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Musiker Magazin 04/2016 – 01/2017

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Deutscher Rock & Pop Preis 2016 – Rückblick Deutscher Rock & Pop Preis 2017– Anmeldung Interview mit Carlotta Truman ALYZEE – Queen of Oriental Rock HÖRGERÄT – Rocken auf Deutsch – Interview mit dem Sänger Andy Link Geschichten van der Spree – Interview mit Vivian van der Spree DORIAN BLACK – Das Streben nach ewiger Jugend und den Wunsch, dass man zeitlos durch die Epochen schweben möchte Interview mit der Sängerin Kara Marie-Luise Cassar – Nach 40 Jahren Pause entdeckt sie die Rock-Musik wieder für sich und plant ihre letzte große Show Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 6: David Lindley – der Saiten-Wizard Das Aus für den Musikmarkt reißt eine Lücke Kammergerichtsurteil Berlin GEMA / Musikverlage – Interview mit Dr. Günter Poll Kreative müssen Einzelkämpfermentalität ablegen – Interview mit Bruno Kramm zu GEMA-Urteil

62 CD-REZENSIONEN jetzt

62 CD-REZENSIONEN jetzt der Mann am Mikrofon, hat an seiner Seite Stefan Pfaffinger (Bassgitarre), Carsten Enghardt (Drums), Toni Jablonski (Keys), Sven Hanke aka Doc (Gitarren) Musiker von Format. Produziert wurden sie von Fabio Trentini (Guano Apes, H-Blockx). Die Stadionhymne „The Game“ wird mit den Raps von Breezy effektvoll angereichert. Die Band selbst nennt das Motto Full Power Rock & Pop für „Right To The Top“. Treffender kann das Album mit dem Propellerflieger auf dem Cover nicht umschrieben werden. „Not Alone“ ist als herausragende Nummer zu nennen, auch als Single-Aus - kopplung veröffentlicht. Glyn klingt emotional, handelt es sich doch um einen persönlichen Song über den Herz infarkt seines Vaters. Der Song erinnert an Roxy Music in Bestform, deshalb auch fürs Radio eine Empfehlung. Main stream Rock aus einem Guss, E-Gitarren dominieren, melodiös mit Glyns kraftvoller Stimme das ist der rote Faden auf diesem Album. www.endfield.de C.S. melancholisch angehaucht, gefühlvoll setzt der Gitarrist sein Instrument ein. Er zeigt die Bandbreite der Gefühls - welt, ist dabei immer ausdrucksstark. Bei „King Of The Blues” und „Dreamer” tobt er sich noch mal richtig aus, zieht die Gitarrensounds, spielt vertrackte Soli, sodass man einfach mitschmachtet und jeden Ton genießt. Liebhaber solider Bluesmusik kommen bei dieser CD voll auf ihre Kosten. www.zedmitchell.com J.H. Sein Album „Autumn In Berlin“ lässt jedes Blueser-Herz höher schlagen. Von Südstaaten-Sound und Rhythm ’n’ Blues bis Balladen hat die Scheibe alles, was man von einer heißen Blues-Rock-Scheibe erwartet. Eine hervorragende Produktion macht jeden Song hörenswert. Dabei ragen Anspielem pfeh - lungen heraus: „Tears In Blue“, wegen eines Themas wie in „Still Got The Blues“ von Gary Moore. „Like You Do” wegen des Downtempo. Blues im Stile eines Billy Gibbons. Als Favorit kröne ich an dieser Stelle „Blue Heart“, das eine Knopflersche Kühle mit einer Neon schimmernden Ästhetik verbindet. So klingt Blues nur von absoluten Könnern, wie Zed Mitchell einer ist. www.zedmitchell.com C.S. ZED MITCHELL »Winter In Amsterdam« ANNA MAE »Let It Roll« Vorurteile über die Schweiz gibt es viele: Das Land der Nummernkonten, des Emmentalers und der dreieckigen Schokolade mit dem Gipfel. Dabei hat das Land schon immer eine lebhafte Musikszene, die gar nicht provinziell