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Musiker Magazin 1/2018

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46 STORIES spielte bei

46 STORIES spielte bei Robert Johnsons „Crossroads“ ein energiegeladenes Solo, das er noch einmal An - fang März 1968 übertraf. »Hatten Baker, Bruce und Clapton zunächst ihre Songs live ähnlich wie im Studio aufgenommen gespielt, verlagerte die Band den Schwerpunkt ihrer Konzerte auf jam-artige Improvisationen. Mitunter war es keine Seltenheit, wenn CREAM in einer Stunde nur drei Stücke spielten.« zeug beteiligen würde. Sie übten dann gemeinsam und nannten ihre neue Band klingend CREAM. Bruce war der Auf fas sung, sie könnten sich selbst managen. Jedoch setzte Baker sich mit seinem Vorschlag durch, Robert Stigwood als Manager zu engagieren. Im Endeffekt war das mit Verdruss verbunden. Die Bandmitglieder beklagten nicht nur, von Stigwood finanziell übervorteilt worden zu sein; Bruce machte ihn auch dafür verantwortlich, CREAM von Auftritt zu Auftritt gehetzt und nicht die notwendigen längeren Entspan - nungs phasen gegönnt zu haben, um in Ruhe neue Songs schreiben zu können. Ab Ende August tourte die Band in Groß - britannien. Zunächst war die Band mit 45 britischen Pfund pro Auftritt noch sehr preiswert zu haben. Die A-Seite der ersten CREAM-Single „Wrapping Paper“ hatte mit Bluesrock kaum etwas gemein, dafür aber die B-Seite „Cat’s Squirrel“ mit Bakers Schlagzeugsolo. Rück blickend be - zeich nete Baker „Wrapping Paper“ als den „größten Mist“, an dem er beteiligt war. Auf ihrer im Dezember 1966 in Groß britannien erschienenen LP „Fresh Cream“ war die Blues rock-Aus rich - tung jedoch eindeutig: sechs Cover von Blues - stücken (darunter so ausgezeichnete Versionen wie „I’m So Glad“, „Sleepy Time Time“ und „Spoon ful“) und fünf überwiegend von Bruce stammende Eigen kom po sitionen wie der mitreißende Song „N.S.U.“. Das Album hat eine solche Qualität, dass man Bruce-Stücke wie „Weird of Hermiston“ und „Hey Now Prin cess“ ausklammern konnte, die er Jahre später für Solo-Alben neu einspielte. Auf der 1992 inoffiziell herausgebrachten CD „Fresh Cream. The Alter native Album“ sind weitere bemerkenswerte Facetten der Band enthalten. Der Erfolg des nicht nur „frisch“ heißenden, sondern auch ebenso klingenden Albums in Großbritannien zog im Januar 1967 die US-Aus - gabe der LP nach sich. Dabei wurde der Blues „Spoonful“ gegen „I Feel Free“, die A-Seite der zweiten CREAM-Single und der erste Hit der Band, ausgetauscht. Bald waren CREAM damit beim Bremer Beat-Club zu Gast, leider nur mit einem Playback-Auftritt, was sich einige Monate später auch mit dem Song „Strange Brew“ wiederholte. Bereits im November 1966 waren CREAM zweimal Gast in BBC-Radioprogrammen, was auf der 2003 erschienenen CD „Cream. BBC Sessions“ verewigt wurde. Bemerkenswert ist dabei der zweite November-Auftritt. Clapton Nach Gigs in Großbritannien spielten CREAM unter anderem am 3. März 1967 im Stockholmer Konzerthus. Dieser Auftritt wurde in einer Dauer von etwa 25 Minuten mitgeschnitten und 2005 im DVD-Set „Cream. Their Fully Authorized Story“ als CD veröffentlicht. Er zeigt die bei den Stücken „N.S.U.“, „Stepping Out“, „Traintime“, „Cat’s Squirrel“ und „I’m So Glad“ präzise, frisch und energiereich spielende Band in ihrer Phase vor den langen Improvisationen. Um die LP „Fresh Cream“ in den USA zu promoten, organisierte Manager Stigwood dort Auftritte. Ab Ende März konnte die da noch unbekannte Band in der TV- Show von Murray the K nur wenige Songs spielen. Bei den letzten Auftritten mussten CREAM sich sogar auf nur ein Stück beschränken. Eine US-Tour war dies also nicht. Anfang Mai 1967 startete die Band in den New Yorker Studios ihres US-Labels Atlantic die Aufnahmen für ihr zweites Studio-Album, die für einige Tage für Auftritte in Großbritannien unterbrochen wurden. Die Schallplatten-Aufnahmen wurden Ende Mai abgeschlossen. CREAMs Hoff - nung, in Großbritannien als Die Supergroup punk - ten zu können, zerschlugen sich allerdings. Denn mittlerweile war Jimi Hendrix dort nach einem kometenhaften Aufstieg zum Superstar ge worden, der die Musikszene beherrschte. CREAMs einzigartige Erfolgsgeschichte begann daher mit ihrer ersten US-Tour, die Ende August 1967 in Bill Grahams Fillmore-Auditorium in San Francisco begann und den Ruhm der Band begründete. Hatten Baker, Bruce und Clapton zunächst ihre Songs live ähnlich wie im Studio aufgenommen gespielt, verlagerte die Band den Schwerpunkt ihrer Konzerte auf jam-artige Improvisationen. Mitunter war es keine Seltenheit, wenn CREAM in einer Stunde nur drei Stücke spielten. Als die US-Tour am 15. Oktober 1967 im Detroiter Grande Ballroom beendet wurde, waren sich alle einig, dass die Band sich auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität befand und den Bluessong „Spoonful“ in all seinen Facetten ausgelotet hatte; dieser Auf - tritt ist Anfang Februar 2018 als Radiomitschnitt veröffentlicht worden. Manager Stigwood erhielt freilich aus den USA die Nachricht, dass die CREAM-Tour „außergewöhnlich unökonomisch“ gewesen sei. Eine Ruhepause gab es für die Band nicht. Denn bevor sie von der Torunee zu weiteren Kon - zert- und Radio-Auftritten nach Großbritannien auf brach, startete sie in New York die Aufnah men für die dritte Studio-LP. Am 10. November 1967 musiker MAGAZIN 1/2018

