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Musiker Magazin 04/2015 – 01/2016

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Rückblick – Deutscher Rock & Pop Preis 2015 Anmeldung –Deutscher Rock & Pop Preis 2016 SO IZZY – Interview THE JUKES – Deutscher Rock-Preisträger 2015 Petti West – Singen für die Seele Abi Wallenstein – „Vater der Hamburger Blues-Szene“ Berlin Syndrome – Indie-Postrock mit einem düsteren Hoffnungsschimmer Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 4 – Die Beatles Flutepower Cordelia Loosen-Sarr – Living flutes with heart & soul Michael Mellenthin – Ein Leben voller Musik MS SINGER’S SWINGERS – Berlin’s 1st Swing-Fusion Orchestra Session Pro – Alexander Schad berichtet von den besonderen Herausforderungen und seiner Liebe zu Veranstaltungstechnik Hätt’ ich bloß nicht gefragt! – Wer selbst gemachte Videos mit Musik unterlegen will, braucht die Nutzungsrechte daran

10 FESTIVAL 33.

10 FESTIVAL 33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2015 Wenn rund 1000 Musiker aufeinandertreffen, ist Chaos eigentlich vorprogrammiert. Doch der Deutsche Rock & Pop Preis (DRPP) 2015 lief erstaunlich geordnet ab. Am 12. Dezember wurden zum 33. Mal Nachwuchskünstler ausgezeichnet. Und zwar in 125 Kategorien. Knapp 75 Bands und Solisten traten beim Finale in der Siegerlandhalle in Siegen auf. Sie begeisterten mit ihren Songs Jury und Publikum. Doch was passiert eigentlich backstage? Wer begleitet die Musiker zu ihren Räu - men? Wer zeigt ihnen den Weg zur Bühne? Wer ist für die Video-Übertragung zuständig? Wer sorgt dafür, dass jede Band per Trailer an - gekündigt wird? Wer versorgt das Team? Das Musiker Magazin war in der Siegerlandhalle überall, wo Künstler, Jury und Helferteam auch waren. Ein paar Eindrücke: „Hast du schon Berlin Syndrome gesehen? Die sind bald dran.“ „Kannst du bitte gucken, ob im Jury-Raum noch genügend Getränke und Brötchen sind?“ „Weißt du, wo Ole ist?“ Diese und weitere Fragen schallen durch die Flure im Backstage-Bereich. Rund 50 Helfer, zumeist Jugendliche, sorgen dafür, dass die Veranstaltung reibungslos abläuft. Eine von ihnen ist Diane. Sie ist seit mehreren Jahren Mitorganisatorin des DRPP. Dieses Mal kümmert sie sich um die Juroren. Andere Helfer sorgen dafür, dass die Bands rechtzeitig in ihre Künstlerkabinen kommen. Dort haben die Musiker etwa 20 Minuten Zeit, bis sie von „Yogi“ den Gang entlang zur Bühne gebracht werden. Dort erleben sie den Auftritt der Musiker, die vor ihnen auftreten, mit. Sobald der letzte Ton verklungen ist, huschen Techniker auf die Bühne, trennen Kabel von Effektgeräten, schließen die Instrumente der nächsten Band an. Währenddessen verlässt eine Band die Bühne, die nächste positioniert sich, beantwortet nebenbei ein paar Fragen der Mo de - ratorin. Einer der Techniker gibt das Zeichen „Daumen hoch“ der nächste Act kann beginnen. Im Hintergrund bezieht schon ein anderer Künstler Stellung. In seine Künstlerkabine wird gerade wieder eine Band gebracht. So geht das die ganze Zeit: Eine Band ist auf der Bühne, eine wartet dahinter, drei bereiten sich in den Künstlerkabinen auf ihren Kurzauftritt vor. Viele weitere sind im Foyer, stärken sich, knüpfen Kontakte oder geben schon einmal ihre Instrumente bei Florian an der Instru men - ten garderobe ab. Die Musiker loben die Atmosphäre. „Das Be - sondere beim Festival ist das Flair. Man trifft viele Kollegen aus unterschiedlichen Genres“,