ist, sondern vielseitig, multikulturell und lebensfroh. Anna Mae ist ein zauberhaftes Geschöpf von Sängerin, die sich im Country und dem Chanson wohlfühlt. Ihre Vorzüge und Vorlieben hat sie auf eine EP gebannt und zeigt der Welt, wie die Schweiz musikalisch klingen kann. „Don’t Go Away“ ist ein Country-Song, der mitreißt und an die besten Zeiten mit einem Johnny Cash zu erinnern vermag. „Lead Me“ folgt mit ebensolcher Stimmung und Slide-Guitar-Begleitung. „It Is Love“ ist rhythmischer und umso mitreißender, dezent be - setzt, aber ungemein groovig. Eine hingebungsvolle Chan son- Darbietung ist „Redonne-Moi Ton Coer“, wie von Edith Piaf zelebriert. Dieses kleine feine Album der akademisch ausgebildeten Musikerin Anna Mae das ist der Gipfel ohne jedes Vorurteil! www.anna-mae.net C.S. ZED MITCHELL »Springtime in Paris« Vom ersten Ton bis zur letzten Note überzeugt der Aus - nahme-Gitarrist Zed Mitchell mit tollem Bluesrock. Er hat den Groove im Blut und verdient auch Geld damit „Money For My Blues“ beweist es. Beschwingt, hüpfend und dennoch lässig groovt sich Mitchell durch die 13 Tracks seines Solo-Debütalbums „Springtime in Paris“. Der Titelsong ist ZED MITCHELL »Summer in L.A.« Mit seinem verzerrten, prägnanten Gitarrensound und seiner Blues-Stimme entführt Zed Mitchell die Hörer seines Albums „Summer in L.A.“ nach Amerika. In Songs wie „Don’t Lie To Me“ und „It’s Killing Me“ legt er viel Gefühl. Mal virtuos, mal melancholisch, doch immer rockig und ausdrucks - stark zaubert er auf seiner E-Gitarre. Bluesig wird es bei „All Alone“ und „Silence“ Gänsehaut ist vorprogrammiert. Einfach die Augen schließen und die 14 Tracks des Albums genießen. Ganz leise mit sanftem Groove endet es mit „Somebody Told Me“. Auch wenn die CD bereits 2010 auf den Markt gekommen ist, lohnt es sich, ein Exemplar ab - zugreifen, denn sie darf in keiner Blues-Sammlung fehlen. www.zedmitchell.com J.H. ZED MITCHELL »Autumn In Berlin« Zed Mitchell zog es im Herbst nach Berlin. Dieses Album jedoch entstand 2013 in einem Studio in Essen. Mitchell ist für Größen wie Phil Collins, Tina Turner und Leslie Mandoki im Studio gestanden. Der Komponist und Sänger ist wohl der beste Saitenzauberer in Sachen Blues-Rock diesseits des Atlantiks. Das bemerkte wohl auch einer seiner Freunde, kein geringerer als B. B. King, und holte ihn als Support Act. Als musikalischer Tausendsassa ist Zed Mitchell wohl be - kannt, darüber hinaus einer der besten Gitarristen Europas. Seine Stimme umfasse fünf Oktaven, heißt es auf seiner Seite im Netz. Zwanzig Alben umfasst seine Diskografie. Auf dem jüngsten Werk beglückt er uns mit einer hervorragend aufgelegten Band in Blues-Rock-Besetzung. Seine Art und Weise, den Blues mit Rock zu vermengen, ist in den 70er-Jahren entstanden. Bald schon stand der aus dem früheren Jugoslawien stammende Gitarrist, Komponist und Sänger als Support von Deep Purple oder Focus auf den Bühnen. Er begründete in Belgrad die Schule für Rock- Gitarre. Alle namhaften Größen des Business hatten ihn ins Studio geholt: Mandoki, Lindenberg, Ramazotti, Tina Turner und sogar Pink Floyd machten sich seine Künste zunutze. Als Support für B.B. King gespielt geschenkt. Mitchell hat Lorbeeren, die ihn nicht zum Rasten einladen, reichlich gesammelt. Doch zum Album: Routiniert, dabei mit viel Herz und Blues klingt „Winter In Amsterdam“. Das Thema vom