STORIES 47 kam in Großbritannien endlich die langerwartete, von Felix Papalardi produzierte zweite CREAM-LP „Disraeli Gears“ mit den Highlights „Sunshine Of Your Love“ und „Tales Of Brave Ulysses“ auf den Markt. Sie ist in jeder Hinsicht ein musikalischer Meilenstein, der außerdem auf den damaligen Pfaden des Psychedelic-Rock sicher wandelte. Der Londoner Melody Maker war überwältigt: „Claptons Gitarre wirkt manchmal bedrohlich wie ein Maschinengewehr, manchmal auch geradezu unheimlich und überwältigend in ihrer Überzeugungskraft. Schlangenartig erreicht sie eine bislang unerreichte Tiefe in CREAMs variationsreichen und hypnotischen musikalischen Reisen.“ So dekoriert brach die Band einen Tag später zu einer Skandinavien-Tournee auf, wo sie bereits im März aufgetreten war. Auch hier wurden CREAM mit Lob überschüttet: „Sie sind gegenüber dem vergangenen Frühjahr noch besser und pointierter geworden. Claptons Fähigkeiten an der Gitarre können einen beinahe schon erschrecken, wenn er wie entfesselt seine 15-minütigen Soli abspult.“ Das hohe Lob hatte jedoch seinen Preis, den CREAM durch ständige Präsenz in der Öffentlichkeit zahlen mussten. Nach der Rückkehr aus Skandinavien und vor der Fortsetzung von Studio - aufnahmen für das dritte Album in New York vom 12. bis 15. Dezember 1967 mussten erneut Auf - tritte in Großbritannien absolviert werden, dabei wieder bei der BBC. Und nach dem Ende der New Yorker Studio-Aufnahmen spielten CREAM abermals Konzerte in den USA. Ende Dezember kehrten die müden Krieger in die Heimat zurück. Und wieder kehrte keine Ruhe ein, die die Band zum Ausspannen und zur Entwicklung neuer Songs benötigt hätte. Denn schon ab Jahres - beginn 1968 waren Gigs in Großbritannien vereinbart worden. Am 10. Januar wurde die Band in ihrem zeittypisch wilden Outfit im Londoner Revolution Club ohne Publikum für eine französische TV-Sendung gefilmt – eines der überraschend wenigen filmischen Dokumente aus CREAMS damaligen Tagen. Trotz der sterilen Atmosphäre spielte die Band gute Versionen von „Tales of Brave Ulysses“, „Sunshine Of Your Love“ und „Spoonful“. Erst 1993 war diese Aufzeichnung auf der DVD „Fresh Live Cream“ erhältlich. Am 23. Februar 1968 startete CREAMs zweite US- Tour, die vier Monate dauern sollte. Obwohl es Idee + Foto: Christian Raith · Agentur: www.milk-and-honey.de Jahre Erfahrung in Musikerversicherung Versicherungen ® für alle Eventualitäten® Eberhard, Raith & Partner GmbH · Assekuranz Makler Berger Straße 8 · 82319 Starnberg info@erpam.com · www.erpam.com

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