- und Rechts be ra tun gen aller Musikverbände möglich ist. 3. Im gleichen Jahr – 1983 – veranstalteten wir unser erstes Nachwuchsfestival für Rock- & Popmusiker auf Bundesebene unter dem Namen „Bundes-Rockfestival“ in der Nordlandhalle in Lüneburg. Zu diesem ersten Nachwuchsfestival wurden Musikgruppen und Einzelinterpreten aus ganz Deutschland eingeladen. In 1988 wurde der Name geändert in Deutscher Rock und Pop Preis, um die stilistische Breite des Festivals besser anzugeben. Dieses Kulturfestival wurde von 1986 bis 2000 vom Bundesministerium des Innern und von 1991 an mit dessen Mitteln über eine Kulturstiftung in Berlin bis 2001/02 mit kleinen jährlichen Beträgen gefördert (nicht institutionell, sondern projektbezogen). Da die jährlichen Antragstellungen und folgenden Abrechnungen, die wir anfangs dem Ministerium (BVA) und später der Stiftung immer wieder jährlich vorlegen mussten, Ende der Neunzigerjahre derart er nie - drigend waren, beschlossen wir, uns nicht mehr fördern zu lassen. Wir hatten es also darauf an - gelegt, geradeaus und direkt zu widersprechen, wenn die Drangsalierungen dieser Kultur ein rich - tungen zu verletzend waren. Allerdings: Hier an dieser Stelle muss festgestellt werden, dass wir in den 15 Jahren der staatlichen Förderung seitens des Ministeriums und der Stiftung immer von deren Prüfern ent - lastet wurden. Wir mussten nie größere oder große Förderbeträge zurückzahlen! So engagiert, genau und präzise hatten wir die Festival- Abrechnungen immer vorgenommen. Dazu kam dann auch, dass die Länderstiftung uns vorschreiben wollte, wie wir den Vorstand und die Ge - schäftsführung zu be setzen hätten. Im Rück blick gesehen: Eine absolute Frechheit! Die Stiftung drohte uns klar und deutlich – aber indirekt –, uns für unser Kulturfestival keine Fördermittel www.musiker-online.tv

STORIES 11 mehr zu geben, wenn wir ihrer institutionellen Be - setzungskonstruktion des Vorstandes nicht folgen würden. Und das, obwohl wir uns in all den 15 Jahren der Förderung absolut nichts zuschulden haben kommen lassen. Wir haben uns von Anfang an eine Vorstandskonstruktion wie fast alle Gewerkschaften (z. B. der DGB oder Verdi) gegeben. Damit stand für uns der Entschluss fest, dass wir für das Überleben dieses inzwischen größten Musikerverbandes auf Bundes ebene für Rock- & Popmusik aller musikstilistischen Be - reiche und des heute größten Musik wett bewerbs im Bereich der Rock- & Popmusik in Deutsch - land seitens der teilnehmenden Musik gruppen und Einzelinterpreten jeweils Mit glieds-, Bewer - bungs- und Teilnahme gebühren ein fordern mussten. Deshalb gründeten wir 2002 zusätzlich eine gemeinnützige Kulturstiftung, die Deutsche Pop - stiftung, die gemeinsam mit dem Deutschen Rock & Pop Musikerverband zukünftig für die Aus rich - tung dieses Musikwettbe wer bes verantwortlich sein sollte. Außenstehende haben oft überhaupt keine Ahnung, wie teuer eine derartige große Kultur - veranstaltung ist, die zwölf Monate im Jahr ge - nauestens vorbereitet werden muss und mit einer Preisverleihungs-Gala endet (je nach Jahr ca. 80 000–100 000 Euro unter Ein be ziehung der tatsächlichen prozentualen zeitintensiven Ar beits - gehälter des DRMV, Übungs leiter pau schalen der Stiftung, PA, Licht- und Back line anlagen, Hotel übernachtungen und Fahrtkosten der ca. 20-köpfigen Jury, Großbus für unser ca. 30-köpfiges Organisations-, Helfer-, Ordner- und Film - team (sie alle übernachten seit 38 Jahren aus Sparsamkeitsgründen nur in Jugendher ber gen), Hallennebenkosten, örtliche Ordner, Ver pfle gung aller 50 Teammitglieder und Juroren etc.). Insgesamt arbeiten jetzt in unserer Ge schäfts - stelle in Lüneburg sieben Personen „rund um die Uhr“, Tag für Tag, Woche um Woche an diesem jährlich stattfindenden Kulturprojekt, dessen Aus schreibung in aller Regelmäßigkeit jeweils Anfang März beginnt. Durch den unglaublich großen bundesweiten Medienerfolg in zahlreichen Tages zei tun gen (jährlich zwischen 400 und 680 Artikel in den Tageszeitungen) vergrößert sich natürlich von Jahr zu Jahr die Zahl der Bewerber*innen (ohne die beiden Corona-Jahre zu be werten). Sämtliche Einnahmen aus den Be - wer bungs – und Teilnahmegebühren (20 bzw. 30 Euro Be wer bungsgebühr vor und 100 Euro Teil - nah me ge bühr nach Auswahl in die Endrunden es für uns allerdings völlig unmöglich, eine derart große Anzahl von Preisträgern aus allen Teilen Deutschlands quasi virtuell in einer audiovisuellen Internet-TV-Show auszuzeichnen. Auch die bräuchte mindestens ein halbes Jahr Vorbe rei - tungszeit. 