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Musiker Magazin 04/2016 – 01/2017

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42 STORIES »David

42 STORIES »David Lindley ist ein Mittler zwischen Erde und Himmel, Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West,Whisky und Sho-Chu.« Album „Graceland“ afrikanische Musikanteile mit Mainstream kombiniert. Lindley und Kaiser hingegen spielten mit madegassischen und norwegischen Musikern einfühlsam deren Musik, was freilich nicht Mainstream-tauglich war. Ein empfehlenswertes Album ist außerdem „Wheels Of The Sun“ des Japaners Kazu Matsui aus dem Jahr 1993, auf dessen Cover es „featuring David Lindley“ heißt. Entgegen den Vermutungen ist „Wheels Of The Sun“ allerdings kein „Japan- Album“. Es enthält schöne Musik, die sich keiner be stimmten Richtung zuordnen lässt und bei der Asien, Orient, Karibik und USA musikalisch zu verschmelzen scheinen, eingeflochten dabei Reggae und Zydeco. Lindley, der sich ganz in den Dienst des Projektes gestellt hat, spielt auf allen Stücken mit, meistens auf der Slide-Gitarre. Der Song „Cargo and Oyster“ hätte sogar gut auf ein El-Rayo-X-Album gepasst, und auch „Bakemono Shuffle“, wenn Lindley anstelle von Matsuis Shakuhachi (eine japanische Flöte) ge - sungen hätte. Über Lindley sagt Matsui im Booklet der CD: „David Lindley ist ein Mittler zwischen Erde und Himmel, Vergangenheit und Gegen wart, Ost und West, Whisky und Sho-Chu (hochprozentiger japanischer Schnaps).“ Vor allem hat Lindley weiter solo gearbeitet, nun aber seine Live- und Studio-Alben in eigener Regie produziert und vertrieben. So konnte er ohne Produktionszwänge von dritter Seite und ohne Kompromisse nach Belieben seine Musik präsentieren. Meistens spielte er im Duo, zu nächst mit dem palästinensischen Percussionisten Hani Naser („Playing Real Good“ und „Playing Even Better“ von 1993 und 1995) und dann fast immer mit dem Drummer Wally Ingram (ab „Twango Bango Deluxe“), der sich mit seinem Facetten - reichtum für Lindley als Glücksgriff herausstellte. Aus dieser Zusammenarbeit ist zum Beispiel der Reggae-Slide-Song „Cat Food Sandwiches“ entstanden, weil man den beiden nach ihren Kon - zerten gelegentlich ungenießbares Essen vorsetzte; bei seinen Auftritten beschwert Lindley sich manchmal ausführlich und sehr unterhaltsam darüber. Ingram und Lindley klangen wie eine komplette Band. Seine Slide-Gitarren hatte Lindley dafür mit einer dicken Bass-Saite bestückt und ersetzte dadurch den Bassisten. Neben Lap-Steel- Gitarre und Weissenborn Hawai-Gitarre spielte Lindley meisterlich unterschiedliche Saiten-In stru - mente wie Bouzouki, orientalische und asiatische Langhals lauten, die 12-saitige türkische Chum bush und Zithern. Bis 2007 hat er außer den beiden Cooder-Lindley-Family-CDs sieben Alben selbst veröffentlicht, zuletzt „Big Twang“, und mitunter waren Gastmusiker mit von der Partie. Lindleys Reper toire, manchmal mit Ausflügen in orientalische Klänge, ist ebenso breit gefächert wie vielschichtig und bietet zahlreiche Perlen, mit denen der Aus nahmemusiker seine Zuhörer auf hohem Niveau und mit großer Spielfreude unterhält. Das Album „Twango Bango III“ (2003) zum Bei spiel enthält viele druckvoll-treibend gespielte Stücke, allen voran den „Metagrinder Blues“, bei dem Lindleys Tochter Rosanne ihren Vater als beachtliche Leadsängerin ablöst. Mit dem federleicht gespielten Reggae „Tokyo Bootlegger Man“ nehmen Lindley und Cooder Bootlegs aufs Korn; Lindley und Ingram nannten sich für dieses Album Los Chromasomés Ely Rayo X y El Rayo Y. 2000 waren in Zusammenarbeit mit Lindley beim Berliner Label Ulftone unter dem Titel „El Rayo-X Live!!“ sogar noch Konzertaufnahmen herausgekommen, die fast alle 1986 entstanden sind, dabei Songs, die man auf keinem anderen El-Rayo-X- Album findet! Eine Reunion wird es jedoch wohl nicht mehr geben. Aber immerhin tourt Lindley 2016/17 wieder solo, und dabei werden die Be - sucher bestimmt auf ihre Kosten kommen. NÄCHSTE FOLGE: JIMI HENDRIX DAS UNERREICHTE GENIE TEXT: DR. NORBERT APING WEB: WWW.DAVIDLINDLEY.COM FOTOS: CC | ROB BRUCE; K8 FAN; SCHORLE DR. NORBERT APING Geboren 1952, Buchautor und Leiter des Amtsgerichts in Buxtehude. musiker MAGAZIN 4/16 | 1/17

E D I T A B L E 100 editable presets :… Old School Slapback/ Ambience/ JVM Drive/ American 60 ‘’s/ 70’s Blues/ DSL Clean Vertrieb für Deutschland und Österreich: MUSIK MEYER GmbH, Postfach 1729, 35007 Marburg, www.musik-meyer.de Vertrieb Schweiz: MUSIK MEYER AG, Spitalstraße 74, CH-8952 Schlieren, Schweiz, www.musikmeyer.ch

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