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Musiker Magazin 02/2015

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Pasquale Aleardi – Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig die Kanone gegen Mikrofon und Tanzschuhe – und überzeugte in der Hauptrolle des Musicals „Chicago“ Deutscher Rock & Pop Preis 2015 – Anmeldung Alina Sebastian – Preisträgerin des Deutschen Rock & Pop Preises 2014 in der Kategorie „Singer“ Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“ Alexander und Maximilian Blume – Blues- und Jazzmusik mit Intention Stage Band – Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre Peter Reimer – Mit „Entschleunigungskonzerten“ gegen den Zeitgeist Max – Pop-Punk auf Deutsch Sarah Straub – Die große Pop-Neuentdeckung Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 2: CANNED HEAT – Boogie On Interview mit Dónal ó Ceallaigh Bürger7 – Eine Widmung an Siebenbürgen Der erfolgreiche Video-Release GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 2 Instrumentenversicherung Mach aus deinem Bandnamen eine Marke

30 STORIES MM: Dein

30 STORIES MM: Dein aktuelles Album „Red“ ist im Mai letzten Jahres erschienen. Was hat sich seitdem getan? SARAH STRAUB: „RED“ erschien im Frühsommer 2014 – und seitdem hat sich alles verändert. Plötzlich gab es deutschlandweites Medien inte - res se, viele tolle Presserezensionen, meine gleich - namige Single aus dem Album lief auf Bayern 3 und vielen weiteren Radiostationen, ich hatte erste Fernsehauftritte und konnte dann mit meinem Team eine große Tour planen. Ab Mai spiele ich vom südlichsten Ende Bayerns bis nach Kiel über 50 Konzerte. Das Highlight des letzten Jahres passierte im Dezember: Der Gewinn des Deutschen Pop Preises als beste Band, für das beste Album und als bester neuer Künstler war der absolute Hammer für mich. MM: Wie würdest du dein Album beschreiben? SARAH: „RED“ ist ein Pop-Album mit fettem, frischem Sound, dessen Songs ich zu einer Zeit geschrieben habe, als ich in meinem Leben an einem Wendepunkt stand: Erwachsen geworden, Studium beendet und noch so ein wenig auf der Suche nach mir selbst – so entstanden Lieder als Hommage an das Leben, aber auch über zerbrochene Liebe und den Verlust eines geliebten Menschen. Ich glaube, jeder findet sich in den Songs irgendwo wieder. MM: Mit wem hast du bei den Studio-Auf - nah men zusammengearbeitet? DIE GROSSE POP-NEUENTDECKUNG: SARAH STRAUB Frisch ausgezeichnet mit dem Deutschen Rock & Pop Preis 2014 in den Kategorien „bestes Pop Album“ und „bester neuer Künstler“ geht Sarah Straub 2015 mit ihrem Album im Ge päck auf große Deutschlandtour. SARAH: Für die Produktion konnte ich ein fantastisches Team gewinnen: Allen voran meine Band, die großartige Arbeit geleistet hat. Die Songs arrangiert und produziert hat das Produzen ten - team Adrian Winkler und Uli Fiedler (www.leiderfett.net). Die beiden hatten sofort ein Gespür für meine Songs und haben, glaube ich, das Beste aus ihnen herausgeholt. Ich hatte auch tolle Gast - musiker auf der Platte, unter anderem Jörg Hartl von La Brass Banda, der auf zwei Songs Trompete spielt. Gemischt hat das Album Niko Faust, der auch zum Beispiel für Jupiter Jones einige Sachen gemacht hat. Jedem Einzelnen, der an diesem Album mitgearbeitet hat, bin ich auf ewig dankbar. MM: Du hast mittlerweile dein Album schon öfter live spielen können. Hat sich dadurch die Sicht auf deine Songs verändert? (Stich- wort: Livequalität der einzelnen Songs) SARAH: Ja, natürlich! Ich bin teilweise wirklich überrascht, wie die Songs beim Publikum an kom - men und welche konkret die beste Resonanz er - musiker MAGAZIN 2/2015