Titelsong erinnert gerne an die Traveling Wilburys. Etwas rauer klingt Mitchells Stimme hingegen dann doch. In „One Day At A Time“ demonstriert er Blues-Boogie- Standard at it’s best. “I Didn’t Forget You“ besticht durch akustisches Fingerpicking und Bluesfeeling, wie aus dem Blues Heaven, und erinnert an Eric Clapton. Als Fazit bleibt hängen: Höchste Ansprüche erfüllt, tolle Scheibe und Mitchell live schauen! www.zedmitchell.com C.S. JANET M. CHRISTEL »Three Ships« „I saw 3 ships come sailing in … on Christmas Day …“, klingt’s aus glockengleicher Stimme der Sängerin Janet M. Christel. Im schottischen Dialekt und völlig authentisch hei- musiker MAGAZIN 4/16 | 1/17

CD-REZENSIONEN 63 matverbunden trägt sie in dezenter Art und originaler Be - setzung vor. Sie studierte Germanistik und englische Literatur, und es überkam sie Heimweh, was sie zu Gesang und Rezita - tion in ihrer Heimatsprache brachte. Ihre Band bildet Chöre und setzt Gitarre, Ukulele, Akkordeon, Whistles, Querflöte, Dobro, Saxophon und einen Electric-Upright-Bass ein. Die Musiker verstehen es, die zentrale Rolle von Janets Gesang bestens zu transportieren. Das Album ist oft traditionell, mit nur leichten Pop-Anleihen gefühlvoll umgesetzt. Selten entgehen mir Details: Hat Cat Stevens etwa „Morning Has Broken“ schlicht von „Child In The Manger“ übernommen? So, wie dieses wunderschöne Stück, handelt es sich bei den Stücken auf dem Album weitgehend um Traditionals. Das Album kann zu besonders feierlichen Abenden gehört und zur besten Teezeit genossen werden nicht nur zur Weihnachtszeit. www.janetmchristel.com C.S. Frida Hildebrand kommt die Literatur in Korrespondenz mit der Klassik aus den Keyboards von POND. Das Album enthält zwei CDs und trägt den Untertitel Poesie & Klassik. CD 1 mit den Texten zur Musik vorgetragen von Rundfunk - sprecher Frank Schröder. Zu den Texten werden unter anderem bekannteste klassische Werke von Beethoven, Bach und Grieg gespielt. Auf CD 2 ist die Musik pur enthalten. „Die Erinnerung ist eine holde Fata Morgana, die uns die glücklichsten Tage unseres Lebens in verklärtem Lichte zeigt“, lässt uns die Autorin wissen, so auf dem Cover verewigt. Ein Kleinod aus dem ganzen Werk, das POND uns hier präsentiert. Erstaunlich, wie transparent und analog so eine Darbietung klingen kann! Mit seinen Ideen ist es nicht verwunderlich, dass POND, das Ein-Mann-Electronic-Projekt immer mehr Anhänger findet. www.ponderosa-records.de C.S. lege ich die schlichte CD ein und staune nicht schlecht, als Klänge im Cool-Pop-Stil der 80er erklingen. „Follow Your Star“ eröffnet und erinnert halb an Marillion und halb an Eric Carmen. Viel Delay verhilft den Songs zu einer melancholischen Stimmung. Gitarren heulen von Ferne, Piano pulsiert, Hammond wärmt, ein Sax überrascht. Synthies bauen sich analog oder digital auf und ab und transportieren den Song „Like Desert“. Die Songs schweben irgendwo zwischen Kosmos und progressiver Rock-Pop-Attitüde schmeichelnd ins Gehör. In seinen besten Momenten wie einst bei Barclay James Harvest, wie gehört in „After Midnight“. Anspieltipp wegen des tollen Chorus: „Under My Skin“. Romantik pur und ein bisschen süßer Bombast. www.creach.me C.S. BERÜHRT BAND »Here We Are« Chris Mainfield, Thomas Rittmeyer und Alexander Martin, zusammen als „Berührt Band“ bekannt, bringen mit „Here We Are“ ein Mini-Album heraus. Acht