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Musiker Magazin 03/2013

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Leslie Clio – „Meine Lieder sind reine Reflexion“ Lisa Fitz – „Der lange Weg zum Ungehorsam“ Eclipse Sol-Air – Eine Prog-Rock-Band will ohne Major-Deal hoch hinaus Fernsucht – Deutscher Pop-Preisträger 2012 Safiya – The Orient meets the Occident30 René Ulbrich – „So weit so nah!“ GEMA: Rechtsstaatswidrig? GEMA-Petition – Beschlussergebnis Deutscher Bundestag Das Groovephänomen – eine Analyse Führungsstile in Bands – Braucht jede Band einen Bandleader? Was ist eigentlich eine Band juristisch betrachtet

16 STORIES »Ich werde

16 STORIES »Ich werde wahrscheinlich immer mal wieder ausbrechen und irgendwas Grenzwertiges oder Verrücktes tun, was mir persönlichen Spaß macht – einfach auch deshalb, weil mir ein reines Kabarettisten-Dasein mit einem dauererigierten Zeigefinger zu öde wäre.« stellen und sagen: Schrei mal laut, als ob dich jemand prügeln würde – oder lach laut wie eine Irre – und jetzt heule, als ob jemand gestorben wäre. Das mach ich dir ohne Anlauf. MM: Du schreibst die Texte für deine Büh nenprogramme weit - gehend selbst. Küm merst du dich auch um die Inszenierung? LISA: Beim Kabarett gibt es keine große Ins ze nie rung. Man steht, wie auch als Musiker/in, meist an einem Ort oder rennt bisschen hin und her – sitzt auf dem Barhocker oder beim Tisch und spricht oder singt. Oft renn ich in die Zuschauer runter und mache Kaspereien. Als Schauspieler brauchst du eine Inszenierung, als Kabarettist/ Musiker eher nicht. Aber ich arbeite immer wieder mit Patrizia Moresco, einer Comedian-Frau, früher Chefin der Truppe Shy Guys, jetzt Solo künstlerin, die guckt dann auf meine Werke, macht nötige Text-Striche und hilft mir, meine Nummern auf die Bühne zu bringen, mit Tipps für Mimik, Gesten und Gags. Es ist wichtig, dass das Pro gramm von außen gesehen und beurteilt wird (von einer Person des Vertrauens), bevor es vor ein Publikum kommt. Man sieht sich ja selber nicht – außer man macht ein Video, das lässt einen aber u. U. verzweifeln – also besser ein/e Regisseur/in. MM: Was darf bei einer guten Bühnenshow auf keinen Fall fehlen? LISA: An erster Stelle eine gute Tontechnik und gutes Licht. Ich arbeite mit meinem Techniker Alfred Hofmaier aus Regensburg nun schon fast 30 Jahre zusammen. Ist das nicht toll? Da hat’s auch mal gerappelt in der Kiste und es wurde gefetzt, aber er kennt mich bis in meine hinterste Stimmbandritze, und wenn ich heiser oder angeschlagen bin, fühle ich mich bei ihm sicher aufgehoben. Er nimmt mir eine Menge Stress ab, wenn er dabei ist. Mein Lebens - partner Peter fährt als Tourleiter, Chauffeur und Lichttechniker mit, das spart Verschleiß. Und weil er mich hübsch haben will, kann ich mich auch auf allerbestes Licht verlassen. Beide Männer sind über 1,90 groß, tolle Burschen, da fühlt man sich in guten Händen und absolut sicher. Viele etablierte Ka ba rettisten-Kollegen fahren hier das Sparpro gramm und sind solo unterwegs – aber ich ge nieße diesen professionellen Service. Er sorgt dafür, dass ich als Künst - lerin nicht ausbrenne und langfristig haltbar bleibe. Und wenn du schaust, wer von den älteren Kollegen nach 40 Jahren noch auf der Bühne steht, alkohol- und drogenfrei und nach wie vor im Fern sehen präsent ist, da wird es dünn mit der Auswahl. Gleichaltrige Kolle gi nnen gibt’s gar keine, weil ich lange Jahre die einzige Kabarettistin war. musiker MAGAZIN 3/2013