STORIES 31 zeugen. Es macht richtig Spaß zu erleben, wie das Publikum bestimmte Lieder feiert – Songs, die ich selbst vielleicht als gar nicht so hervorstechend empfunden habe. Ich freue mich auch immer wahn sinnig, wenn eine meiner Balladen die Men - schen richtig fesselt. MM: Du trittst nicht nur solo, sondern auch mit Band auf. Welche Eigenschaften sind wichtig, um als Band eine Einheit zu bilden? SARAH: Das wichtigste für mich ist, Musiker um mich herum zu haben, die meine Musik fühlen, sie lieben, sie genauso gerne live performen wie ich. Die Energie, die da dann entsteht, ist durch nichts zu ersetzen. Außerdem sollte sich jeder als Teil eines großen Ganzen sehen, für das er unersetzlich ist. Die Band muss ein Team sein, jeder muss das Gleiche wollen: beste Unterhaltung bieten bei maximalem Spaß für einen selbst auf der Bühne :-). MM: Musiker werden zunehmend über You - Tube oder Social Media entdeckt und nicht mehr zwingend über Liveauftritte. Wie sind deine Erfahrungen mit diesem Thema? SARAH: Mich fasziniert der „Schneeballeffekt“, der entstehen kann und wenn ein kleines YouTube- Video auf einmal Millionen von Klicks hat. Und ich bewundere Leute, die in den sozialen Medien cleveres Marketing betreiben und diese perfekt nutzen können. Da gibt es ja gerade auf YouTube un - zählige Beispiele, teilweise vor dem Hinter grund wirklich simpelster Videoclips: eine Gitarre, eine Kamera, ein Wohnzimmer und ein bekannter Song – fertig ist der YouTube-Hit. Ich bin allerdings niemand, der gerne in dieser Plattform stöbert und sich die 150. Cover-Version irgendeines Songs an hört. Ich schwärme für Musiker, die selbst schreiben. Grundsätzlich sind die digitalen Medien aber natürlich das Marketing-Tool für Musiker. Wenn man es gut macht, hat man eine riesige Reich weite und das oft bei niedrigen Kosten. Face book zum Beispiel ist für mich nicht mehr wegzudenken. MM: Du nutzt iTunes, Amazon Music und Spotify als Vertriebskanäle. Welcher Weg ge - fällt dir als Künstlerin am besten? SARAH: Ich nutze als Musikhörerin Spotify be - wusst nicht, auch wenn ich meine Musik dort gerne anbiete. Natürlich ist es superpraktisch, wenn man alle Songs, die man hören will, einfach streamen kann, aber da ich selbst Urheber bin und dankbar über jeden Einzelnen, der meine Musik wirklich kauft, gehe ich bis heute in Musik - läden und kaufe CDs. Und wenn die nicht zu kriegen sind, lade ich mir auch Songs runter und kaufe sie digital – ob bei iTunes oder Amazon, ist mir eigentlich gleich recht. Wird zwar mit der Zeit teuer, aber mir ist es jeden Cent wert. Dennoch freue mich mich – als Künstlerin gesprochen –, wenn jemand meine Musik streamt. Hauptsache, er hört sie. :-) »„RED“ ist ein Pop-Album mit fettem, frischem Sound, dessen Songs ich zu einer Zeit geschrieben habe, als ich in meinem Leben an einem Wendepunkt stand. So entstanden Lieder als Hommage an das Leben, aber auch über zerbrochene Liebe und den Verlust eines geliebten Menschen. Ich glaube, jeder findet sich in den Songs irgendwo wieder.« MM: Betreust du deine Social-Media-Kanäle selbst? Warum / warum nicht? SARAH: Ja, ich betreue sie selbst. Ich finde es wichtig, mit seinen Fans so persönlich wie möglich zu kommunizieren, das merke ich als Musik - nutzer ja selbst: Ich freue mich, wenn meine Idole etwas posten und man das Gefühl hat, dadurch den Menschen hinter dem Produkt kennenlernen zu können. Ich fände es ein wenig unehrlich, jemanden dafür zu engagieren. Natürlich verstehe ich, dass es in einer bestimmten Größen - ordnung nicht mehr möglich ist, sich um alles selbst zu kümmern. Aber bei mir geht das ganz gut und ich kümmere mich sehr gerne um Facebook, Instagram und Co. Außerdem ist es auch immer schön, Rückmeldungen auf die eigenen Postings zu bekommen, die Kommen - tare, Likes und Diskussionen zu sehen. Das ist irgendwie eine schöne Bestätigung. MM: Wie sahen deine ersten Schritte in der Musikbranche aus? SARAH: Mit ca. 18 Jahren stand ich das erste Mal mit meinen eigenen Songs auf der Bühne und habe erste Demotapes aufgenommen. Über die Jahre ist das Ganze immer mehr gewachsen und in den Mittelpunkt meines Lebens gerückt. 2011 habe ich dann mein erstes Album aufgenommen, mir eine Band zusammengestellt und angefangen, regelmäßig und in immer größerem Radius Konzerte zu geben. Ich hatte das große Glück, immer mit Menschen zusammenarbeiten zu dürfen, die an mich glauben und mich unterstützen. Ein großer Schritt war die Aufnahme in das BY-On-Förderprogramm für bayerische Rock- und Popmusiker. Dieses ermöglichte mir, in Seminaren Know-how zur Musikbranche an - zueignen, und vermittelt mir Support-Slots, um mit etablierten Künstlern auf den großen Bühnen 8 2/2015 musiker MAGAZIN

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