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Musiker Magazin 02/2017

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Deutscher Rock & Pop Preis 2017 – Konzept, Anmeldung Martin Engelien – Als Bassist hat man die Macht der Musik in seinen Händen Kesh – Der junge Rapper aus derNähe Berlins mischt seine deutschen Texte mit Genres wie Funk, Rock und Pop HIGH ROLLER – Hard rockin’ groovin’ Band from Germany! Judith Holofernes – „Ich bin das Chaos“ STONE DIAMOND – Das Rock-Chamäleon Interview mit PIZZICO DI SOLE MANDRAGORA THURINGIA – Epic Folk Metal aus dem Kyffhäuser Kreis ANDY OST – „Bock auf Leben“ bst für Veranstaltungen – Interview mit Matthias Becker Jimmy Cornett & The Deadmen Fleadh – „Irish music flying high“ Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 7: Jimi Hendrix – das unerreichte Genie Offener Brief an die GEMAVorsitzenden des Aufsichtsrats Prof. Dr. Enjott Schneider und des Vorstands Dr. Harald Heker „Die Musikbranche ist ein Herzensding“ – Experten lehren das ABC des Musikmanagements am TA Bildungszentrum Gagen-Ausfallversicherung

42 STORIES »Irland ist

42 STORIES »Irland ist für viele Deutsche mehr als ein Urlaubsland. Viele betrachten Irland als ein nordatlantisches Shangri La, einen Sehnsuchtsort, wo die Menschen locker und freundlich sind, alle Musik machen und Guinness trinken.« Wir benutzen untypische, spannende Arran ge - ments, die unsere Konzerte nicht langweilig werden lassen. MM: Warum gibt es gerade in Deutschland Fans irischer Musik? FLEADH: Irland ist für viele Deutsche mehr als ein Urlaubsland. Viele betrachten Irland als ein nordatlantisches Shangri La, einen Sehnsuchts - ort, wo die Menschen locker und freundlich sind, alle Musik machen und Guinness trinken. Dazu kommen eine vermeintlich intakte Natur und spannende Landschaften. Ich nenne das die Grüne Brille, denn alles hat auch Kehrseiten. Aber Land und Musik machen auf viele Deutsche einen nachhaltigeren Eindruck als andere nordische Länder. MM: Wie findet ihr euch im Musikmarkt zurecht? Wie beurteilt ihr den Markt? FLEADH: Es ist eine Vielzahl an Musikern unterwegs, nicht nur im Folk. Viele sind sehr gut. Deutschland ist so ziemlich das letzte Land, in dem für einen Auftritt noch Geld bezahlt wird. Insofern hängen sich viele Coverbands an den irischen Hype und überfluten die Szene mit tausendmal gehörten Saufliedern, Speedfolk im Schottenrock und anderen Mätzchen. Es gibt aber auch spannende Bands, die anfangen, von der Tradition wegzugehen und Stile zu mischen. Zugleich versuchen aus Irland stammende Mu - siker mit unterschiedlichen Ansätzen, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Denn in Irland springt beim Musikmachen nicht viel heraus. MM: Wie herausfordernd ist es, mit fünf Musikern auf einen Nenner zu kommen? FLEADH: Es ist nicht leicht, eine Band über diesen Zeitraum zusammenzuhalten und heftige Tur - bu lenzen und Differenzen zu überstehen. Diese wechseln sich aber mit hochkreativen Phasen, tollen Auftritten und einer Menge Lebendigkeit ab. WEB: WWW.FLEADH.DE INTERVIEW: JANINA HEINEMANN FOTO: SIMONE STARON FOTOQUELLE: FLEADH musiker MAGAZIN 2/2017

STORIES 43 TEIL 7: JIMI HENDRIX – das unerreichte Genie Seine Musik polarisiert die Liebhaber von Rockmusik wohl auch heute noch. Entweder schlägt sie den Zuhörer in ihren Bann, oder man findet sie nervig. Vielleicht ist gerade das das Markenzeichen einer außergewöhnlichen künstlerischen Schöpfung. Was Jimi Hendrix auf seiner Gitarre gleichsam als musikalischer Visionär zu zaubern verstand, ist auch nach nunmehr bald 47 Jahren nach seinem frühen Tod einzigartig. Seither hat niemand die elektrische Gitarre wie er aufs Neue revolutioniert. Hendrix hat so ziemlich alle Grenzen gesprengt und irgendwie zwischen Himmel und Erde gespielt. Treffend heißt es in seinem zweiten Single-Hit „Purple Haze“: „Excuse me while I kiss the sky“. Hendrix’ Gitarren-Technik steht ohne Beispiel da. Begleitung und Soli spielte er übergangslos mit einer traumwandlerischen Sicherheit, die Gi - tarre und er waren eins, und so holte er buchstäblich durch sein exzessiv-entfesseltes Spiel mit der einfallsreichen Nutzung des Tremolo- Hebels aus seiner Fender Stratocaster heraus. Außerdem beherrschte er wie niemand vor ihm Sound, Wah-Wah, Fuzz und Feedback, was er in den Dienst einer in dieser Weise bis dahin nie gehörten Musik stellte, die in Rhythm and Blues und Blues wurzelte und neue Klänge eröffnete, für die das gern genutzte Etikett „psychedelisch“ zu schwammig wirkt. Abgesehen von Show ein - lagen, wie 1967 am Ende seiner Version des Troggs-Hits „Wild Thing“ auf dem Monterey Pop Festival, als er nach einer majestätischen Fassung von Bob Dylans „Like A Rolling Stone“ auf der Bühne seine Gitarre mit Feuerzeug-Benzin übergoss, sie in Brand setzte und sich dazu unverhohlen sexuell betont wand, und als er 1969 in der Royal Albert Hall seine Gitarre in den Ver - stärker rammte (zu hören als „Smashing of the Amps“), war seine Musik keine Effekt ha sche rei. Seine kreischende, zerfetzende, sezierende, melodiöse Woodstock-Fassung der amerikanischen Nationalhymne steckt voller musikalischer 2/2017 musiker MAGAZIN

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