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Musiker Magazin 04/2016 – 01/2017

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Deutscher Rock & Pop Preis 2016 – Rückblick Deutscher Rock & Pop Preis 2017– Anmeldung Interview mit Carlotta Truman ALYZEE – Queen of Oriental Rock HÖRGERÄT – Rocken auf Deutsch – Interview mit dem Sänger Andy Link Geschichten van der Spree – Interview mit Vivian van der Spree DORIAN BLACK – Das Streben nach ewiger Jugend und den Wunsch, dass man zeitlos durch die Epochen schweben möchte Interview mit der Sängerin Kara Marie-Luise Cassar – Nach 40 Jahren Pause entdeckt sie die Rock-Musik wieder für sich und plant ihre letzte große Show Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 6: David Lindley – der Saiten-Wizard Das Aus für den Musikmarkt reißt eine Lücke Kammergerichtsurteil Berlin GEMA / Musikverlage – Interview mit Dr. Günter Poll Kreative müssen Einzelkämpfermentalität ablegen – Interview mit Bruno Kramm zu GEMA-Urteil

10 FESTIVAL 34.

10 FESTIVAL 34. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2016 Fast 80 Bands in sieben Stunden auf einer Bühne das ist nicht nur wahnsinnig abwechslungsreich, sondern auf liebenswürdige Weise auch ganz schön verrückt. Und so ist der „Deutsche Rock & Pop Preis“ (DRPP) eine liebenswürdig-verrückte Veranstaltung, bei der Nachwuchsmusiker im olympischen Sinne um den Sieg kämpfen. Ohne Hauen und Stechen, dafür mit viel Herzblut und Liebe zur Rock- und Popmusik. Am 10. Dezember 2016 war es wieder soweit. Der Deutsche Rock & Pop Mu - siker verband (DRMV) lud zum Wettbewerbs- Marathon. Was da so alles abging, zeigt hier das Musiker Magazin im Detailprotokoll: 11.37 Uhr: Zahlreiche Musiker warten vor der Tür und drängen bei Öffnung um kurz nach 12 Uhr ins Foyer. Währenddessen werden im Saal beim Soundcheck letzte Feinheiten abgestimmt. Hinter den Kulissen fiebern die Helfer dem Start - schuss entgegen, bereiten Künstler garderoben und die Verpflegung für die Jury, ca. 50 Helfer und Gäste vor. 12.03 Uhr: Thorsten Schmidt von von der Firma Sonor, „Sechserpack“ und „Lahntal musi - kanten“, bekannt für tolle Schlager, Rock, coole Sprüche und Witz begutachtet die Halle. Dieses Jahr steht er aber nicht als Kandidat auf der Bühne, sondern bewertet als Juror die Acts. Als DRPP-Initiator Ole Seelenmeyer ihn fragte, ob er dazu bereit sei, war ihm sofort klar: „Das mache ich.“ Denn: „Das Konzept vom DRPP ist gut, weil eine große musikalische Bandbreite abgebildet wird.“ Dem Musiker gefällt vor allem, dass es nicht um Geld-Preise geht, sondern einzig darum, jungen Bands eine Plattform zu bieten, ihre Musik zu präsentieren. „Das ist Rock ’n’ Roll wie früher“, sagt Thorsten. „Alles ist völlig locker, ungezwungen und trotzdem gut organisiert.“ Seine Aufgabe als Juror nimmt er ernst: „Man muss seine privaten Hörvorlieben ausblenden und nach objektiven Kriterien bewerten.“ 12.35 Uhr: Letzter Soundcheck mit ALYZEE, die als Erste auftreten wird. Thorsten lauscht mit Kaffee in der Hand und prüft, ob der Schlag zeug- Sound gut ist. Denn die zwei Schlagzeuge hat seine Firma (Sonor) gestellt. 13.41 Uhr: Start des 34. Deutschen Rock & Pop Preises. Ole Seelenmeyer bedankt sich bei allen Musikern: „Ihr lasst die Rock- und Pop musik weiterleben. Heute steht ihr im Mittelpunkt.“ 14.15 Uhr: ALYZEE eröffnet rockig-orientalisch den Band-Marathon auf der Bühne. 14.48 Uhr: KESH hat gerade eine elektrisierende Performance abgelegt und gezeigt, wie wahn sinnig toll es klingt, wenn man Rap mit