4. Von 1986 bis 1999 veranstalteten wir in Lüne - burg 14 Jahre pro Jahr eine „Woche der Popular - musik“ mit insgesamt 455 Seminaren (Refe ren - ten), Work shops, Kon zerten, Podiums dis kus - sionen über alle Themen bereiche der Rock- und Popmusik. Für die Finan zierung gewannen wir das Ministerium für Wissen schaft und Kultur (MWK) in Nieder sachsen/ Hannover, das Bundes minis - terium des Innern, folgend durch die Kultur - stiftung der Länder und mit einem ganz kleinen Etat die Stadt Lüneburg. Auch hier stelle ich fest, dass wir bei diesen Kultur projekten immer seitens der staatlichen Geldgeber nach dem jeweiligen durch die Juroren pro Bewerbung) sowie alle anderen Ein nah men unserer Jahreskultur ver an - staltungen müssen laut Satzung ausschließlich für die kulturellen Zielsetzungen unserer Stiftung investiert und aus gegeben werden. Das wird durch das Land Nieder sachsen, Abt. Stiftungen in Hannover, regelmäßig überprüft. Keine*r unserer Jahres ende entlastet wurden. Zerstört wur- den diese erfolgreichen Kultur wochen Anfang 2000 durch einen im MWK eingestellten – besser per Seil schaften eingestellten – ideologisierten marxistisch/sozialistischen Refe ren ten mit besten Verbindun gen zu zahlreichen K-Gruppen, weil wir 1985 in unserer Satzung einen Passus per Mit - sieben Mit ar beiter*innen erhält von der glieder beschluss aufgenom men hatten, der Stiftung für diese Arbeit ein Ge halt oder ein Honorar, sondern lediglich monatlich eine vom Finanzamt genehmigte „Übungs leiterpauschale“ in Höhe von 200 €. Darüber hinausgehende Anteile der Mitarbeiter gehälter be zahlt der Deutsche Rock & Pop Mu si ker verband aus eigener Kasse. bestimmte, dass all die Partei mit glieder und Sym - pathisanten rechts- wie linksradikaler Parteien, die die Beseitigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung (GG) der BRD zum Ziel hatten, in unseren Verband nicht aufgenommen wurden und aus ausgeschlossen werden konnten. Die Macht dieser Ideo logen im MWK und auch im LMR: 38 Jahre lang fand diese große Kulturver an - staltung in einem großen Kultursaal, Kon gress - zentrum oder einer Stadthalle statt. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 wurde es uns staatlicherseits aber unmöglich gemacht, die Veranstaltung live auf einer großen Ver an stal tungs - bühne durchzuführen. Die zahlreichen Corona- Verbote haben dies in 2020 und 2021 verhindert. Allein aus diesem Grund mussten wir in diesen beiden Jahren bis zum Jahresende warten in der Hoffnung, dass die Corona-Inzi denz zahlen so niedrig waren, dass die Veranstal tungen doch noch live durchgeführt werden konnten. In 2020 und 2021 mussten wir die Live-Veranstal tungen deshalb jeweils einen Monat vorher absagen. In den 1990 rief uns der im MWK für Musik zuständige Referent Dr. Lothar P. zweimal per Telefon an, ob wir schon – wie von ihm gefordert – diesen besagten Nichtvereinbarkeitsbeschluss in unserer Satzung (wie 1985 bei den Grünen) endlich gestrichen hätten, da wir sonst keine Förder mittel mehr von ihm (MWK) erhalten würden. (Klare Er - pressung, denn was geht einen Außen stehen - den unsere Vereinssatzung an?) Nachdem ich das zweimal im Abstand von sechs Monaten verneint hatte, wurden die Fördermittel des MWK in den folgenden Jahren kontinuierlich und ganz langsam – damit es nicht auffällt – „auf null ge - verbleibenden vier Wochen zum Jahresende war schraubt“. 8 1/2022 musiker MAGAZIN

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