Tracks umfasst ihr neues Werk, enthält Radio- und Unplugged-Versionen. Der Bandname ist Programm die Musik berührt. Gefühlvoll, leicht, einfach schön zum Träumen beginnt der Kurztrip. Bei „Here We Are” wird tiefe Sehnsucht deutlich, wenn die drei Musiker „Want to be free“ singen. Dabei plätschert der Song trotzdem wie ein sanfter Fluss seine 3.45 Minuten dahin. „We Fly So High” und „Meine Insel” kommen schneller und fetziger daher, besonders die tollen E-Gitarren-Parts überzeugen. Insgesamt ein solides Mini-Album, das Freun - den dezent-rockiger Musik Freude machen wird. www.beruehrtband.de J.H. POND »Edelweiß« Das POND-Shuttle ist wieder auf Kurs in Richtung Zukunft. Wolfgang „Paule“ Fuchs hat nach seinem meisterlichen Projekt „Gemälde einer Vernissage“ mit dem Album „Edel- weiß“ nachgelegt. Hintergrund ist, erneut eine Verbindung von Kunstformen zu finden. Auf Grundlage eines kleinen, vergilbten Büchleins mit Prosa der verstorbenen Autorin Elise GÖTZ WIDMANN »Sittenstrolch« Mit gewohnt witzigen Texten und beschwingter Gitarren - musik singt Liedermacher Götz Widmann davon, dass Deutsch land mehr Latinas braucht, kotzt sich in bester Punkmanier über digitalen Burnout aus, erzählt à la französischer Chanson, wie ihn eine „Burkiniqueen“ fasziniert. Widmann spricht Gesellschaftliches an, beschreibt All - tägliches, Humorvolles, Skurriles. Dabei erhebt er nie mahnend den Zeigefinger, sondern betrachtet es mit einem Augenzwinkern. Gerade deshalb regt doch mancher Text zum Nachdenken an. Das Album ist sowohl thematisch als auch musikalisch abwechslungsreich. Schade, dass die Texte nicht im Booklet abgedruckt sind. Dafür gibt es aber ein kleines Poster mit dem grimassenschneidenden Widmann. www.goetzwidmann.de J.H. CREACH »Decisions« Ein Gesicht, der Schriftzug CREACH ohne A-Strichlein, nur als Satteldach, und der Titel „Decisions“. Simpel. Einfach. Auf das Wesentliche beschränkt. So sieht das Album von Dr. Olaf Kreichgauer aus. Ob die Informationen bewusst dünn gesät sind, vom Protagonisten, der Profimusiker laut Info ist, bleibt sein Geheimnis. Der Aura des Unbekannten folgend, FALK »Skizzen« Hintergründig, nachdenklich, scharfsinnig, humorvoll Lieder - macher Falks neues Album „Skizzen“ zeichnet Augen blicke und Gedanken nach. In „Psychologin“ klagt der Protagonist, dass sein Frau ihn ständig analysiert, fährt also im nächsten Song lieber nach Madrid, wo ja alle Deutschen hinfahren, erlebt aber eine chaotische Reise mit Hanna und Kai. Bei Falk stehen klar die Texte im Vordergrund, die Gitarre ist eher Hintergrundgeschrammel. Das ist gut, denn so kommen die pointierten Formulierungen besser hervor. Obwohl noch recht jung, muss er sich nicht hinter seinem musikalischen Ziehvater Götz Widmann oder anderen Liedermachern wie Hannes Wader, Reinhard Mey oder Bodo Wartke verstecken. Besonders witzig wird es mit Blasmusik beim „Männer club“, ruhig und (un-)sinnlich bei „Weihnachtslied“. Mit 16 Lie dern hat Falk ein weiteres tolles Album hingelegt. Man kann sich auf mehr freuen. www.liedermacherfalk.de J.H. RECHTSANWALT WOLFGANG KRÜGER Wir beraten Sie in allen Fragen mit Bezug zur Musik- und Veranstaltungsbranche: GEMA, GVL, Umsatzsteuer, Namensrecht, Vertragsrecht, Markenrecht etc. Weg beim Jäger 75 | 22453 Hamburg Fon. 04057008781 | wolfgangkrueger44@googlemail.com

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