11 Funk, Blues und Pop mischt. „Der Sound war super“, sagt der smarte Mittzwanziger. Er hatte vorher nur ein Problem: „Wir passen in keine Kategorie so richtig rein, weil wir alles mit Rap mischen.“ Der Jury gefiel der Auftritt; am Ende gab es den dritten Platz in der Kategorie „Pop“. 15.12 Uhr: Lag es am Bandnamen? Bei „Reset“ streikt die Anlage, muss neu gestartet werden. Die Techniker von „bst“ sind super schnell, dieser kurze Aussetzer bleibt die einzige Panne. Eine tolle Leistung bei knapp 80 Bands in zehn Stun - den! 15.44 Uhr: Als letzte Band im Bereich „Pop“ treten die beiden poppigen Rapper von „Laut- stärkA“ auf. „Wir sind keine bösen Rapper, sondern haben uns bei der Krankenpfleger-Aus - bildung kennen gelernt“, sagt Alex. Dafür, dass sie ihren ersten Auftritt überhaupt absolvieren, kommen sie erstaunlich gelassen rüber. Patrick: „Wir haben Sonnenbrillen auf, damit wir nicht die vielen Leute sehen.“ 15.55 Uhr: Für die Jury beginnt ein Kraftakt: 29 Solo-Künstler und Bands treten nonstop in der Kategorie „Singer/Songwriter“ an. 16.36 Uhr: An der Instrumentengarderobe kleiden sich Günter Ermann und Michael Schank - weiler ein. Obwohl Günter schon seit mehr als 40 Jahren Musik macht, ist er zum ersten Mal beim DRPP dabei. „Wir sind zwar keine Nach - wuchskünstler mehr, aber ich habe bisher nur gecovert.“ Seit knapp zwei Jahren schreibt er eigene Songs, meist auf deutsch, manche mit fränkischem Dialekt. Vom Wettbewerb ist er be geistert: „Die Bandbreite ist erstaunlich. Bei jedem Künstler sprüht das Engagement aus dem Körper.“ 16.52 Uhr: Jenny Bright fällt ein Stein vom Herzen. Gerade hat sie ihren Auftritt hinter sich. „Sonst spiele ich in Cafés und Bars; die große Bühne war voll cool.“ Sie war nicht die einzige Jung-Musikerin, die sich beweisen musste. DIE HAUPTGEWINNER: • APRIL ART WWW.APRILART.DE • SUPERUSE WWW.SUPERUSE-MUSIC.COM • DI MARI WWW.DIMARI-MUSIK.DE • LINDA SCHINKEL WWW.LINDA-SCHINKEL.DE • MANDRAGORA THURINGIA WWW.MANDRAGORA-THURINGIA.DE • COUSCOUS WWW.COUSCOUSMUSIC.COM • NOBODY KNOWS NOBODYKNOWS.DE 18.47 Uhr: Auch die Alternative-Rocker von CONFUSED HEAD standen noch nicht auf so großer Bühne. Sie eröffnen den rockigen Teil des Abends die Kategorie „Hard Rock/Alter na - tive“. Schöne Geschichte: Weil sich der Gitarrist die Hand gebrochen hat, springt der Vater vom Drummer ein. Er greift in die Saiten, dass es eine Freude ist! 18.51 Uhr: Ein Raunen geht durch den Saal, als für FAHRENHEIT 212 vier beklebte Ölfässer auf der Bühne platziert werden. Die vier Hard- Rocker werden von vier „Sambakids“ percussionistisch begleitet. Das Lied „Vaka teatea“ drückt die Zuhörer in die Sitze, so viel Wumms hat es. „Der Text stammt von den Maori der Oster insel“, sagt Oliver Kranz. Die Rocker machten extra eine Reise dorthin, gaben als erste euro päische Band ein Konzert auf der Insel. Trotzdem war der Auftritt beim DRPP eine Heraus forderung. „Du hast nur drei Minuten Zeit, musst auf den Punkt genau da sein. Das ist Adrenalin pur“, sagt Oliver. Aber es hat sich gelohnt: Platz Zwei der Kategorie „Hard Rock“ geht an FAHRENHEIT 212. 18.56 Uhr: Interessanter Anblick: „Mandragora Thuringia“ treten in Wikinger-Gewändern auf. Mit ihrem Epic Folk Metal fallen sie auf, bereichern das ohnehin bunte Programm. Ursprüng - lich eine reine Rock-Cover-Band sind sie nun mittelalterlich mit Dudelsack unterwegs. Größte Herausforderung beim DRPP: „Es war eigenartig,

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