11 sagt Torsten von der Band Sechserpack. „Das ist das Schöne. Es ist so offen.“ Knapp 980 Künstler und Bands hatten sich für den DRPP beworben. Das sind etwa 50 mehr als im Vorjahr. Alle mussten angehört, bewertet und die besten eingeladen werden. Beim ersten Festival vor 33 Jahren damals hieß es noch „Bundesrockfestival“ hatten sich rund 30 Bands beworben. Zehn schafften es seinerzeit ins Finale. Seitdem kommen jährlich mehr Musiker zusammen, um sich der Jury zu präsentieren und gemeinsam sich und die Musik zu feiern. Ole Seelenmeyer, Initiator des Fes ti - vals: „Einmal pro Jahr kommen die Musiker im besten olympischen Geist zusammen. Keiner ist ausgeschlossen. Die Künstler stehen im Mittel punkt.“ Dies sei der grundlegende Un ter - schied zu allen anderen Musikwettbewerben. Jeder Künstler hat fünf Minuten Zeit, sich zu präsentieren. Inklusive An- und Abmoderation, Bühnenumbau und Verkabelung. Dass da vor allem die Techniker ins Schwitzen kommen, ist klar. „Die größte Herausforderung ist, dass wir im Zeitplan bleiben“, sagt Techniker Leon. Sein Kollege Alex ergänzt: „Wir müssen Instrumente aufbauen und umstellen, Drumsets wechseln.“ Kaputte Effektgeräte oder falsch angeschlossene Kabel führen zu Verzögerungen. Diese liegt am Ende des Festivals bei gut einer halben Stunde. Für fast zehn Stunden Dauer auf - tritt ist das eine beachtliche Leistung des Tech - nik teams. Denn wie Ole Seelenmeyer es ausdrückt: „Musiker sind schwierig. Die haben alle ihren eigenen Kopf.“ Die Moderatoren wechseln sich ab. Auch die Juroren haben zwei Teams gebildet. Denn keiner kann zehn Stunden am Stück konzentriert Musik hören und bewerten. Das Kamerateam und die Techniker, aber auch die Küchenleute haben hingegen keine richtige Pause. Ronja und Benjamin sitzen die ganze Zeit am Bild schirm, geben ihren Kameramännern und -frauen DIE HAUPTGEWINNER: • THE JUKES FACEBOOK.COM/THEJUKESMUSIC/ • DEXICO FACEBOOK.COM/DEXICO.OFFICIAL/ • ROBERT MIETZNER WWW.MIRO-ENTERTAINMENT.DE • SO IZZY WWW.SOIZZY.DE • MAGISTARIUM WWW.MAGISTARIUM.ORG • BERLIN SYNDROME WWW.BERLINSYNDROME.COM • VOICES OF SUNRISE WWW.VOICES-OF-SUNRISE.DE • ANNINA STRUVE & HUGOONION WWW.HUGOONION.DE Anweisungen, bestimmen, welches Videobild gerade mitgeschnitten wird. „Ich mache das seit drei Jahren“, sagt Ronja. „Das ist relativ entspannt. Ich sitze ja nur. Die, die mit den Hand - kameras unterwegs sind, haben einen anstrengenderen Job.“ Julia und Manuela belegen derweil in der Küche unentwegt Brötchen, schneiden Gemüse, kochen Suppe, Tee und Kaffee. Für jeden, der bei ihnen Pause macht, haben sie ein paar nette Worte. Die Küche wird so zum Treffpunkt aller. Seit acht Jahren ist Julia für die Versorgung der Helfer auf dem Festival verantwortlich. Sie weiß deshalb, was gebraucht wird und woran sie denken muss. „Ich muss aufpassen, dass alle zu essen und zu trinken haben“, sagt sie. „Jury, Technikteam und Moderatoren müssen immer etwas ge - bracht bekommen, weil sie ihre Posten nicht verlassen können.“ Ein Künstler nach dem anderen tritt auf, performt einen Song und verlässt den Back - stagebereich. Viele setzen sich dann in den Saal, hören den anderen Bands zu. Alex Hirsch sagt: „Es ist auffällig und erstaunlich, dass alle Newcomer sind. Wir haben hier keinen be - kann ten Namen gesehen.“ Ihm gefällt die Atmosphäre. Da ist er nicht der einzige. „Die Stimmung ist gut. Es ist sehr friedlich. Alle kommen miteinander klar. Es ist alles perfekt“, finden die Jungs von Unlimited. Herr Witte sagt: „Das Festival ist sehr spannend, weil es

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