STORIES 17 MM: Hast du ein Rezept gegen Schreibblo - ckaden? LISA: Ich habe nie Schreibblockaden, ich kenne das nicht – ich finde das neurotisch. Man setzt sich hin und schreibt – und das ist eben mal schlechter und mal besser. Man speichert es ab und wenn es einem später nicht gefällt, dann löscht man es. So what? Man soll nicht so ein Buhei um seine “Kunst“ machen. Wenn ich einen schlechten Tage habe, mies drauf bin, aber un - bedingt schreiben will, dann lese ich ältere Texte von mir oder höre mir eigene Aufnahmen an, die ich gut finde. Dann bin ich schnell wieder drin. Und: der Spruch für Autoren und Komponisten: „You can fix it later.“ (Den Satz habe ich von Sandrina Sedona aus München, die ich jedem als Gesangscoach ans Herz legen kann. Es ist noch niemand von ihrem Coaching ge kommen, der keinen Quantensprung erlebt hätte!) „You can fix it later“ heißt, du kannst deinen Song oder Text später immer noch reparieren und op ti mie - ren. Es muss kein Wunderwerk ad hoc vom Himmel fallen. MM: Jedes deiner Bühnenprogramme steht unter einem zentralen Thema. Wie entscheidest du dich für eine Thematik? LISA: Das ist immer ein längerer Prozess mit den Fragen: Was liegt mir zurzeit am Herzen? Was davon könnte auch andere Menschen interessieren? Welches Thema ist noch nicht von Kollegen besetzt? Und wird das auch in zwei Jahren noch aktuell sein? (Meine Kabarettprogramme laufen über zirka drei Jahre in allen deutschsprachigen Ländern). MM: Als bekannte und geschätzte Kaba ret - ti stin musst du eine gewisse Erwartung er - füllen. Wie gehst du mit diesem Druck um? LISA: Also – der ist mir egal ... geworden. Früher habe ich mich vor jeder Premiere in ein bibberndes Nichts aufgelöst. Mittlerweile sage ich: Wenn’s ihnen nicht gefällt, sollen sie heimgehen, ham sie halt Pech gehabt. Natürlich wäre das fatal, wenn es niemandem gefiele, aber so vollkommen vertut man sich nach so vielen Jahrzehnten Berufs - erfahrung auch nicht mehr. Durch eben diese Er - fahrung hat man einen Level erreicht, unter den man nicht mehr wirklich fällt, es sei denn, man wird dement oder drogensüchtig oder so was. MM: Wie oft trittst du momentan mit deinem aktuellen Programm auf? LISA: Ca. 100- bis 120-mal im Jahr. MM: Dein Tourleiter ist Peter Knirsch. Was macht für dich eine erfolgreiche Zusam men - arbeit aus? LISA: Peter ist mein Lebenspartner und Maler (www.peter-knirsch-pako.com). Er ist nicht nur Tourleiter und Lichtmann, sondern „Mann für alles“. Wir sind ein Paar – und das ist Freud und Leid. Einerseits schön, weil der Partner dabei ist, anderseits nervt man sich auch zuweilen unter Stress. Aber wir sind da sehr professionell ge - worden, wir leben ja nun schon 11 Jahre zusammen. MM: Müsst ihr Veranstalter überzeugen, dich zu buchen, oder wenden sie sich an dich? LISA: Beides. Veranstalter kommen mit Termin an - fragen von selbst, aber die (professionelle) Akquise mit Newsletter und viralem Marketing gehört heut - zutage unbedingt dazu. Man kann nicht mehr untätig rumsitzen und warten, dass alle anrufen. Es gibt sehr viel Konkurrenz, gegen die man bestehen will und muss. Ich habe eben einen Agenturwechsel vollzogen, weil meine Visionen und Ziele und Ansprüche, auch hinsichtlich Mar - keting und PR, mit denen meiner Agentin nicht mehr kompatibel waren, aus vielen Gründen. Wir haben aber sehr lange sehr gut kooperiert und 8 Get that perfect Beat www.DrumMica.de Hol dir professionellen Studiosound: DrumMic‘a! – Virtual Drum Instrument. Erlebe den perfekten Studiosound von Sennheiser und Neumann Mikrofonen! 1.370 stilechte Drum-Beats, fast 13.000 High-End Samples und ein inte griertes Tonstudio dieser Freeware eröffnen dir die Welt professionellen Recordings. Perfektioniere deinen eigenen Sound. Get that perfect Beat.

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